"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)
1954; A: Berlin (Kopfbogen Berliner Ensemble), E: Berlin, masch., dikt. ( BBA )
Für Brecht
»Don Juan« 1. Besetzung muß schnellstens wieder spielen, man braucht dazu eine Durchsprechprobe
Betr.: Brockmann 1
ziemlich klein und häßlich – habe vorgeschlagen 3.000,–, ab 15. Vorstellung Honorar, da Einzelvertrag wie Geschonneck. Da er keinen Umtausch bekommt und eine Familie – geschiedene Frau und Kind – in Wien zu erhalten hat, eine Summe von 10-15 % der Gage in West oder Schillingen. Es würde genau dem Vertrag von Geschonneck entsprechen, der folgendes hat:
Gage in Höhe von DM 4.000,– ab 14. Vorstellung innerhalb eines Monats je Vorstellung. 2
1
Jochen Brockmann ist Mitglied des Ensembles der Volksbühne bei Fritz Wisten. Er geht 1957 an das Theater in der Josefstadt.
2
Am Briefkopf handschriftliche Notiz von Irene Ulrich: »Brecht / 28. 12. / ges[ehen] / U.«.
227 Anfang Januar 1955; A: Berlin (Kopfbogen Berliner Ensemble), E: Berlin, masch., dikt. ( BBA )
Lieber Brecht,
bitte um Deine Unterschrift für folgende Punkte:
Das Plakat und Programm lauten für Regie: Brecht/Wekwerth
für Bühnenbild: Karl v. Appen/Dieter Berge oder v. Appen/Berge
Musik: Hanns Eisler
Sollen oder sollen nicht sämtliche Regieassistenten, die mitgeholfen haben, im Programm aufgeführt werden. Es scheint nach Kilian, daß Palitzsch, Rülicke nicht der Ansicht seien, daß es gerechtfertigt ist. 1
1
Handschriftliche Notiz von Irene Ulrich am unteren Rand: »Dramaturgie: Brecht / Pali / Rü / Wek // Regieass.: Graf Bellag Königshof Kuehne Kahlau«. / Die Frage bezieht sich auf Johannes R. Becher, Winterschlacht , das in der Bearbeitung des Berliner Ensembles am 12. Januar 1955 Premiere hat. Auf dem Plakat steht: »Musik: Hanns Eisler Regie: Brecht/Wekwerth Bühnenbild: v. Appen/Berge«, und im Programmheft lauten die Nachweise: »Musik: Hanns Eisler / Regie: Bertolt Brecht und Manfred Wekwerth / Ausstattung: Karl v. Appen und Dieter Berge / Dramaturgie: Brecht Palitzsch Rülicke Wekwerth«. Regieassistenten werden nicht genannt.
228 7. Januar 1955; A: Berlin, E: Berlin, masch. Du., dikt. ( BBA )
Berlin, dem 7. 1. 55
Lieber Brecht,
unter dieser Formulierung muß das Theater laut Lohn- und Gehaltsabkommen keine Doppelproben zahlen, die uns DM 1080,– und DM 566,– Technik kosten würde.
Die Technik müssen wir auf alle Fälle bezahlen, aber um die Doppelbezahlung der Schauspieler kommen wir unter diesem § herum. Bist Du einverstanden?
[Anlage, Aushang:]
Liebe Kollegen,
ich mache den Versuch, heute Freitag und morgen Samstag die Proben so durchzuführen, daß die Sonntagsprobe überflüssig wird. Mir erscheint es aber bereits jetzt sehr schwierig, ohne die Sonntagsprobe durchzukommen, ohne unsere Premiere aufschieben zu müssen. Das ist aber, da bereits Ankündigungen laufen, die Karten ausgegeben sind und an den nächstfolgenden Tagen das Haus mit Anrecht besetzt ist, schwierig.
Ich werde mich also morgen Samstag während der Probe entscheiden. Wenn eine Gefährdung des Betriebsablaufs d. h. eine Verschiebung der Premiere, notwendig ist, muß die Probe am Sonntag stattfinden.
Ich bitte um Eure Einsicht.
[Irene Ulrich:] gez. Brecht
229 1. Februar 1955; A: Berlin (Kopfbogen Berliner Ensemble), E: Berlin, masch. mit hs. Zusätzen, dikt. ( BBA )
Berlin, dem 1. 2. 55
Lieber Brecht,
die Möglichkeit, alle Vorbereitungen für Buschs Arbeit an Platten für die Busch-Produktion am Berliner Ensemble zu machen, ist schwierig, da wir im Theaterhaushalt dafür kein Geld auswerfen können. 1
Es gäbe also zwei Möglichkeiten:
In einer Besprechung eine Summe für diesen Zweck von Paul Wandel sich vorher zur Verfügung stellen zu lassen für Experimentierzwecke, oder privat, d. h. Brecht-Busch-Weigel, eine bestimmte Summe zur Verfügung zu stellen, bis zu dem Zeitpunkt, wo der Haushalt der Busch-Berliner Ensemble-Produktion geklärt ist und aus diesem Haushalt rückzahlbar.
Begründung für diese Frage:
Es entstanden bis jetzt folgende Kosten:
Für die Anbringung der Seile
DM 780,–
Überstunden der Dekorateure ca. 20 Stunden etwa
die sich ständig fortsetzen
DM 60,–
Überstunden der Tontechnik ca. 10 Stunden etwa
die sich ständig fortsetzen 2
DM 35,–
Für die Probeaufnahme, die am Donnerstag laufen wird, brauchen wir das Orchester, das sich kaum umsonst zur Verfügung stellen wird.
2. Für Bänderproduktion Archiv.
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