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Ich lege Rosen auf mein Grab

Titel: Ich lege Rosen auf mein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Bosetzky , -ky
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entschuldige!» Sie hielt auf die nächste Ausfahrt zu, suchte eine Raststätte. «Trinken wir erst mal ‘n Kaffee.»
    Sie fanden einen stillen Landgasthof mit summenden Fliegen und gepflegter Stille, und heiß war es auch.
    Schweigend saßen sie sich gegenüber, verlegen, befangen, sich gänzlich fremd und doch so nahe; wie zwei Menschen im steckengebliebenen Lift, die Angst voreinander haben und doch schon ahnen, was kommen wird und muß.
    Sie schaffte es, sich eine Zigarette anzustecken. «Rauchst du auch?»
    «Nein, nicht mehr, seit mir im Knast die Zigarillos ausgegangen sind.»
    «Was ist denn mit deiner alten Wohnung in… Oldenburg, oder? Wo die NordInvest war…?»
    «Aufgelöst alles.»
    «Hast du denn keinen Kontakt mehr mit deinen alten Freunden von damals?»
    «Freunde? Alleingelassen haben mich doch alle. Und wenn ich den Dr. Lenthe mal treffe, ist das der erste Mord, den ich begehen werde!»
    «Martin!» Sie lachte, wenn auch etwas verunsichert. «Wie damals, als die Frau Mühle dir in Latein ungerechtfertigterweise ‘ne Fünf gegeben hat, und du dann ihr Haus anzünden wolltest.»
    «Und…?»
    «Hast du dich wohl noch rechtzeitig bei Bille Stein abreagieren können, oder?»
    «Ja, ja…» Jetzt lachte auch er. «Besser sich anstecken als Häuser anstecken…!»
    «Wir haben ja wirklich ein wunderschönes Thema…» Sie trank den Rest ihres Kaffees.
    «Ach, Gott, du: im Knast, da kannst du machen, was du willst, der Knast läßt dich zum Penner werden. Da hilft auch kein ausgiebiges Duschen, das ist mehr innerlich. Von mir kannst du alles erwarten, nur nichts Schöngeistiges…»
    «Willst du mir angst machen?» Sie sah ihn an, und ihre dunklen Augen waren groß und hübsch wie die einer schwangeren Frau.
    «Auf was du dich da eingelassen hast…» Er zog mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand die verschüttete Milch zu Seen und Flüssen auseinander.
    «Ich wollte dich die ganze Schulzeit lang, hab ich dir doch damals geschrieben, von der Konfirmation bis zum Abi, bis du dann nach Köln gegangen bist.»
    «Viel Glück mit mir!» Er stand auf und ging zur Tür.
    «Martin, warte!» Sie warf einen grünen Geldschein auf den Tisch und folgte ihm.
    «Dachtest du, ich lauf dir weg?»
    «Es ist wirklich alles so schwierig…»
    «Ich hab mir das mit unserm Märchen auch ein bißchen anders vorgestellt; einfacher…»
    «Wir schaffend schon!» Sie schloß ihr Auto wieder auf. «Komm erst mal nach Hause…»
    Sie sprachen nicht mehr viel, bis sie Evas Haus, fast Villa schon, in Bremen erreichten, wunderschön an der Osterholzer Dorfstraße gelegen, ringsum und bis zur Bahn, es war die Strecke nach Hannover, noch immer Weiden und Wiesen.
    Sie saßen im Garten unterm bunten Sonnenschirm («Wie im alten Heimatfilm»), tranken Champagner («Zur Feier des Tages!») und sahen sich die alten Klassenfotos an.
    «Hier, das ist der Günther Hintze, unser alter Klassensprecher. Und hier, beim gemeinsamen Ausflug nach Dunen, da ist auch der Uwe mit drauf; die lange Latte hier…»
    «Ah, ja…» MUGALLE musterte Evas gewesenen Mann mit einer Mischung aus Eifersucht und absoluter Gleichgültigkeit.
    «Und die hier, kennst du die…?» Sie zeigte auf eine Blondine mit wirklich ausgeprägter playmate- Eignung.
    Er seufzte. «Die Bille, ja…»
    «Ganz so sehr kann ja dein Gedächtnis damals doch nicht…!?»
    «Nur weil sie neben mir steht, dicht bei dicht. Noch immer eifersüchtig?»
    «Ja und nein.»
    «Prost, Eva Maria Bianca!»
    «Prost, Martin Gerhard Günther!»
    Er ging auf sie zu, umarmte sie, fuhr ihr mit der Zunge die Lippen entlang, schob sie auseinander, fand ihre Zunge, strich mit der rechten Hand ihren Rücken hinunter, zupfte am Gummiband ihres Slips, preßte ihre brotlaibfesten Backen zusammen, ließ sie bis zu den Schamlippen hinüber rhythmisch vibrieren, stieß mit seiner Erektion bohrend gegen ihren rechten Oberschenkel, den er leicht umschlossen hielt, biß sich zugleich in ihrer Schulter fest, saugte sich in ihren Körper hinein, rieb sich an ihr, vom großen Strom mitgerissen, bis es ihm in wahnsinnsharten Stößen kam. War so erschöpft, daß er lang hingeschlagen wäre ohne ihren Halt.
    «Entschuldige», sagte er leise.
    Sie strich ihm über die Haare. «Vor siebzehn Jahren hätt es doch auch so angefangen, Petting bei irgendeiner Fete…»
    Er ging ins Haus und duschte sich, bekam von ihr neue Sachen ins Bad hineingeworfen, chic und aus Italien importiert. «Keine von Uwe, da brauchst du keine

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