Ich lebe lieber hier und jetzt
ganz toll.
Serena zog einen dicken Packen
Modezeitschriften aus ihrer Tasche. »Kann ich dir kurz mal Sachen von Jonathan
Joyce zeigen, bevor du was sagst?« Sie blätterte durch die Magazine und deutete
auf verschiedene Anzeigen. »Da. Und die da. Und die da ist ja wohl genial,
oder?«
Jenny setzte sich wieder und
betrachtete die Fotos mit glasigem Blick. Ungeschminkt aussehende Models tobten
in alten T-Shirts und weiten Männerhosen auf einem
Bett. Ein Mädchen saß mit
untergeschlagenen Beinen da und trank ein Glas Milch. Ein Mann küsste seinen
Hund. Eine Stewardess schlief, in den Mantel eines Piloten eingehüllt, in der
Wartehalle eines Flughafens. An den Bildern war nichts Schlüpfriges. Sie waren
schlicht und einfach gut.
»Er möchte uns am Samstag im
Central Park am Karussell fotografieren«, erzählte Serena. »Die Klamotten sind
der Hammer. Jonathan hat schon einen ganzen Kleiderständer voll Sachen im
Studio, die wir zusammen ausgesucht haben.« Sie strahlte Jenny an. »Und das
Beste ist - wir dürfen alles behalten!«
Jenny wusste nicht, was sie
sagen sollte. Klar, das Angebot klang spannend, und dass sie die Sachen behalten
durften, war eindeutig ein Pluspunkt. Aber woher sollte sie wissen, dass nicht
doch wieder eine entwürdigende Guckt-euch-das-Busenmonster-an!-Fotostrecke
dabei rauskommen würde?
»Ich bin Samstag schon auf
einen Geburtstag in Williamsburg eingeladen«, wandte sie halbherzig ein.
»Ja, aber doch erst abends«,
warf Elise ein. »Ich könnte ja mitkommen, und wenn ich das Gefühl hab, dass du
zu etwas überredet werden sollst, das dir in deinem weiblichen
Selbstverständnis zu nahe tritt, schreie ich laut oder ich nehme eine
Trillerpfeife mit.«
Elise benutzte gern Sätze, die
sich anhörten wie aus den Selbsthilferatgebern ihrer Mutter. Jenny verschränkte
die Arme über dem Teil ihres weiblichen Selbstverständnisses, dem besonders oft
zu nahe getreten wurde.
»Ich hab mir hoch und heilig
von ihm versprechen lassen, dass wir nichts anziehen müssen, wo man zu viel
Haut sieht«, versicherte Serena ihr. »Ihm geht es sowieso wirklich nur um
unsere Gesichter.«
Jenny warf einen Blick in den
Spiegel vor sich. Sie hatte ein gutes Gesicht und dieser berühmte Fotograf
wollte es fotografieren. Eigentlich war da wirklich nichts dabei.
Sie holte tief Luft. »Okay, ich
mach s.«
»Jippppieee!« Serena umarmte
sie und drückte sie fest an sich. »Das wird der totale Spaß, ich schwöre!«
Die anderen Schülerinnen in der
Cafeteria beobachteten die Szene neugierig. »Vielleicht hat Jenny sich gerade
bereit erklärt, Fettgewebe aus ihrem Busen für Serenas Brustvergrößerung zu spenden«,
mutmaßte Mary Goldberg.
Vielleicht hatte sie Serena
aber auch gerade die perfekte Ausrede geliefert, um sich nicht mit ihren Verehrern
von den Eliteunis treffen zu müssen, die am Samstag scharenweise angereist
kommen würden, um sie in New York zu besuchen!
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► eure fragen antwo rten
erklärung:
sämtliche namen und bezeichnungen von personen, orten und Veranstaltungen
wurden geändert bzw. abgekürzt, um unschuldige zu schützen, mit anderen worten:
mich.
ihr lieben!
party? wo?
in
brooklyn, und die leute, die sie organisieren, gehören nicht wirklich zu den
kreisen, in denen wir uns normalerweise bewegen, andererseits sieht es dieses
Wochenende vergnügungstechnisch eher mau aus, und partys werden schließlich
nicht von den leuten gemacht, die sie organisieren, sondern von denen, die
hingehen! also gebt euch einen ruck - wenn wir alle kommen, bringen wir den
laden schon zum kochen, weitersagen!
eure mails
F: heyGG,
ich studiere an der georgetown university und hab
gehört, dass unsere Zulassungsstelle jetzt mit allen mittein versucht,
Studenten ranzuschaf- fen, weil sich dieses jähr so wenige fest beworben haben,
am Wochenende soll sogar eine abord nung von
Studentinnen nach new york geschickt werden, um unentschlossene zu überreden,
gshock
A: lieber gshock,
haben diese Studentinnen
zufälligerweise alle blond gefärbte haare und nassrasur-narben an den bei- nen?
gg
F: hey gossiP.girl,
ich studiere mit einem Stipendium der us army in yale,
was bedeutet, dass ich neben dem Studium meine militärische grundausbildung
mache, jetzt ist mein zuständiger offizier von einer Schülerin angeschrieben
worden, die in yale nur auf der Warteliste steht und bereit wäre, sich zu
verpflichten, wenn sie dafür einen
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