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Ich mag dich wie du bist

Ich mag dich wie du bist

Titel: Ich mag dich wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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gleich mit dem Zug hergereist. Sie werden in einer Hütte schlafen, einer Art Bungalow, der aber sehr gemütlich sein soll.
    Während die Tafelrunde sich den mittlerweile üblichen Limoncello reinzieht, hole ich mein Handy hervor, um die SMS zu lesen. Und erfahre, dass ich am nächsten Tag »abends was vorhabe«.
    Mein Bruder und mein Großvater (und Clara!) bleiben am Tisch sitzen und spielen Karten, bei mir macht sich der Schlafmangel der letzten Nacht bemerkbar.
    Ehe ich schlafen gehe, muss ich auf die SMS antworten, aber das ist gar nicht so einfach. Jedes Wort muss sorgfältig abgewogen werden, die Nachricht muss freundlich, aber unverbindlich sein und darf auf keinen Fall den Eindruck erwecken, dass sich hinter den Worten noch eine Nebenbedeutung verbirgt. Das ist richtig kompliziert. Und dieser Aufgabe bin ich momentan ganz bestimmt nicht gewachsen.
    Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als Chiara in Sardinien anzurufen und ihr alles zu erzählen.

Dreiundfünfzig
    »Ich bin mit dem Typen aus Rom in die Kiste gestiegen!«
    Chiara ist also mit dem Typen aus Rom in die Kiste gestiegen. Sie wirkt aber nicht gerade zufrieden, und nach einigem Hin und Her finde ich heraus, dass sie gar keinen Sex hatten, obwohl sie mir zu Beginn unseres Telefonats genau das erzählt hat. Chiara gehört zu den Menschen, die in ihren Berichten immer ein wenig übertreiben müssen, bevor sie sich auf das richtige Maß einpendeln.
    Sie erzählt mir, wie alles abgelaufen ist, und ich höre ihr aufmerksam zu. Das heißt, ich lausche nicht einfach ihren Worten, sondern vergleiche dabei unsere Abende. Ihren Typen aus Rom und meinen Rasta. Meinen Kuss und ihren und das was danach …
    »Wir waren plötzlich allein im Haus, weil alle anderen tanzen gegangen sind, wir sollten nachkommen. Plötzlich hat er mich ganz stürmisch geküsst.«
    »Einfach so?«
    »Na ja, wir hatten uns schon geküsst, sogar mehr als einmal, aber dieses Mal ging er richtig zur Sache. Also, es war klar, dass er mehr wollte.«
    »Er setzte also zum großen Finale an …«
    »Dann habe ich mich in seine Arme geworfen und er hat mich auf den Hals geküsst. Und dann hat er sich das T-Shirt ausgezogen …«
    » Er hat das getan?«
    »Ja, das ist nicht gerade super, was?«
    »Na ja.«
    »Also, du kannst dir doch nicht einfach das T-Shirt vom Leib reißen, wenn du nicht genau weißt, ob du mir meins ausziehen darfst!«
    »Und was hast du dann gemacht?«
    »Na ja, ich habe mein Top abgestreift, was hätte ich denn machen sollen?«
    »Und er?«
    »…«
    »Bist du noch dran?«
    »Also, er hat seine Hose aufgeknöpft und dabei auch noch anzüglich gegrinst.«
    Am liebsten würde ich jetzt so etwas sagen wie »Dann ist er aber ein Vollidiot«, doch ich halte mich zurück.
    »Aber ich habe meine Hose anbehalten.«
    »Und was habt ihr dann gemacht?«, frage ich nun und überlege, warum sie mir wohl gesagt hat, sie seien im Bett gelandet.
    Chiara erklärt mir nun in sämtlichen Einzelheiten, wie ihr Petting war, ehrlich gesagt nichts Besonderes, während ich über meinen Abend mit Daniele nachdenke und nach den richtigen Worten suche, um davon zu erzählen. Doch als sie endlich das erlösende »Und du?« sagt, stelle ich plötzlich fest, dass ich meinen Kuss gar nicht mit ihr teilen möchte. Da gibt es jemand anderen, mit dem ich reden möchte, mit dem ich reden muss. Wir verabschieden uns voneinander und ich sage, dass ich ihr eine Mail schicken werde, um sie auf dem Laufenden zu halten.
    Dann lese ich die SMS noch einmal.
    »Hallo, Ali, vielen Dank für alles! Heute gehe ich nicht weg, aber wollen wir morgen zusammen zu Abend essen?«
    Er hat sich nicht gerade weit aus dem Fenster gelehnt und daher habe ich nicht die geringste Absicht, meinerseits irgendetwas zu wagen. Aber ich möchte ihm antworten und die Einladung annehmen.
    Ich schreibe: »Gern, es war ein besonderer Abend, ich fand ihn schön, wo wollen wir uns treffen?«
    Viel zu begeistert.
    Ich versuche es noch mal: »Gern, morgen gehe ich mit meinen Eltern ans Meer. Sehen wir uns um sieben im Chiringuito?«
    Zu unverbindlich.
    »Hallo! Ja, wir können gern zusammen essen gehen, wann und wo?«
    Das scheint mir die beste Lösung. Ich gehe auf den Abend gar nicht ein, aber nehme sofort die Einladung an, was eigentlich durchblicken lässt, dass es schön für mich war und ich mich freue, ihn wiederzusehen. Ich drücke auf »Senden«.
    Ein paar Sekunden später kommt schon die Antwort.
    »Um halb acht im Chiringuito. Ich

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