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Ich lebe lieber hier und jetzt

Ich lebe lieber hier und jetzt

Titel: Ich lebe lieber hier und jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Beispiel?

 
    b
& n hören auf ihre herzen
    Zwar wurde Yale rund um die Uhr
von einer Kinderfrau versorgt, die sich mit der Köchin Myrtle das Zimmer
teilte, aber sobald Blair ihre kleine Schwester auch nur leise quäken hörte,
stürzte sie sofort zu ihr ins Zimmer und streichelte ihr so lange über das
haarlose Köpfchen, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Mittlerweile machte sich
die Kinderfrau gar nicht mehr die Mühe, nachts aufzustehen, wenn sie Yale
durchs Babyfon schreien hörte. Sie wusste, dass sie Blair gleich so sanft, wie
man es bei ihr nie für möglich gehalten hätte, »Schlaf wieder ein, kleine
Prinzessin« säuseln hören würde.
    Heute würde die Kinderfrau
allerdings ausnahmsweise mal für ihr Geld arbeiten müssen, denn Blair hatte
etwas vor.
    »In zwei Stunden bin ich aber
wieder da«, versprach sie ihrem kleinen Schwesterchen.
    Der Taxifahrer setzte sie am
Broadway in Williamsburg an einer ziemlich zwielichtigen Ecke ab. Der Gehwegwar
mit Müll gepflastert und sämtliche Hauseingänge waren graffitibeschmiert. Wahrscheinlich
fanden es diese komisehe kahl geschorene Vanessa und ihre Schwester großstädtisch,
cool und krass, in so einer Gegend zu wohnen, aber Blair war die Fifth Avenue
großstädtisch genug, vielen Dank.
    Sie stieg auf den mit
Taubenscheiße verschmierten Betonsockel, der anscheinend eine Treppenstufe
darstellen sollte, und drückte auf die Klingel. Nichts passierte. Sie klingelte
noch einmal. Wieder nichts. Tja, und jetzt?
    »Ich glaub, die Haustür ist
offen«, sagte eine vertraute Stimme hinter ihr.
    Blair fuhr herum und da stand
Nate. In Brooklyn. Wer hätte das gedacht?
    Als wäre das nicht der einzige
Grund gewesen, weshalb sie überhaupt gekommen war.
    »Ich wollte bloß mal kurz
vorbeischauen, um zu gucken, wer alles da ist. Ich kann nicht lang bleiben«,
stieß sie hastig hervor. Nate sah müde und verstrubbelt aus, aber knuffig
verstrubbelt. Als hätte er in seinen Klamotten geschlafen. Eigentlich sah er
genau so aus, wie sie sich fühlte.
    »Ich auch nicht.« Er warf ihr
einen scheuen Blick aus seinen glitzernden grünen Augen zu. »Du siehst toll
aus. Die neue Haarfarbe steht dir echt gut.«
    Blair betastete ihre Haare. Er
war der einzige Mensch im gesamten Universum, der bemerkt hatte, dass ihre
Haare eine Spur dunkler waren als sonst. »Danke.«
    »Und wie läuft es zu Hause mit
dem Baby?«, fragte Nate. Er schob beide Hände in die Hosentaschen, als wüsste
er nicht, wohin damit.
    Aus einem Fenster oben
schleuderte jemand eine Wodkaflasche auf die Straße, die nur wenige Meter neben
ihnen auf dem Asphalt zersplitterte. Blair stieg von dem Betonsockel. Sie würde
nicht raufgehen, jetzt nicht mehr.
    »Yale ist...« Ihre Stimme wurde
zu einem Flüstern, während sie nach dem richtigen Wort suchte, um ihre kleine
Schwester zu beschreiben. »Vollkommen«, sagte sie
schließlich.
    In ihren Augen lag ein
glücklicher Glanz, den Nate bei ihr so nie gesehen hatte. »Ich bin echt schon
gespannt auf sie«, sagte er.
    Blair griff nach seinem Arm.
Was wollten sie eigentlich auf einer Party in Brooklyn, auf die sie beide
keinen Bock hatten? »Dann komm mit.«
    In diesem Moment hielt ein Taxi
am Straßenrand. Serena, Jenny Elise und zwei Männer in bananengelben Anzügen
von Dolce & Gabbana kletterten heraus. Einem zweiten Taxi, das gleich
dahinter hielt, entstiegen vier Models in bauchfreien, volantschwingenden
Folklorekostümen mit Obstschalen auf dem Kopf. Dahinter folgte eine weitere
Wagenladung Models, und aus dem vierten und letzten Taxi stiegen die Raves -
ja, die gesamte Band, nur der Sänger war nicht dabei. Er hatte sich gerade von
der Band getrennt.
    »Unsere Stretchlimousine hatte
eine Panne, deswegen mussten wir Taxis nehmen«, erklärte Jenny Blair und Nate
kichernd.
    Blair verstärkte ihren Griff um
Nates Arm und zog ihn zum ersten Taxi. »Komm.«
    Serena zwinkerte, als die
beiden auf den Rücksitz rutschten. »Schön lieb sein, ja?«
    Blair legte lächelnd den Kopf
auf das Kunstlederpolster. Sie spürte Nates Oberschenkel warm neben ihrem und
fühlte sich wie Sandy und Danny in »Grease«, als sie in dem aufgemotzten Wagen
in den Himmel fahren und alle anderen auf dem Rummelplatz stehen lassen. Blair
war immer klar gewesen, was Danny und Sandy als Nächstes gemacht hatten. Sandy
in ihrer knallengen Plastikhose und Danny, der die Finger nicht von ihr lassen
konnte...
    »You're the one
that I want - ooh, ooh, ooh, honey!« Nate schob seine Hand zwischen Blairs

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