Ich krieg dich!: Menschen für sich gewinnen - Ein Ex-Agent verrät die besten Strategien (German Edition)
von Schwarzmalern, Negativdenkern und Bedenkenträgern.
Sollten Sie zu den Menschen gehören, denen manchmal erst im Nachhinein einfällt, worüber sie hätten sprechen können — und da wären Sie in zahlreicher Gesellschaft –, beherzigen Sie alles, was Sie bislang gelernt haben. Halten Sie Ausschau nach aktuellen Situationen, machen Sie Statements und spitzen Sie die Ohren. Wenn Ihr Erstkontakt wie gewünscht verläuft, werden Sie sich erneut treffen. Deshalb sollten Sie jetzt schon Stoff sammeln, an den Sie beim nächsten Treffen locker anknüpfen können, damit ein leichter und logischer Gesprächseinstieg gelingt. »Und, wie ist das Treffen am Dienstag für Sie ausgegangen?«, können Sie fragen, wenn Ihnen Ihr Gegenüber in der Woche zuvor davon erzählt hat. »Wie fühlen Sie sich jetzt als Schwiegervater?«, wäre eine logische Frage, wenn Sie wissen, dass die Tochter in der Zwischenzeit geheiratet hat. »Ist dein Hund wieder gesund?« — »Haben Sie Ihr Portemonnaie im Auto gefunden?« Es gibt unzählige Anknüpfungspunkte. Jedes Gespräch lässt lose Fäden zurück, die wir beim nächsten Treffen aufgreifen können. Das zeigt dem anderen unsere Wertschätzung, und dass wir uns für ihn interessieren, macht uns sympathisch und bereitet den Weg zur Vertrautheit. Sie verlieren nichts, wenn Sie sich aufrichtig für andere interessieren. Seien Sie ein guter Zuhörer, lassen Sie den anderen von sich erzählen, und Sie werden immer wieder feststellen, wie viele Menschen gern von sich erzählen.
Nicht nur alltägliche Geschehnisse eignen sich als Anknüpfungspunkte. Auch die Interessen Ihres Gegenübers können Sie nutzen. Sie haben beispielsweise erfahren, dass er sich für Fußball / Gärtnern / eine bestimmte Rockband oder Schauspielerin / Motorradfahren / Katzenzucht interessiert. Diese Information haben Sie abgespeichert und immer mal wieder auf Wiedervorlage geschoben. Wenn Ihnen diesbezüglich etwas Bemerkenswertes begegnet ist, haben Sie sich eine geistige Notiz gemacht,
die Sie bei einem weiteren Treffen anbringen können: »Ich habe übrigens gehört / gelesen, dass …« Das kostet Sie nicht viel Aufwand, ganz im Gegenteil. Sie trainieren Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Gedächtnis. Und bei Ihrem Gegenüber hinterlassen Sie den allerbesten Eindruck. Sie präsentieren sich als Anteil nehmender Mensch, der Vertrauen verdient.
Sollten Sie sich nur gelegentlich treffen: Notieren Sie sich solche Informationen. Vielleicht sogar in Ihrem Terminkalender zu den Daten des nächsten Treffens.
Und notieren Sie sich vielleicht auch den Namen mancher Menschen, gerade auch derjenigen, denen Sie nicht täglich begegnen und die vielleicht keine bedeutende Rolle in Ihrem Leben spielen. Allein dadurch, dass Sie sie mit Namen ansprechen, könnte sich dies ändern.
Das, was jeder Mensch am liebsten hört, ist sein eigener Name. Mit dem Namen bin ich gemeint. Ich werde angesprochen. Der Name versichert mir meine Existenz, und dadurch, dass ein anderer ihn ausspricht, bestätigt er mich darin. Das ist die einfachste Kontaktformel. Obwohl das uns allen klar sein dürfte, vergessen viele Menschen die Namen anderer, und selbst wenn sie sie kennen, sprechen sie sie nicht aus. Erinnern Sie sich an das Gefühl, das Sie haben, wenn jemand, den Sie regelmäßig treffen, dem Sie sich schon einige Male vorgestellt haben, schon wieder seine Stirn in Falten legt, gequält sein Gedächtnis strapaziert und Sie letztendlich dann doch nach Ihrem Namen fragen muss. Wer Vertrauen aufbauen möchte, begeht diesen gravierenden Fehler nicht.
Wunderbare Anknüpfungspunkte im Gespräch sind jede Art von Insiderthemen. Die müssen allerdings erst einmal entstehen — aus einer Situation heraus –, und wenn nicht: Etablieren oder inszenieren
Sie welche. Je interessanter, außergewöhnlicher, emotionaler, spannender, lustiger, desto besser. Das erleichtert es Ihnen, beim nächsten Kontakt ins Gespräch zu kommen. Zudem kann diese »Gemeinsamkeit« eine unschlagbar vertrauensbildende Wirkung haben. Wir alle kennen solche Insiderthemen. Manche werden zu Running Gags. Die Frau im Flugzeug sagt zu dem Mann neben ihr, sie würde gerne mal wieder einen Trilli sehen. Thriller meinte sie. Drei Jahre und eine Hochzeit später heißt es bei den beiden noch immer: Schauen wir uns einen Trilli an?
Einmal saß ich mit zwei deutschen und einem befreundeten russischen Geheimagenten nach einer eiskalten Mission in St. Petersburg in einer Sauna. In Russland
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