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Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone

Titel: Ich mach mich mal dünn - Neues aus der Problemzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Kraft in die Beinmuckis.
    Upps, halt, jetzt habe ich was vergessen: Bevor Sie Druck geben, wechseln Sie das Bein. Mit dem Bein Ihrer starken Seite geht der Test nämlich leicht – und ich wette, dass Sie sich genau das ausgesucht haben. Jeder Mensch hat ein Bein fürs Grobe (das muss immer ran, wenn’s drauf ankommt und ist deshalb besser in Form) und ein zweites als Mitläufer, das sich meist etwas dämlicher anstellt, ungeschickter und schwächer ist. Genau das setzen Sie nun auf den Boden. Und wieder heißt es: Hoch den Hintern! Ohne Schwung. Ohne Händeabstützen. Nur mit Kraft empor.

    Haben Sie das geschafft? Bravissimo! Wenn nicht, ist noch ein Hintertürchen offen: Sie dürfen es noch einmal mit der starken Seite probieren.
    Geklappt? Dann sage ich: Bravo!
    Sie haben sich im Laufe Ihres bisherigen Lebens das erhalten, was man jugendliche Kraft nennt; das Maß, das die Natur uns mitgab in Zeiten, in denen es noch darauf ankam, dank Beinkraft zu überleben – entweder als Jäger oder als Gejagter.
    Sie haben es nicht geschafft? Trotz bester Vorsätze? Da ist absolut nichts zu machen? Der Po klebt am Sitz? Sie drücken und drücken und kommen keinen Millimeter hoch? Dann sollten Sie was tun. Oder den Trainer wechseln.

9. Heckoptimierung mit flotter Eigenfettspritzung
    Knäcke ohne alles und Keuchen am Feierabend – für einen Knackpo tun Männer viel, denn Dr. Beautys Messermethode ist nicht jedermanns Sache
     
    »Der Kopf geht mit«, man kennt das ja. Hat man sich entschieden, die gammeligen Retro-Schränke endlich gegen eine High-Tech-Küche zu tauschen, sieht man auf der Fahrt zur Arbeit plötzlich überall Küchenstudios – und fragt sich irritiert: »Waren die schon immer da?« Ja, waren sie! Wir nehmen Dinge allerdings erst wahr, wenn wir uns mit ihnen oder mit einem ihrer Aspekte beschäftigen: Sobald wir uns für Küchen interessieren, sehen wir, dass wir überall von Küchen umgeben sind. Das ist so eine mentale Geschichte: Weil unser Kopf von all den Eindrücken sonst platzen würde, wird im Oberstübchen rigoros Unwichtiges ausgeblendet. Motto: »Du musst ja nicht alles wissen, konzentrier dich gefälligst aufs Wesentliche.« Und dann passiert’s: Kaum wird die Liebste schwanger, tummeln sich um uns herum plötzlich tausende Babys und übernächtigte, unrasierte Väter.
     
    Markus, mein Managerfreund, fühlte sich kürzlich ein bisschen unwohl (passiert ihm öfter, er ist latenter Hypochonder). Da zieht dann eine Erkältung auf, sein empfindlicher Magen nervt, er hüstelt ein wenig – und schon ist er im Bus umgeben von rotzenden und schniefenden Virenmutterschiffen, die ihm den Rest geben.
    Warum sollte das anders sein, wenn er sich gerade mal wieder mit Überlegungen plagt, wie er dem Hüftgold an die Wäsche gehen könnte? »Chacka«, freut sich das Hirn: »Alles senden, was den alten Fettsack endlich in Bewegung bringt.« Seitdem springen ihn die Sendungen bereits in aller Herrgottsfrühe an: Zum Frühstück gibt’s bei Markus jetzt Beautytipps aus der Zeitschrift und dem Radio.
    Statt solche Störsender-Botschaften wie sonst reflexhaft wegzuzappen (Hirn: »All die Hungerhaken wollen dir bloß den Appetit verderben!«), hält Markus nun mit offenem Mund und dem davor schwebenden Knäckebrot ohne alles inne. Seine noch glasigen Pupillen fokussieren scharf auf das buntbedruckte Papier neben dem Eierbecher, seine Ohrmuscheln dehnen sich auf Elefantengröße aus.

     
    Ein sonnengebräunter Mittfünfziger im grauen Armani-Anzug ist es, der Markus hypnotisiert – Dr. Beauty, seines Zeichens eine Koryphäe der Schönheitschirurgen-Szene. Er lächelt Markus aus einem »Männer, die die Welt verändern«-Artikel im Lifestyle-Magazin entgegen, während er – und es ist erst sechs Uhr morgens – von einer brüllend gut gelaunten Moderatorin interviewt wird.
     
    Markus lernt, dass Po-Implantate zunehmen – auch bei Männern. HeckOptimierung, wahlweise durch Hyaluronsäure, zwei entsprechend griffige Gel-Implantate oder die flotte Eigenfettspritzung. »Ist ja genial!«, denkt Markus. Sein Kopfkino läuft an: »Säure? – Mafiamethode; besser nicht. Gummi im Hintern? – Klingt nach Skalpell und Schwanken beim Sitzen. Aber Eigenfettspritzung? Wow! Wie darf man sich das denn vorstellen? Schlauch rein ins störende Bauchfett, anderes Ende rein in die schlaffe Pobacke, Hebel umlegen und schon – plopp, plopp – ist es so, wie es sein soll? Bierbauch am Hinterteil? Irre, die

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