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"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

Titel: "ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertolt Brecht , Helene Weigel , Wolfgang Jeske , Erdmut Wizisla
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Wofür gedacht? Für den Rundfunk? Oder? / 3
    Dafür kommen auch Unkosten für die Stunden von Iva Besson 4 etwa DM 80,–, noch dazu für Schauspieler, die evtl. Doppelproben haben. Können diese Honorare evtl. vom Rundfunk, der diese Bänder verwendet, bezahlt werden? Wie?
    Da Rundfunkarbeit extra honoriert wird, kann ich sie nicht in unserem Haushalt erscheinen lassen.
    Ich bitte sehr um Entschuldigung für diese mißliche Auseinandersetzung, aber da wir ständig Haushaltsrevisionen zu erwarten haben, müssen diese Fragen gelöst werden.
    Vorschlag: evtl. aus Palitzschs Werbefonds finanzieren, falls Palitzsch damit einverstanden.
    Helli
 
    1
 
1953 ist Ernst Buschs Platten- und Notenverlag Lied der Zeit in Volkseigentum verwandelt worden. Eine selbständige Schallplattenproduktion kommt nicht wieder zustande.
2
 
»die sich ständig fortsetzen« beim zweiten Mal handschriftlich ergänzt.
3
 
»Oder? /« handschriftlich ergänzt.
4
 
Korrepetitorin und Sprecherzieherin am Berliner Ensemble, Ehefrau von Benno Besson.



231  8. Februar 1955; A: Berlin, E: Berlin, masch. Du., dikt. ( BBA )
    8. Februar 1955
    Lieber Bert,
    der Aushänger mit der kleinen Korrektur wird gemacht. Wir haben zusammen mit der BGL tarifrechtlich nur folgenden Weg gefunden. 1 Die Kollegen, die am Versagen der Beleuchtung schuld sind, und von nun alle Kollegen, die sich eines schweren Versagens schuldig machen, werden schriftlich verwarnt; im Wiederholungsfalle fristlos entlassen. Geldstrafen kann die BGL überhaupt nicht verhängen – dem schließt sich auch die Direktion an – da sie im Anstellungs- und nicht im Vertragsverhältnis bei uns sind.
 
    1
 
Der Aushang hat sich nicht erhalten. BGL ist die Abkürzung für Betriebsgewerkschaftsleitung des Berliner Ensembles.

232  22. März 1955; A: Berlin, E: Berlin, masch. Du., dikt. ( BBA )
    Lieber Brecht,
    ich bin am 1. Tag Deiner Reise nach Hamburg 1 länger im Ensemble geblieben und mußte feststellen, daß es ab 14.00 Uhr keinen der Herren Regie-Assistenten mehr im Haus gibt und daß sie sich auch nirgends abmelden.
    Ich finde es ein unglaubliches Verhalten, wenn nicht Spezialaufgaben da sind, die sie verhindern, im Haus zu sein oder Abendregie zu haben – es muß z. m. die 8stündige Arbeitszeit eingehalten werden, wie bei anderen Leuten.
    Es ist da natürlich auch der Grund, daß von den aufgegebenen Arbeiten nie eine zu Ende geführt wird, und ich muß heftigst Klage über diese Art Großzügigkeit von Seiten der Regie-Assistenten führen.
 
    22. 3. 55
 
    1
 
Brecht reist zur 7. Generalversammlung des deutschen PEN -Zentrums Ost und West, auf der er als Präsident wiedergewählt wird.

Die Verleihung des Stalin-Friedenspreises an Bertolt Brecht im Mai 1955 löst in der Bundesrepublik einen Boykott gegen Inszenierungen seiner Stücke aus. Das Berliner Ensemble gastiert vom 20. bis 24. Juni 1955 sehr erfolgreich mit dem Stück »Der kaukasische Kreidekreis« in Paris. Brechts Theater setzt sich damit endgültig durch. Nach Brechts Rückkehr ist Weigel vermutlich in der Sommerfrische.

234  10. Juni 1955; A: Berlin, E: Berlin, masch. Du., dikt. ( BBA )
    Berlin, dem 10. 6. 55
    Lieber Brecht,
    das Deutsche Theater bittet uns, ihnen Frau Reppel für die 2. Besetzung in »B. Albas Haus« zu leihen. Dagegen wäre an sich nichts zu sagen und für Frau Reppel das Geld sehr notwendig. Da das Stück erst im Herbst herauskommt, scheintes mir sehr unglücklich, da wir die Reppel ja bestimmt in den Ostrowskis brauchen. Wenn Dir auch noch Hilde Hildebrand vorschwebt (deren Adresse sich als falsch herausgestellt hat, wir versuchen, diese Adresse über den westdeutschen Bühnennachweis zu bekommen), aber das ist eine Taube auf dem Dach, und ich bin mir im Zweifel, was ich tun soll. 1
 
    1
 
Federico García Lorca, Bernarda Albas Haus, hat am 24. Oktober 1955 Premiere in den Kammerspielen. Regie führt Hannes Fischer, die Ausstattung stammt von Siegfried Stepanek. Anneliese Reppel ist nicht als Darstellerin bei der Premierenbesetzung verzeichnet. Ein Engagement des Revuestars Hilde Hildebrand am Berliner Ensemble kommt nicht zustande.

235  11. Juni 1955; A: Berlin, E: Berlin, masch. Du., dikt. ( BBA )
    Berlin, dem 11. 6. 55
    Lieber Brecht,
    die Hase macht unendliche Schwierigkeiten, und ich möchte mich gern nicht mit ihr auf irgendeinen Kompromiß einlassen, sondern schlage vor, daß wir Umbesetzungen vornehmen. 1
    1. Hoffe ich, daß die Herbrecht uns wieder zur Verfügung

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