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Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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der Hand. Wollen wir tauschen?«
    »Ob sich deine dunkelhaarige Schönheit auf meinem Schoß so wohl fühlt wie auf deinem?«
    Komisch, dachte sie, während sie zwanzig Minuten später den Flur entlang zur Rezeption lief. Sie hatte das Foto von Marius betrachtet wie das Foto eines Fremden. Keinen einzigen Stich Eifersucht hatte sie gespürt. Überhaupt nichts. Das war doch nicht normal, oder?
    An der Rezeption wartete ein junger, frisch aussehender Mann. Das konnte nur Robert Stonestone sein. Es sei alles gut vorbereitet, erklärte er, sie könnten direkt hinüber in den Golfshop gehen, auch die ersten Gäste seien schon unterwegs ins Hotel. Nachher würde man sich zunächst auf einen Kaffee in der Lobby treffen. Er zeigte auf eine Gruppe tiefer Ledersessel und niedriger Couchtische in der Nähe einer Kuchentheke. Liane war es recht. Je ungezwungener es zuging, desto besser.
    Die Auswahl ihrer Golfschläger geriet allerdings zur Wissenschaft. Robert lachte. Wenn man hier schon spielen wolle, dann solle das schlechte Spiel nicht an den falschen Schlägern liegen, kommentierte er den Ehrgeiz des Angestellten, für sie die absolut besten Schläger zu finden. Als sie endlich alles zusammenhatte, kaufte sie sich noch einen Golfhandschuh nach und eine Baseballkappe mit dem Aufdruck des Golfclubs zum Beweis, dass sie auch wirklich hier gewesen war. Und dann gingen sie zurück ins Hotel. Zwei Tische waren schon besetzt, und die sechs Männer erhoben sich, um sich Liane mit Handschlag vorzustellen. Einen kannte sie von einer zufälligen Begegnung in der Firma, die anderen nicht, weil sie mit dem Inlandsgeschäft im Normalfall nichts zu tun hatte.
    »Wir sind gar nicht unglücklich, dass Alfred keine Zeit hat«, sagte er, und die anderen lachten. Sie machten durchweg einen sympathischen Eindruck, locker und aufgeschlossen.
    »Darf ich mich dazusetzen?«, fragte sie, und einer von ihnen, groß und sportlich, rückte ihr sofort einen Sessel heran.
    »Aber bitte!«
    Sie setzten sich wieder. Es waren alles begeisterte Golfer, das war sofort klar, und ihre Gespräche kreisten um den nächsten Tag.
    »Gibt es hier auch einen Kellner?«, fragte Liane nach einer Weile, denn es hatte sich noch niemand blicken lassen. Ein junger Mann eilte zwar immer mal wieder geschäftig zur Kuchentheke, war aber auch sofort wieder verschwunden.
    »Ja, das haben wir uns auch schon gefragt.« Robert Stonestone stand auf und machte sich auf die Suche.
    Inzwischen war es halb fünf, und Liane hatte Appetit auf einen belegten Toast oder ein Sandwich. Für Kuchen war es ihr zu spät. »Und ein Glas Weißwein bitte«, sagte sie, als der Kellner endlich vor ihr stand. Auch ein Teil der Männer wollte nun keinen Kaffee mehr, sondern lieber ein Bier. In der Lobby könne er zwar einen Toast aus der Küche servieren, ließ der Kellner wissen, aber keinen Alkohol, dazu müsse man ins angrenzende Restaurant umziehen.
    »Na, dann«, sagte Liane, denn es war nur durch eine Glaswand von ihnen getrennt. Aber jetzt wurde der Kaffee in der Lobby serviert, wo keiner mehr saß, und das Bier im Restaurant. Und die bestellten Sandwiches kamen mit erheblicher Verzögerung.
    »Guter Auftakt«, sagte Lars, ein trockener, aber witziger Norddeutscher. »Kaum sind wir da, bringen wir hier schon alles durcheinander.«
    »Das können wir noch steigern«, erklärte Hartmut, der seinem Tonfall nach aus dem Rheinland kam. »Wenn ich jetzt einen Kuchen mit Schlagsahne bestelle, kommt der bestimmt vom Grillplatz.«
    Die gute Laune stieg, und als die letzten Gäste eintrafen, fühlte sich Liane schon wie in einer großen Familie. Einige kannten sich bereits und erzählten von früheren Treffen, andere gaben die neuesten Golfwitze zum Besten, alle waren gut drauf, und vom Geschäft redete niemand.
    Gut, dachte Liane, das ist mir am liebsten, und bestellte ein weiteres Glas Wein.
    Louis Römer war in ihrem Flight. Louis Römer war Geschäftsführer eines großen Wellnessinstituts in Berlin und einer der größten Abnehmer ihrer chinesischen Health-Produkte. Ein wichtiger Mann. Und ziemlich relaxed, wie sie schnell herausfand. Die Driving Range des sagenumwobenen Golfplatzes Royal Birkdale lag in einiger Entfernung vom Golfhaus, und Liane war schon einige Meter gegen eine steife englische Brise, die sich plötzlich aus einem wolkenverhangenen Himmel erhoben hatte, angelaufen, als er sie einholte.
    »Phantastisch«, sagte er und lachte ein breites Lachen.
    »Ja, das muss der Traum jedes

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