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"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

Titel: "ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertolt Brecht , Helene Weigel , Wolfgang Jeske , Erdmut Wizisla
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Berliner Ensemble), E: Berlin, masch., dikt. ( BBA )
    Berlin, dem 15. 1. 54
    Lieber Bert,
    war bei Langhoff, gesprochen Palitzsch, Kipphardt, Langhoff. Tatsächlich haben sie den Plan schon lange, tatsächlich haben sie es auch in der Pressekonferenz genannt. Ich habe die Ausschnitte hier. Langhoff will – trotzdem er den Beginn der Proben in ca. 14 Tagen festgesetzt hat, die Rollenbücher an die Schauspieler bereits verteilt wurden, den Regisseur engagiert hat – noch einmal überlegen, ob er in dieser Eile ein anderes Stück findet. 1
    Unsere Situation ist natürlich durch die übersehene Pressenotiz nicht sehr günstig. In 3-4 Tagen will er Bescheid geben. Es ist herzlich wenig dabei herausgekommen. Der Eindruck, den Kipphardt, scheints, bei Langhoff erweckt hat, ist unsere böse Absicht, Ihnen »was wegzunehmen«. Ich bin ihm einmal deshalb heftig über den Mund gefahren.
    Was tun?
 
    Heute rief Jendretzky 2 an, ob wir jemanden wüßten für sein neu eröffnetes Theater in Neustrelitz, der als Intendant, stellv. Intendant oder Dramaturg gut wäre.
    Helli
 
    1
 
Plan der Aufführung von Tolles Geld . Heinar Kipphardt ist Chefdramaturg des Deutschen Theaters.
2
 
Hans Jendretzky, Vorsitzender der SED -Bezirksleitung von Berlin.

217  23. Januar 1954; A: Berlin, E: Berlin, masch. Du., dikt. ( BBA )
    Berlin, dem 23. 1. 54
    Lieber Bert,
    wir sind in absoluter Hilflosigkeit, weil verabredete Dinge nicht eingehalten werden. Ich bitte um Krach,
    1. wegen Probenkoordinierung
    2. wegen der täglichen Probenansage
    Der Einzige, der zuverlässig ist, ist unser Bunge, er wird's auf diese Weise auch bald verlernen. 1
 
    1
 
Am selben Tag beschwert sich Helene Weigel bei den Assistentinnen und Assistenten, daß sie den vereinbarten Termin zur Probenkoordinierung am Samstag nicht einhielten: »Es ist ein untragbarer Zustand.« Und sie bittet, die Proben für den nächsten Tag bis 14.30 Uhr im KB anzusagen, damit die Technik ihre Arbeit einteilen kann und die Schauspieler nicht mehrfach im Theater anrufen müssen.

219  24. Februar 1954; A: Berlin (Kopfbogen Berliner Ensemble), E: Berlin, masch., dikt. ( BBA )
    Berlin, dem 24. 2. 54
    Herrn Brecht
    Herrn Rohde
    KB .
    Nach den schlechten Erfahrungen, die wir zur Aufführung des »Hans Pfriem« am Sonntag, dem 21. 2. zur Landesdelegiertenkonferenz der SED gemacht haben, möchte ich dem Vorschlag von Frau Herbrecht und Frau Salm 1 folgen und zwar:
    Vor jedem Abschluß einer Betriebsveranstaltung muß sich der Regisseur des Stückes oder ein von ihm benannter Mitarbeiter, falls er beschäftigt ist, sowie einer der im Stück Beschäftigten sich die dortigen Räumlichkeiten betrachten und seine Genehmigung zur Unterschrift des Vertrages geben, oder noch besser den Vertrag mit unterzeichnen. Das verhindert, daß die gesamte Verantwortung an dem Werbeleiter hängen bleibt. Freilich muß der Werbeleiter, der diesen Vertrag bearbeitet, die Gewißheit haben, daß diese Besichtigung und Vertragsunterzeichnung binnen 24 Stunden erfolgt.
    Helene Weigel
    [Fremde Handschrift:] gez. Brecht.
 
    1
 
Lilly Salm, die Personalleiterin.

220  Etwa Februar 1954; A: Berlin (Kopfbogen Berliner Ensemble), E: Berlin, masch., dikt. ( BBA )
    Lieber Bert,
    ich schicke Dir Frau Köbernick, sie scheint einen guten Eindruck zu machen. Sie spricht sehr gut englisch, kann vom Französischen ins Deutsche übersetzen, scheint sehr intelligent zu sein. Engel empfiehlt sie sehr. Sie ist ohne Familie, was wichtig ist. 1
    Hatte eben eine wichtige Besprechung mit: Dir. Hübner, Bernd-Hill, Meier, Hoffmann – 2
    sie sehen sich vor großen Schwierigkeiten für die »Katzgraben«-Premiere, weil sie da noch nicht fertig sind, sie auch am »Don Juan« noch einiges zu machen haben, fragen sie an, ob der 29. 3. mit »Katzgraben« unumstößlich ist. Das Problem liegt nämlich daran, daß wir doch die »Courage« nach Möglichkeit zum Parteitag mit herausbringen müssen, sonst müßten wir die Kombination »Carrar«/»Jeanne d'Arc« weiter bringen, da die Kombination »Carrar«/»Hirse« durch Schelchers Erkrankung nicht möglich sein wird.
    Die Werkstätten sehen nur folgende Möglichkeiten:
    Sie können Änderungen entweder für »Courage« bis zum 28. schaffen, das würde bedeuten automatisch eine Verschiebung des »Katzgraben« 1. 4. Voraufführung oder 2. 4. oder Belassung der »Courage« in ihrem jetzigen Zustand bis auf die Änderung des Horizonts und des Zeltes. Die großen Schriften könnten

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