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"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

Titel: "ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertolt Brecht , Helene Weigel , Wolfgang Jeske , Erdmut Wizisla
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Verlegung des in Prag ansässigen Malik-Verlags denkt.

92  13. März 1935; A: Helsinki (Kopfbogen Hôtel Societeshuset, Helsingfors), E: Svendborg, hs. (Privatbesitz)
    Mittwoch
 
    Liebe Helli,
    ich werde ins Kapitol 1 gehen (»Bengalische Lanzenreiter«). Im Theater wird »Minna von Barnhelm« gespielt, das kenne ich ja. Der Dampfer fuhr ganz manierlich durch die Eisschollen. 2 Und hier spricht man mehr Deutsch als in København.
    Durch Stockholm fuhr ich durch, meldete mich also bei Korsch nicht an. 3
    Hoffentlich sind Steffs Augen wieder in Ordnung.
    Ich küsse Dich
    b
 
    1
 
Kino in Helsinki.
2
 
Brecht fährt von Svendborg nach Kopenhagen, von dort mit dem Schiff nach Helsinki (Helsingfors), von da aus mit der Eisenbahn weiter nach Leningrad, wo ihn Margarete Steffin abholt, weiter nach Moskau.
3
 
Hedda, die Frau Korschs, unterrichtet in einer Reformschule bei Stockholm.

95  Ende März 1935; A: Moskau, E: Svendborg, hs. (Augsb.)
    Liebe Helli,
    ich liege noch, mit dickem Kopf und Fieber.
    Tue nicht zu viel und stolpere nicht.
    Ich küsse Dich
    Bert

96  Mitte April 1935; A: Moskau, E: Svendborg, hs. ( BBA )
    Liebe Helli,
    ich habe Dir schon 3 (drei) Briefe geschrieben und wundere mich, daß Du noch nichts bekommen hast. Vor paar Tagen depeschierte ich nach den »Mutter«- und »MannistMann«-Fotos. (Wegen eventuellem Film, wenn auch mitschwacher Aussicht.) Bitte, schick doch an Eisler noch mal die »Mutter« und, wenn Du hast, die »Rundköpfe« (letzte Fassung). Hierher die Novelle »Der Arbeitsplatz« 1 (oberste Schublade im Manuskriptschränkchen). Eislers Adresse: New York City 13. Gay Street Basement.
    Ich hatte eine Woche lang eine dumme Grippe, hauptsächlich Kopfweh, so vom Genick herauf zur Schläfe. Jetzt ist es besser. Denke in etwa 2 Wochen zurückzugondeln.
    Ich bin froh, daß Steffs Augen wieder all right sind. Hoffentlich bekommen jetzt nicht alle die Angina!
    Liebe Helli, magere nicht ab, so wie es ist, ist es richtig. Grüße den Steff, küsse von mir die Barbarische und ich küsse Dich
    b
    Gruß an K[orsch]
    Freut mich, daß er noch da! Er darf aber nicht abfahren, wenn ich komme!
    Briefe Luftpost + eingeschrieben dauern am längsten. Also nur eingeschrieben (oder wenn nicht viel los) nur Luftpost!
 
    1
 
Bertolt Brecht, Der Arbeitsplatz oder Im Schweiße Deines Angesichts sollst Du kein Brot essen .

99  Ende April/Anfang Mai 1935; A: Moskau, E: Svendborg, hs. (Augsb.)
    Liebe Helli,
    bitte, schick den beiliegenden Brief an K[orsch] (ich weiß seine Adresse nicht). 1 Ich überlege mir, ob Du nicht herfahren sollst und werde morgen mit der Meshrabpom 2 verhandeln. (Ich möchte nur vermeiden, daß es eine Pro-forma-Aufforderung ist.) – Ich sehe viel Theater jetzt.
    Ist der Brief an Steff und der an Barbara angekommen? 3
    Rauch nicht zu viel!
    Ich kratze Dir im Geist
    den Rücken und ich küsse Dich
    b
 
    1
 
Der Brief ist nicht überliefert. Korsch hält sich zu dieser Zeit in London auf.
2
 
(Russ.) Meshdunarodnaja rabotschaja pomostsch (Internationale Arbeiter-Hilfe).
3
 
Brecht schreibt an seine Tochter: »Liebe Barbara, / wie geht es Dir? Hast Du schon angefangen, den Garten herzurichten? Werden die Bäume schon ein wenig grün? Hier ist es noch nicht sehr warm. Hoffentlich ißt Du viel, damit Du rund und dick bist, wenn ich komme. Ich komme in ungefähr 2 Wochen. / Es grüßt Dich Dein alter / bidi / Sag auch Helli, daß sie richtig ißt und nicht zu viel raucht!« (Vgl. GBA 28, 500) Der Brief an Stefan Brecht ist nicht überliefert.

Zwischen dem 15. und 26. Juni 1935 hält sich Brecht in Paris auf, um am » I . Internationalen Schriftstellerkongreß zur Verteidigung der Kultur« teilzunehmen. Der Kongreß wird von 250 Autoren aus 27 Ländern besucht. Am 23. Juni hält Brecht die Rede »Eine notwendige Feststellung zum Kampf gegen die Barbarei«.

100  Ansichtskarte (Paris, Boulevard du Montparnasse, La Closerie des Lilas), Ende Juni 1935; A: Paris, E: Svendborg, hs. (Augsb.)
    Liebe Helli,
    furchtbar heiß, Rückkehr Mittwochabend. Karin eifersüchtig auf Dudow.
    Ich küsse Dich b
    [Karin Michaëlis:]
    Hellylein, er macht sich einfach grandios, nach und nach verliebe ich mich ernstlich in ihn. Also! Deine Karin.
    [Erwin Piscator:]
    Liebe Helly! Hier ist wirklich nichts los. Herzlich, Pis.
    [Slatan Dudow:]
    Am Kongreß bin unschuldig, denn ich bin nur einfacher Zuhörer
    S. Dudow

Brecht und Weigel beteiligen sich an der dänischen Inszenierung von »Die Mutter«

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