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Ich leg dir die Welt zu Fuessen

Ich leg dir die Welt zu Fuessen

Titel: Ich leg dir die Welt zu Fuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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halten, dass ihr jeder Vorwand recht war, sah ihn betroffen an.
    Er hatte sich die Zeit genommen, ihre Eltern zu beruhigen. Er hatte Nicholas angerufen, um die Sache mit Rose aufzuklären. Und das, obwohl ihm die Trennung der beiden doch eigentlich sehr gelegen kommen musste. Er hatte Jessica abgebügelt, was bewies, dass er auch an eine standesgemäße Ehefrau gewisse moralische Ansprüche stellte. Und er hatte Leigh und Freddy ausfindig gemacht.
    All das hätte er nicht tun müssen. Für ihn gab es keinerlei Veranlassung, der Familie Sharp aus irgendeiner ihrer zahlreichen Schwierigkeiten herauszuhelfen. Schließlich griff er nicht nur Freddy unter die Arme, indem er ihm half, eine Existenz aufzubauen, sondern gleichzeitig auch Rose. Obwohl die beiden eine Wirbelwind-Romanze hingelegt hatten, die vermutlich als kürzeste der Geschichte ins Guinnessbuch der Rekorde eingehen würde.
    Kein Wunder, dass er sie jetzt ansah, als wäre sie ein Wesen von einem anderen Stern.
    „Du hast ja recht“, sagte sie schuldbewusst. „Es tut mir leid. Ich kann dir gar nicht genug danken für alles, was du getan hast.“
    Louis’ Augen wurden schmal. Diese höflichen Worte waren nicht das, was er hören wollte.
    „Ja, ich kann wahre Wunder vollbringen“, erwiderte er trocken.
    „Meinst du, Leigh und Freddy haben eine Chance, eine gute Ehe zu führen?“
    „Wer weiß?“ Er musterte sie düster. „Spielt meine Meinung denn eine Rolle?“
    „Immerhin stellst du ihnen eine beträchtliche Menge Geld zur Verfügung.“ Ob seine Meinung eine Rolle spielte? Aber ja, und wie!
    „Ich denke, es ist an der Zeit, dass Freddy selbst entscheidet, was er mit dem Geld anfangen will, das ihm zusteht. Ich habe es ihm vorenthalten, weil ich ihm nicht zugetraut habe, dass er es sinnvoll anlegt. Aber deine Schwester scheint mir ganz vernünftig zu sein.“
    „Du kennst sie doch gar nicht. Was, wenn sie sich als eine dieser Glücksjägerinnen entpuppt, von denen du so gern erzählst?“
    „Und wenn schon.“
    „Sag bloß, es würde dich nicht stören!“ Es sollte sarkastisch klingen, hörte sich aber verräterisch nach Neugierde an. „Ich meine, wenn sie Freddy nun ganz gezielt in die Falle gelockt hätte …“
    „Indem sie ihn kidnappt, nach Las Vegas verschleppt, ihn betrunken macht und dann in die nächste Elviskapelle schleppt? Weil sie in ihrer Kristallkugel gelesen hat, dass ich dann Geld für ihre gemeinsame Zukunft lockermache?“
    „Genau das wäre bis vor Kurzem deine Theorie gewesen“, erwiderte sie kühl. „So ungefähr jedenfalls.“
    Es war zwar etwas übertrieben, aber im Grunde hatte sie recht, wie Louis zähneknirschend zugeben musste. Das Leben war so einfach gewesen, als er noch in Klischees gedacht hatte.
    „Schon möglich“, sagte er mit schiefem Lächeln.
    „Heißt das, du stimmst mir zu?“
    „Ich bin ein großer Junge. Also kann ich auch zugeben, wenn jemand anders überzeugend ist. Und du, bist du ein großes Mädchen?“
    „Groß genug wofür?“ Ein Ozean voller Gefahren und Risiken schien sich vor ihr aufzutun, verlockend und verhängnisvoll zugleich. Sie hatte Angst, in den reißenden Fluten zu versinken, wenn sie nicht aufpasste.
    „Um Fehler zuzugeben.“
    „Welche Fehler?“, fragte sie misstrauisch. Louis lachte in sich hinein. Das war die Lizzy, die er kannte. Die nicht in Deckung ging, sondern trotzig die Nase in den Wind hielt, aus welcher Richtung er auch wehen mochte. Die ein viel zu schweres Motorrad fuhr, ihm offen sagte, was sie von ihm hielt, ohne Rücksicht darauf, wer er war und wie viele wertvolle Gemälde in seiner Wohnung hingen.
    „Ich möchte von dir hören, dass ich kein so mieser Kerl bin, wie du dachtest. Du hast mich einen Snob genannt.“
    „Weil du einer bist. Sieh dir doch nur dein Penthouse an!“
    „Sag es, Lizzy.“
    „Okay, du bist doch kein ganz so mieser Kerl, schätze ich.“
    „Und weshalb nicht?“
    Lizzy hatte Mühe, sich zu konzentrieren. Sie hatte ein ganz seltsames Gefühl im Magen. Immer wieder wanderte ihr Blick von seinem schönen, entschlossenen Gesicht zu seinem sportlich-schlanken, muskulösen Körper.
    „Ich habe mich doch schon für deine guten Taten bedankt.“ Etwas Beunruhigendes ging zwischen ihnen vor, dem sie sich nicht entziehen konnte.
    „Sieh mich nicht so an“, stieß sie hervor. „Was willst du denn noch von mir?“
    „Das weißt du doch.“ Er hob die Hand und streichelte ihre Wange. Lizzy hielt den Atem an. Er mochte sich nichts

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