Ich komme um zu schreiben
wäre ein echtes Date.“
Heilige Muttergottes, das wäre es wirklich.
„Aber wir haben kein echtes Date, weil du dich weigerst, mir mehr von dir zu erzählen. Also werden wir einfach nur Chili und Kuchen in der Küche essen, und das war’s dann.“
„Das war’s dann?“, wiederholte sie mit schwacher Stimme.
Bedauernd hob er die Hände. „Ist dieser Cameron Kasten ein Kollege von dir?“
Molly unterdrückte das rasende Bedürfnis, Ben den Kuchen ins Gesicht zu schleudern. „Halt die Klappe und hol das Chili. Und hör gefälligst auf, so selbstzufrieden zu gucken! Bildest du dir wirklich ein, dass ich dich nicht jederzeit rumkriegen könnte, wenn ich wollte?“
Er ging, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Aber ein bisschen verunsichert wirkte er schon. Das fand Molly jedenfalls. Sehr gut. Vielleicht sollte sie sich inzwischen nackt auf der Anrichte drapieren. Sie hatte sogar Schlagsahne da.
Klang eigentlich gar nicht so abwegig.
Aber dann war er auch schon wieder zurück, die Tupperdose unter den Arm geklemmt.
„Warum fährst du in deinem Truck Chili spazieren?“
„Warum hast du eine superdicke Internetantenne auf dem Hausdach?“
Sie beschloss, die Frage einfach zu ignorieren. „Hör mal, das mit der Zeitung tut mir wirklich leid. Ich kann das gar nicht oft genug sagen. Und ich hätte dich auch nicht dazu verführen sollen, mit mir zu … du weißt schon.“
„Das würde ich ja wohl kaum als Verführung bezeichnen.“
„Und was soll das jetzt schon wieder heißen?“
„Dass du ziemlich betrunken und ein bisschen neben der Spur warst. Wenn einer von uns beiden für das Ganze verantwortlich ist, dann ja wohl ich.“
„Ein bisschen neben der Spur, ja? Na, du scheinst den Abend ja in bester Erinnerung zu haben.“ Sie selbst hatte sich ihr kleines Tête-à-Tête mit Ben bisher in den schönsten Farben ausgemalt, aber auf einmal sah sie die Vergangenheit mit anderen Augen. Genau genommen sah sie sich selbst, wie sie sich weinselig, lallend und einen grausam schlechten Witz nach dem nächsten reißend am Schoß eines unwilligen Mannes rieb.
Oh, verdammter Mist. Sie hatte Ben Lawson als Sexspielzeug benutzt.
Molly bedeckte entsetzt ihre Augen mit den Händen und versuchte an etwas anderes zu denken. So war das doch gar nicht gewesen! Na gut, ja, sie hatte ihn als Sexspielzeug benutzt, aber er war alles andere als unwillig gewesen. Tatsächlich waren seine Küsse sogar ungemein entgegenkommend gewesen.
Ben berührte ihre Hand, und sie lugte zwischen den Fingern hervor.
„Ich habe dir doch gesagt, dass ich Spaß hatte, Molly. Und falls du dich erinnerst: Polizisten können gar nicht lügen.“
„Aber jetzt glaube ich, dass ich dich benutzt habe!“
„Oh ja, das hast du allerdings. Und ich bin wirklich so schrecklich traumatisiert, dass ich kaum die Hände von dir lassen kann, obwohl wir beide gute Gründe dafür hätten, uns nicht aufeinander einzulassen.“
Sein sonst so vorsichtiger und zurückhaltender Blick flackerte plötzlich verheißungsvoll auf. Seine Augen glühten praktisch vor Hitze. Brennender Hitze. Brennend im Sinne von „Ich will dir die Klamotten vom Leib reißen und dichdraußen im Wasser vögeln.“ Auf einmal ging eine fast unerträgliche Spannung von ihm aus, ein elektrisierendes Knistern, das sich insbesondere in den hochgradig empfindlichen Nerven südlich von Mollys Bauchnabel bemerkbar machte.
Er hatte es schon wieder getan: Sie war durch einen einzigen Blick feucht geworden. Wie machte der Typ das nur?
Molly ließ langsam die Hände sinken und sah diesen Mann, der ihr plötzlich überhaupt nicht mehr vertraut war, verblüfft an. Er war kein Logikprofessor mehr, sondern der personifizierte Sex.
Und es gab nur eine einzige Möglichkeit, wie sie diesen Leckerbissen bekommen konnte.
„Okay, ich sag dir …“
Ein schrilles Klingeln unterbrach sie bei ihrem Geständnis. Ben kniff die Augen zusammen, wodurch die Wirkung seines Laser-Verführungsblicks noch stärker wurde. „Was willst du mir sagen, Molly?“
Ding-dong!
Oh Gott. Sie wollte es ihm ja sagen, wollte ihm alles erzählen, damit er sie ins Bett trug und sie endlich ihre Fantasien ausleben konnte.
Was nicht passieren würde. Weil ihre Fantasien ja schließlich das Problem waren.
Jemand klopfte ungeduldig mit der Faust an die Tür. Molly schüttelte den Kopf, um sich aus dem Bann von Ben und seinen Superkräften zu befreien. „Bringen sie euch das auf der Polizeiakademie bei?“
Doch bevor er
Weitere Kostenlose Bücher