Ich kuesse dich in meinen Traeumen
mit ihrem amerikanischen Freund die Nacht zu verbringen. Tatsächlich war er in einer gewissen Hochstimmung, weil sie beide die nächste Zeit unter sich sein würden. Es überraschte ihn allerdings, dass ihr Handy während der Fahrt nicht klingelte und sie auch nicht wollte, dass sie bei einem Geschäft anhielten, um so selbst unbemerkt telefonieren zu können.
Möglicherweise haben sie vereinbart, später am Tag Kontakt aufzunehmen, überlegte er. Oder hatte sie sich vielleicht nicht mit Michael, sondern mit ihrem griechischen Freund Yanni verabredet? Wie reagierten die beiden Männer überhaupt darauf, dass er, Dimitrios, sie so stark beanspruchte? Häufig arbeiteten sie abends sehr lange und begannen auch morgens oft recht früh.
Was hatte Michael empfunden, als sie ihn gebeten hatte, das Kostüm, das sie für ihn, Dimitrios, hatte anfertigen lassen, abzuholen und sich bis nach Griechenland damit abzuschleppen? Und wie hatte er es aufgenommen, dass sie nicht im Hotel übernachtet hatte? War er sich ihrer so sicher, dass er sich keine Gedanken darüber machte, was sie mit ihrem Chef tun könnte?
Wenn ich einer der beiden wäre, dachte er, würde mir bei der Vorstellung, dass sie vielleicht mit einem anderen als mir schläft... Ihm wurde ganz anders.
"Hätten wir nicht diese Abzweigung nach Dadia nehmen müssen?"
Ihre Stimme schien von weit her zu kommen. "Gleich gibt es noch eine zweite", sagte er leise und versuchte, mit dem Gefühl der Eifersucht fertig zu werden, das ihn wie aus dem Nichts erfasst hatte und das er zum ersten Mal erlebte.
O Dimi, hör mir zu. Du bist erst zwölf und kennst die Gefühle noch nicht, die einen Mann überkommen können. Eines Tages wird dein Körper allerdings beim Anblick einer schönen Frau reagieren. Du möchtest sie umarmen und mit ihr schlafen. Die Freuden, die du mit einer Frau erleben kannst, sind toll. Dafür könnte man sterben!
Dimitrios versuchte, nicht mehr ganz so schnell zu atmen.
Als Miss Hamilton ihm vorletzte Nacht die Haare aus der Stirn gestrichen hatte, hatte ihm diese Berührung so viel Freude bereitet, dass er dafür hätte sterben können. Und die Vorstellung, heute Abend ihre zärtlichen Hände auf seinem Körper zu spüren ...
Große Güte, dachte er entsetzt und merkte, dass er in Bezug auf seine Sekretärin den Verstand zu verlieren drohte und nicht wusste, was er dagegen tun sollte. Er hatte zwei Zimmer in der Hotelanlage reserviert, doch wenn er seinen momentanen Gefühlen folgte, würde eins davon unbenutzt bleiben. Er konnte kaum glauben, dass er diesen Punkt wirklich erreicht hatte.
"Ihr Handy klingelt."
Augenblicklich konnte er mit niemandem reden. "Nehmen Sie das Gespräch bitte entgegen", erklärte er und gab ihr den Apparat. "Sagen Sie, dass ich zurückrufe. "
"Es ist jemand aus Ihrem Haus. Möglicherweise Ihr Neffe."
Wie gut sie ihn kannte! "Wenn es Leon ist, rede ich mit ihm."
Alex schaltete das Handy ein, wechselte nur wenige Worte mit dem Anrufer und verabschiedete sich wieder.
"Es war Ihre Schwägerin. Sie lässt Ihnen ausrichten, dass ihr Sohn kein Student mehr sei, er eben die Villa mit einem Rucksack verlassen und vorher erklärt habe, er würde an dem Familienessen morgen Abend nicht teilnehmen."
„Was hat sie sonst noch gesagt?" fragte Dimitrios und war nicht überrascht.
Leon wollte ihn zweifellos für den vermeintlichen Vertrauensbruch bestrafen.
"Nichts. Allerdings klang sie ... verzweifelt." Alex blickte ihn an. "Ich hatte den Eindruck, sie würde mir die Schuld daran geben, dass er weggegangen ist."
"Meine Schwägerin hat immer davon geträumt, dass ihr Sohn in unserem Unternehmen Karriere macht. Sie hat dabei aber vergessen, dass Leon auch eigene Träume haben könnte. Zurzeit trägt er sich mit dem Gedanken, Mönch auf den Berg Athos zu werden, weshalb seine Mutter panische Angst hat, ihn zu verlieren.“
"Du meine Güte ... Es tut mir so Leid ..." stieß Alex bestürzt hervor.
"Immer mit der Ruhe, Alexandra. Dass er weggelaufen ist, nur weil Sie in seiner Gegenwart nichts ahnend Ihre Ansicht geäußert haben, zeigt mir, dass er kindischer und unreifer ist, als ich angenommen hatte."
Alex schüttelte den Kopf. "Das ist nicht der Punkt. Ihr Neffe muss geglaubt haben, dass Sie mir, einer einfachen Sekretärin, von seinem Traum erzählt haben und ich nun versuchen würde, ihn in Ihrem Sinne zu beeinflussen. Ich an seiner Stelle hätte das auch als Vertrauensbruch empfunden."
Dimitrios räusperte sich. Ihr
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