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Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)

Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)

Titel: Ich liebe mich... Sabrina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herfried Loose
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jetzt endlich mal die Fronten geklärt sind: Ich bin keine Oma und komme auch noch alleine über die Straße. Aber ihr seid wohl mit dem Radfahren ein wenig überfordert, was? Naja, das ist eben die heutige Autofahrer- und Couchpotato-Generation.«
       Angelika und ich waren völlig aus der Puste. Ich hatte Seitenstiche und musste erst einmal Verschnaufen. Hannelore schien dagegen fast gar nicht außer Atem zu sein.
       »Sag mal, Hanne, wie machst du das? Du bist ja kaum aus der Puste?«, wollte ich von ihr wissen.
       »Tja, regelmäßig ein wenig Sport, nicht nur Matratzen-Sport, wie ihr ihn vielleicht betreibt, sondern Power-Walking, meine Damen. Kann ich jedem nur empfehlen. Zu Hause bin ich fast jeden Morgen vor dem Frühstuck auf meinem Parcours und ziehe meine sechs Kilometer durch. Auch im Winter! Danach hat man erst den richtigen Frühstückshunger und fühlt sich wahnsinnig fit«, kam die Erklärung. Hanne sah zufrieden und selbstbewusst aus. Diese Runde ging eindeutig an sie.
     
    Das Café war überfüllt. Die Bedienung kam auf uns zu. »Einen kleinen Moment noch! Die Herrschaften an dem Tisch, dort in der Ecke, haben bereits bezahlt.«
       So stellten wir uns noch einen Augenblick  wartend vor das Café in die Sonne, die zwischen den Wolken immer wieder im raschen Wechsel durchbrach. Wir genossen ihre wärmenden Strahlen. Wolkenschatten hetzten über den Asphalt auf uns zu, über uns hinweg - wie eine von Hunden getriebene Schafherde.
       Die Herrschaften verließen bald darauf tatsächlich das Café, und wir gingen hinein.
       Stimmengemurmel und Wärme umfing uns. Der frei gewordene Ecktisch war prima. Wir bestellten heiße Schokolade, Hannelore nahm Tee, wegen der Figur .
    Wir sahen uns an.
       »Schön, nicht wahr? So kann man es aushalten!« Hannelore nestelte an ihrer Gürteltasche und holte ihre Geldbörse heraus, aus der sie ein kleines Foto zog. »Hier, mein Enkel Sebastian, acht Monate alt. Ist er nicht süß?«
       Wir beugten uns über das Foto. Auf dem Bild war ein kleiner Hosenscheißer in babyblau zu sehen, mit riesigem Schnuller im Mund. Die Augen geschlossen, hing ihm eine Strähne seiner schon vollen, dunklen Haare  verwegen ins Gesicht.
       »Süß!«, sprachen Angie und ich, wie aus einem Munde. Wir sahen uns an und lachten.
       »Unsere Tochter Yvonne ist wie eine Glucke mit dem Kind. Ich kann schon von Glück sagen, wenn ich ihn mal auf den Arm nehmen darf. Leider sehe ich ihn nicht so oft, da meine Tochter in Heidelberg wohnt. Ich bekomme aber viele Fotos per Email von ihr geschickt. Durch das Internet ist das ja heutzutage problemlos möglich.«
       Langsam wunderte mich nichts mehr, Internet konnte sie also auch! Ich schämte mich, mir eingestehen zu müssen, dass ich von Computern noch immer keinen blassen Schimmer hatte. Darum kümmerte sich  Peter bei uns. Mir war das zu hoch.
       Hanne steckte das Foto wieder ein.
       »Bist du auch schon Oma?«, wollte sie von mir wissen.
       »Nein, meine Älteste, die Anne, hat erst letztes Jahr geheiratet. Die beiden arbeiten aber daran. Sie hätten gern zwei Kinder. Die andere, Kristin, ist letzten Sommer ausgezogen und lebt allein in einer Zwei-Zimmer-Wohnung.«
       »Dann ist es ja jetzt einfacher für dich geworden, wenn die Kinder schon aus dem Haus sind. Andererseits hast du ja sicher auch noch eine Arbeitsstelle, was arbeitest du?«
       Auf Hannelores Frage hin, mischte sich Angie unaufgefordert ein: »Sie muss nicht arbeiten. Sie ist eine Hausfrau.«
       Warum hörte ich bloß immer so einen seltsamen Unterton raus, wenn Angie sagte: Sie ist eine Hausfrau ? Bestimmt bildete ich mir das nur ein und war einfach nur zu empfindlich.
       »Danke, Kleines! Ich bin durchaus in der Lage selbst zu antworten!«, wies ich sie spitz zurecht und fuhr, mich betont an Hannelore wendend, fort: »Stimmt, ich hatte das Glück für unsere Kinder da sein zu können, ohne noch nebenbei einem Beruf nachgehen zu müssen. Peter verdiente als Geschäftsführer in einem mittelständischen Betrieb genug, und deshalb war das nie Thema. Ich war ihm dafür sehr dankbar, denn ich wollte immer eine richtige, klassische Familie haben, mit ausreichend Zeit für meine Kinder. Wir sind stolz auf unsere Töchter und finden, dass sich unsere Bemühungen mehr als nur gelohnt haben. Wir lieben sie sehr und haben ein wirklich gutes Verhältnis zu ihnen.«
       »Beneidenswert, wirklich beneidenswert!« Hannelore rührte

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