Ich kuesse dich in meinen Traeumen
tatsächlichen Grund dafür nennen oder sie im Ungewissen lassen? Vermutlich war seine perfekte Sekretärin, wenn es um einen Mann ging, genauso hinterhältig wie alle Frauen. Das durfte er nicht vergessen!
"Ich bin wieder da!" Leon kam mit einem Kleidersack und einem Zepter ins Zimmer und legte beides auf das ungemachte Bett.
"Du hast diesen Michael also gefunden?"
Man konnte ihn nicht übersehen. Ich glaube, er war etwas beunruhigt, weil die Sachen eigentlich eine Überraschung für dich sein sollten."
"Miss Hamilton hat mir selbst davon erzählt."
"Das war ihm vermutlich nicht klar. Er ist ausgesprochen nett, sehr amerikanisch, aber wirklich sympathisch."
Auf diese positive Beschreibung hätte er, Dimitrios, gut verzichten können.
Allerdings hatte er kein Recht, unzufrieden zu sein. Schließlich hatte er Leon nur ins Hotel geschickt, um mehr über den Mann zu erfahren, mit dem seine Sekretärin die Suite teilte. Wenn er sich nicht selbst in Schwierigkeiten bringen wollte, sollte er seiner Neugier bezüglich Miss Hamilton nicht weiter freien Lauf lassen.
"Weißt du, was in dem Kleidersack ist?" fragte Leon und riss Dimitrios aus seinen Gedanken.
"Ich habe eine gewisse Vorstellung.“
"Soll ich den Reißverschluss öffnen?"
"Unter den gegebenen Umständen sollten wir das besser Miss Hamilton überlassen."
"Ist das Kostüm für dich?"
"Ich fürchte, ja."
Leon lächelte. "Sie kennt dich zweifellos nicht sehr gut, wenn sie glaubt, sie könnte dich dazu bringen, in einem Kostüm auf der Messe zu erscheinen."
Du würdest dich wundern, wenn du wüsstest, wie ausgezeichnet sie meine Gedanken lesen kann, dachte Dimitrios. Und genau da lag ja auch das Problem.
Sie faszinierte ihn und tat es schon länger, ohne dass er sich dessen bewusst gewesen war.
"Es ist nett gemeint, nur das zählt", sagte er leise. "Ich nehme an, deine Mutter ist schon auf."
"Seit Stunden."
"Dann lass uns sehen, wo sie ist. Würdest du vorher noch den Kleidersack nebenan ins Zimmer hängen?"
"Natürlich, Onkel."
Entsetzt schlüpfte Alex aus dem Bett. Es war schon sechs Uhr abends.
Glücklicherweise hatte sie am Vormittag noch geduscht, bevor sie sich hingelegt hatte, so dass sie sich jetzt gleich anziehen konnte.
Während sie sich im Bad frisierte, fiel ihr plötzlich ein, dass sie ihre Brille in Dimitrios Zimmer liegen gelassen hatte. Hoffentlich sah sie sich keiner genauer an, denn sonst würde er erkennen, dass die Gläser nicht geschliffen waren. Sie musste sie schnellstmöglich wieder an sich nehmen. Auch konnte sie ihre Vergesslichkeit als Vorwand benutzen, um Dimitrios aufzusuchen und sich nach seinem Wohlergehen zu erkundigen. Doch bevor sie das tat, hatte sie dringend noch zwei Telefonate führen.
Leider erreichte sie weder Michael noch seine Freunde vom Theater in der Hotelsuite, so dass sie ihnen nur eine Nachricht hinterlassen konnte.
Anschließend rief sie ihre Eltern an, die sehr erleichtert darüber waren, dass es ihr gut ging. Die Kunde von dem Zwischenfall im Flugzeug war nämlich sogar bis nach Paterson gedrungen.
Alex verschwieg ihnen vorsichtshalber, dass sie nicht im Hotel übernachtet hatte. Ihre Mutter würde ihre Beweggründe zwar verstehen, sich allerdings trotzdem Sorgen machen. Und nachdem sie ihnen versprochen hatte, sich am nächsten Tag wieder zu melden, beendete sie das Gespräch.
Wenig später klopfte sie an Dimitrios' Zimmertür und trat nach seinem
"Herein" mit pochendem Herzen ein. Er saß entspannt auf seinem Bett, hatte sich gegen das Kopfende gelehnt und verfolgte die Nachrichten im Fernsehen.
Verstohlen betrachtete sie ihn. Er machte in dem royalblauen Poloshirt und den weißen Shorts eine ausgezeichnete Figur. Auch schien er sich weiter erholt zu haben, denn in sein Gesicht war die gewohnte Farbe zurückgekehrt.
Alex riss sich von seinem faszinierenden Anblick los, sah zum Tisch und entdeckte ihre Brille. Und während sie sie aufsetzte, schaltete Dimitrios mittels der Fernbedienung den Fernseher aus.
"Sie sehen ausgeruht aus, Miss Hamilton", meinte er, nachdem er sie aufmerksam betrachtet hatte. "Das Abendessen wird in Kürze gebracht. Bis dahin haben wir einiges zu tun. Sie sagten, Sie hätten die ganzen Termine während der Messe für mich ausgedruckt?"
„Ja. Aber sollten Sie Ihre Augen nicht noch etwas schonen? Lesen könnte Ihre Kopfschmerzen verschlimmern."
„Ich habe die Morgen-und die Abendzeitung von vorn bis hinten gelesen und fühle mich deshalb nicht
Weitere Kostenlose Bücher