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Ich leg dir die Welt zu Fuessen

Ich leg dir die Welt zu Fuessen

Titel: Ich leg dir die Welt zu Fuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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vielleicht ein fauler Drückeberger, aber kein Junkie sei.
    „Und wer weiß …“, hatte er nachdenklich hinzugefügt. „Bisher war er ausschließlich hinter reichen Frauen her, aber jetzt hat es ihm offenbar eine angetan, die keinen Penny besitzt. Wie die Zeiten sich ändern!“
    Wenn jetzt ihr Handy klingelte und sein Name auf dem Display erschien, zögerte Lizzy nicht, sich zu melden. Er hatte während der letzten zwei Tage mehrmals bei ihr angerufen, um zu fragen, wie es ihr ging. Obwohl sie ihm gesagt hatte, dass sie keine Invalidin sei und das Problem schon nicht zu schwer nehmen werde.
    „Natürlich tust du das“, hatte er prompt erwidert. „So bist du nun mal.“
    Insgeheim fühlte er sich gar nicht mal so unwohl in seiner neuen Rolle. Lizzy war das Fräulein in Not und er der edle Ritter in schimmernder Rüstung. Ein Klischee, mit dem er nie etwas anfangen konnte. Jetzt schon.
    Er saß zu Hause an seinem Schreibtisch, einen Stapel Sitzungsunterlagen vor sich, als das Telefon klingelte. Zufrieden lächelnd nahm er Lizzys Anruf entgegen. Bisher war immer er es gewesen, der anrief.
    „Lizzy hier. Störe ich?“
    Er drehte seinen Schwingsessel in Richtung der breiten Fensterfront und genoss den Panoramablick über das Viertel. „Nein, gar nicht.“
    „Danke, dass du meine Eltern angerufen hast. Sie haben dir sicher die Hölle heißgemacht …“
    „Moment mal, wo bist du gerade?“
    „In der Schule, aber ich habe gleich frei und wollte vielleicht noch mit ein paar anderen etwas trinken gehen.“
    „In dem Pub, in dem wir neulich waren?“
    „Ja, warum?“
    „Ich könnte in einer Dreiviertelstunde da sein.“
    „Das ist doch nicht nötig …“ Aber ihr wurde warm vor Freude. Als sie lächelnd, das Handy am Ohr, im Lehrerzimmer ihre Sachen holte, stießen sich ihre Kolleginnen gegenseitig an und zwinkerten ihr zu.
    „Wenn ich jedes Mal, wenn du das sagst, ein Pfund bekäme, wäre ich ein reicher Mann.“
    „Du bist ein reicher Mann.“
    Louis lachte. Die Arbeit konnte warten. „Sag mal …“, meinte er aus einem plötzlichen Einfall heraus, „… warum kommst du nicht her? Ich könnte uns etwas zu essen bestellen.“
    „Zu dir nach Hause?“ Lizzy zögerte. Louis hatte sich in der ganzen leidigen Angelegenheit wie ein perfekter Gentleman verhalten. Was also war so beunruhigend an der Vorstellung, allein mit ihm in seiner Wohnung zu sein? Glaubte sie im Ernst, er werde die Situation ausnutzen und über sie herfallen, nachdem sie ihm unmissverständlich erklärt hatte, dass sie keine Affäre wollte?
    Zugegeben, sie war ziemlich pikiert gewesen, als er ihre Entscheidung so ohne Weiteres akzeptiert hatte. Was ihn nicht davon abgehalten hatte, voll und ganz für sie da zu sein, seit sie den verstörenden Anruf ihres Vaters erhalten hatte. Sie wusste, dass er hinter den Kulissen eifrig an der Lösung des Problems arbeitete.
    „Bei mir zu Hause“, meinte er trocken, „ist es vielleicht etwas gemütlicher als im Pub.“
    „Ja, schon …“
    „Mein Chauffeur holt dich in einer halben Stunde ab. Keine Sorge, du kommst unversehrt zurück nach Hause. Aber ich habe eine Neuigkeit für dich, die ich dir lieber persönlich unterbreiten würde.“
    Damit hatte er einen unschlagbaren Trumpf in der Hand. Eine Viertelstunde später saß Lizzy, nachdem sie aus unerfindlichen Gründen noch einen Hauch Puder aufgelegt hatte, im Pub vor einem Glas Orangensaft und behielt nervös die Tür im Auge. Sie erkannte Louis’ Chauffeur auf Anhieb an seiner korrekten Kleidung und seinem suchenden Blick.
    Ihr Puls raste, als sie wenig später vor einem imposanten Altbau im Herzen Londons aus dem Wagen stieg, eine der exklusivsten Wohnadressen der Stadt.
    Die schlichte, bequeme Kleidung, die sie immer an einem Schultag trug, kam ihr plötzlich extrem unpassend vor. Spontan griff sie nach ihrem Zopf, um ihr Haar zu öffnen, überlegte es sich aber anders. Sie hatte es bisher nicht nötig gefunden, irgendjemanden beeindrucken zu wollen, und sie würde jetzt nicht damit anfangen. Schon gar nicht bei Louis Jumeau.
    Ihr Anfall unerschütterlichen Selbstbewusstseins hielt gerade so lange an, wie der Lift brauchte, um sie von der prächtigen Eingangshalle mit livriertem Pförtner hinauf zu Louis’ Penthouse zu befördern.
    Er schien schon auf sie gewartet zu haben, öffnete beim ersten Läuten und bat sie herein. Staunend sah sie sich um.
    „Wow.“
    „Darf ich dir den Mantel abnehmen?“
    „Klar.“ Zögernd betrat sie die

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