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Ich mag dich wie du bist

Ich mag dich wie du bist

Titel: Ich mag dich wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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von ihm kam. Und ich weiß, dass er sich richtig angestrengt hat, um etwas für mich zu tun, was richtig Praktisches: Er kauft mir ein Zelt, weil ich jetzt erwachsen bin. Und deswegen fühle ich mich gerade wie der letzte Dreck.
    Ich nehme meinen Rucksack und gehe in die Bar.
    Das Second-Life-Projekt muss noch einmal völlig überarbeitet werden.
    Luca: Aber das läuft doch super!
    Alice: Meinst du das im Ernst?
    Luca: Jetzt kannst du doch tun, was du willst!
    Alice: Wie denn? Das Second-Life-Projekt ist im Arsch. Solange mein Vater hier auf dem Campingplatz bleiben muss, kann ich doch nichts mehr tun.
    Luca: Na, dann gehst du eben an den Strand des Campingplatzes, wo du wenigstens jemanden kennenlernen kannst, und außerdem kannst du doch noch zu dieser Happy Hour von dem Rastatyp gehen. Wie hieß der noch?
    Alice: Keine Ahnung. Wir haben uns nicht mal unsere Namen gesagt. Außerdem habe ich nicht begriffen, wo das sein soll.
    Luca: Na gut, dann machst du eben morgen irgendwann einen Strandspaziergang und gehst in die Richtung, die er dir gesagt hat, dann findest du es schon.
    Alice: Ja genau, und was sag ich meiner Mutter? Außerdem ist da noch Federico.
    Luca: Den nimmst du mit. Dein Vater wird doch Hilfe brauchen, oder? Also wird deine Mutter irgendwann zum Campingplatz zurückgehen. Und du schnappst dir Fede und sagst, ihr dreht mal ne Runde, geht irgendwohin eine Cola trinken.
    Alice: Und dann schleppe ich meinen Bruder zu dieser Happy Hour mit?
    Luca: Na klar. Fede ist in Ordnung, und du tust so, als wär das für dich völlig normal, dann bist du eben die, die-mit-ihrem-Bruder-zur-Happy-Hour-geht. Das ist perfekt.
    Alice: Und was ist mit dem Lernen? Mein Vater wird mich im Auge behalten.
    Luca: Sag ihm, du müsstest einen Haufen Bücher lesen. Dann bleibst du ab und zu auf dem Campingplatz zum Lernen, gehst aber in die Bar, er kann dich jedenfalls nicht kontrollieren.
    Alice: Na gut, ich werd morgen mal sehen. Dann erzähl ich’s dir.
    Luca: Morgen Abend bin ich nicht da.
    Alice: Warum nicht? Wo bist du?
    Luca: Morgens in Jerusalem und dann fahre ich nach Palästina. Du weißt doch, dass die immer noch Krieg führen?
    Alice: Ja, ich glaube, davon habe ich schon mal gehört … (Lisa Simpson, die genervt die Augen verdreht)
    Luca: Ich will begreifen, wer recht hat.
    Alice: Sag mir, wenn du es herausgefunden hast, damit ich die Nachricht an die Zeitungen weitergeben kann. Also, bist du nun da oder nicht?
    Luca: Nein, ich fahre übers Wochenende weg, zu Freunden nach Ligurien. Melde dich, wenn du mich brauchst.
    Alice: Das mach ich. Ciao. (Tanzendes Schaf)
    Luca: (Kotzendes Känguru)
    Alice: (Winkender Hund)
    Luca: (Tanzende Kuh)

Dreizehn
    Noch eine Nacht. Noch ein Frühstück. Noch ein Tag am Meer.
    Ein Monat kann unglaublich lang sein, wenn man genau weiß, wie jeder Tag ablaufen wird.
    Um neun Uhr morgens taucht mein Vater mit zwei Krücken auf.
    Fede und ich frühstücken gerade und denken über das weitere Schicksal unserer Ferien nach.
    »Seht ihr?«, ruft er mit zufriedenem Gesicht aus. »Die sind besser als Beine!«
    Das ist ein weiterer faszinierender Charakterzug an ihm.
    Er kann sogar damit prahlen, dass er sich einen Knöchel verstaucht hat. Jetzt darf er endlich mit Krücken herumlaufen! Und wir sind arm dran, weil wir gezwungen sind, noch unsere alten stinknormalen Beine zu benutzen …
    »Schatz, du sollst aber dein Bein nicht belasten«, ermahnt ihn meine Mutter.
    »Ja, weiß ich doch, aber so setze ich es nicht einmal auf. Guck!«
    Er führt eine Art Pirouette vor, um zu beweisen, wie praktisch sein neues Hilfsmittel ist. Fede stürzt sich auf die Frühstücksflocken, während ich mich frage, was dieser Tag wohl noch bringen wird.
    »Also bleiben wir heute hier am Strand vom Campingplatz?«
    »Sicher, Liebes«, bestätigt meine Mutter. »Dann brauchen wir nichts mitzunehmen und kommen zum Mittagessen in den Wohnwagen zurück.«
    Das hat sie ganz pragmatisch und neutral gesagt, aber meinem Vater ist eine gewisse Befriedigung in ihrer Stimme wohl nicht entgangen.
    »Also, von mir aus könnt ihr auch den ganzen Monat hier am Strand vom Campingplatz verbringen. Ich will euch zu nichts zwingen.«
    »Aber nein, hör mal, das habe ich doch nur so gesagt, lass uns das Positive an der Sache sehen.«
    Aber mein Vater hat nicht die Absicht, sich so eine Gelegenheit zu einem schönen Schlagabtausch entgehen zu lassen.
    »Ich habe nur gesagt, es steht nirgendwo geschrieben, dass wir an andere Strände

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