Ich kuesse dich in meinen Traeumen
eine Weile schwindlig sein, und du darfst es auch nicht übertreiben, wenn du das erste Mal wieder aufstehst. Falls du Fragen hast, ruf mich an."
Er schloss die Arzttasche und wandte sich zum Gehen. Ananke begleitete ihn zur Tür. "Ich bleibe bei ihm."
"Wir wechseln uns ab, Mutter."
"Ich weiß eure Fürsorge zu schätzen", meinte Dimitrios, "aber Miss Hamilton hat schon zugestimmt, bei mir zu wachen. Sie hat fast während des ganzen Fluges geschlafen. Da sie jetzt frisch und ausgeruht ist und mir zu schwindlig ist, als dass ich schlafen kann, können wir ungestört arbeiten."
"Du kannst doch nicht von deiner Sekretärin erwarten..."
"Meine Sekretärin trägt die alleinige Verantwortung für die Messe, Ananke.
Sie muss heute mit mir die Einzelheiten durchgehen. Sollte ich plötzlich ohnmächtig werden, ist sie sehr wohl in der Lage, dich zu informieren. Ist es nicht so, Miss Hamilton?"
Die Stille im Zimmer war unerträglich. Alex spürte eine unterschwellige Spannung, die sie sich nicht erklären konnte. Leon wirkte verwirrt und verletzt, genauso wie seine Mutter, die sie wütend anblickte. Und Dimitrios wartete auf eine Antwort.
„Ja, natürlich."
4. KAPITEL
Mit schlechtem Gewissen saß Alex da und beobachtete, wie Leon und Ananke das Zimmer verließen.
"Keine Sorge, sie werden es schon verwinden", sagte Dimitrios leise, sobald sie allein waren. „Es gibt da Dinge, von denen Sie nichts wissen. Heute möchte ich nur noch meine Ruhe, und mit Ihnen, als meinem einzigen Schutzengel, werde ich sie auch bekommen. "
Sein angespannter und erschöpfter Gesichtsausdruck verriet, dass Dimitrios am Ende seiner Kräfte war. Außerdem hatte er bestimmt ziemlich starke Schmerzen. Leise stand sie auf und löschte die Lichter im Zimmer in der Hoffnung, ihm damit etwas zu helfen. Sie hörte ihn seufzen und wusste, dass sie das Richtige getan hatte.
"Es ist fast so gemütlich wie im Flugzeug. Nur kommen Sie vermutlich nicht her zu mir und halten wieder meinen Kopf."
Er kann es nicht lassen, mich zu necken, dachte sie überrascht, während sie die Brille auf den Tisch legte. Doch ihr war auch klar, wie schrecklich er sich fühlen musste. Am liebsten hätte sie sich zu ihm gesetzt und ihm die Schmerzen mit einer Gesichtsmassage erleichtert, die ihre Mutter immer bei ihrem Vater anwandte, wenn dieser einen seiner Migräneanfälle hatte. Auch wenn keine Lampe mehr brannte, war es im Zimmer nicht völlig dunkel. Stumm betrachtete Alex Dimitrios und massierte im Geiste sein Gesicht, das sie faszinierte wie kein zweites.
Etwa nach einer Stunde bemerkte sie, wie der angespannte Zug um seinen Mund verschwand. Offenbar war Dimitrios endlich eingeschlafen. Sie blickte sich um, entdeckte eine leichte Wolldecke und breitete sie über ihn.
Und während die Stunden vergingen, hielt sie aufmerksam bei ihm Wache.
Immer wieder kontrollierte sie seinen Puls und vergewisserte sich, dass er kein Fieber hatte. Sie achtete auf seine Atmung, um es gleich zu hören, falls er in zu tiefen Schlaf fallen sollte.
Irgendwann wurde der Drang, ihn zu berühren, so übermächtig, dass sie ihm zärtlich das schwarze Haar aus der Stirn strich, bevor sie sich wieder auf den Stuhl setzte, den sie sich ans Bett gezogen hatte. Es war so unendlich schön, sich um ihn kümmern zu dürfen.
Der Morgen dämmerte herauf, und gegen zehn Uhr fielen die ersten Sonnenstrahlen durch die Ritzen der Fensterläden aufs Bett. Als sich Alex erneut zu ihm beugte, um zum wiederholten Mal seinen Puls zu kontrollieren, öffnete Dimitrios die Augen und hielt im nächsten Moment ihre Hand mit erstaunlicher Kraft fest, bevor sie sie zurückziehen konnte. Zweifellos befand er sich auf dem Wege der Besserung.
Er blickte kurz zum Stuhl, dann wieder zu ihr und schien ihr bis auf den Grund der Seele zu sehen. "Sie haben die ganze Nacht bei mir gesessen?"
"Ja", bestätigte sie, und damit er nicht auf falsche Gedanken kam, fügte sie eilig hinzu: "Wie ich Ihnen gestern schon gesagt habe, sind Sie der wichtigste Mann in Thessaloniki. Ich wollte gleich zur Stelle sein, sollte während der Nacht etwas passieren und der Arzt verständigt werden müssen. Schließlich durften wir es nicht riskieren, dass die Medien irgendetwas erfahren." Sie verstummte einen Moment. "Glücklicherweise sind Ihre Pupillen heute Morgen nicht erweitert. Also nehme ich an, dass Sie sich besser fühlen."
"Mir ist noch immer leicht schwindlig. Allerdings sehe ich jetzt lediglich ein Paar grüne Augen und
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