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Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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dem letzten Treppenabsatz blieb sie abrupt stehen. Ihre Haustür war nur angelehnt.
    »Was ist?« Jochen trat neben sie.
    »Meine Tür steht offen.«
    »Ist dein Mann überraschend zurückgekommen?« Diese Möglichkeit war ihr auch sofort durch den Kopf geschossen, aber es machte keinen Sinn. Er hatte auf Ibiza das entdeckt, wonach er gesucht hatte, das würde er erst einmal auskosten.
    »Nein, glaube ich nicht.«
    Sie sahen sich an.
    »Glaubst du, dass eingebrochen wurde? Oder wer hat außer dir noch einen Schlüssel? Deine Putzfrau?«
    »Ja, aber sie ist krank.« Liane schüttelte den Kopf. »Meine größere Angst ist, dass der Typ noch drin ist.«
    »Wen meinst du?«
    »Wer immer es auch ist, ich möchte ihm nicht in die Arme laufen.«
    »Ich schon!« Jochen machte einen Schritt an ihr vorbei. »Bleib da stehen, oder besser noch, geh einen Treppenabsatz höher.«
    »Du willst doch nicht …?«
    »Klar will ich!« Entschlossen ging er die letzten Stufen hoch, und Liane schlich an ihm vorbei die nächste Treppe nach oben. Dort setzte sie sich hin und zog sich ihre hohen Schuhe aus, während Jochen leise ihre Haustür aufdrückte und in der Diele verschwand. Liane hatte schon ihr Handy bereit und die 110 eingetippt, als Jochen wieder in der Tür erschien. »Sieht wüst aus«, sagte er, »aber es ist niemand da. Du solltest die Polizei rufen!«
    Liane steckte ihr Handy wieder ein, nahm ihr Schuhe in die Hand und kam die Treppe herunter. Mit angehaltenem Atem ging sie durch ihre Wohnung. Es war wie in ihrem Hotelzimmer in Rom. Alle Schubladen aufgerissen, offensichtlich war nach einem Safe oder einem Versteck gesucht worden, denn ihre Bilder lagen am Boden, die Schränke standen offen, die Matratze hing schräg aus dem Bett, und in ihrem Ankleidezimmer lagen die Schuhkartons offen durcheinander, und alle Regale waren leer gefegt worden. Es war ein heilloses Durcheinander.
    »Zeit für einen Frühjahrsputz«, zwang sie sich einen Scherz auf die Lippen. »Ich wollte sowieso ausmisten.«
    »Du nimmst das ziemlich locker …« Mit Storchenschritten stelzte Jochen durch die Bilder, Bücher und Kissen, die den Wohnzimmerboden bedeckten.
    »Fehlt was? Wo hast du deinen Schmuck deponiert? Oder Bargeld?«
    Liane ging ins Badezimmer. Alles, was für sie wertvoll war, bewahrte sie in einer kleinen Kommode unter dem Fenster auf. Die niedrigen Schubladen waren herausgerissen und ausgeleert worden. Der ganze Inhalt lag verstreut auf den italienischen Fliesen. Sie hob ihre goldene Uhr auf, die ihr Marius zum zehnten Kennenlerntag geschenkt hatte. Als sie sie entdeckte, war ihr klar, dass dies kein normaler Einbruch war. Riley!, fuhr es ihr durch den Kopf, sie musste ihn sofort anrufen. Riley musste sie irgendwie aus der Schusslinie nehmen, denn was würden die Kerle als Nächstes tun?
    »Ich ruf jetzt die Polizei.« Jochen hatte sein Smartphone in der Hand.
    Dann sah er, dass Liane die Uhr in der Hand hielt, und ließ es sinken. »Die ist noch da?«
    Liane nickte.
    »Echtes Gold?«
    Liane nickte wieder und legte sie in die Schublade zurück. Das Uhrglas hatte den harten Aufprall schadlos überstanden, Gott sei Dank.
    »Und auch sonst fehlt nichts?«
    Liane schüttelte den Kopf. »Soweit ich es auf die Schnelle sehen kann, fehlt nichts.«
    »Dann musst du mir das erklären.«
    Liane schüttelte den Kopf. »Das kann ich dir nicht erklären. Das kann ich mir selbst nicht erklären.«
    »Jedenfalls kannst du nicht hierbleiben.« Seine Augenbrauen zogen sich zusammen.
    »Ich lasse mir ein paar Sicherheitsschlösser vor die Eingangstür schrauben, das hatte ich sowieso vor.«
    »Sicherheitsschlösser.« Er schnaubte verächtlich. »Sicherheitsschlösser gegen Typen, die offensichtlich brandgefährlich sind, weil sie etwas suchen, gegen das eine goldene Audemars Piguet augenscheinlich wertlos ist.«
    Sein Blick wurde stechend, und unter anderen Umständen hätte Liane ihn direkt sexy gefunden.
    »Und nur du weißt, was das ist. Und wo es ist«, sagte er.
    Liane zögerte. War das eine indirekte Frage?
    »Vielleicht haben sie ja gefunden, was sie gesucht haben?«
    »Und was könnte das Wertvolles sein?«
    Liane zuckte erneut die Schultern. »Darüber muss ich nachdenken.« Sie drehte sich im Kreis. »Aber jetzt muss ich erst mal aufräumen.«
    »Ich würde für die Spurensicherung der Polizei alles so liegen lassen.«
    »Ich brauche keine Polizisten, die in meiner Wäsche herumkramen. Ich räume alles auf, und am Montag lasse ich die Tür

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