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Ich mag dich wie du bist

Ich mag dich wie du bist

Titel: Ich mag dich wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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fandest es schrecklich?«
    »Nein, nein, also, ganz okay, wir haben uns geküsst und das war’s.«
    »Ach.«
    »Stört dich das?«, frage ich unvermittelt.
    »Ich fürchte, ich kann dir nicht ganz folgen. Also, du hast Daniele geküsst, es war schön, wo also ist das Problem?«
    »Genau das frage ich mich.«
    »Hast du gedacht, ich könnte was dagegen haben, weil wir befreundet sind?«
    »Na ja, vielleicht, keine Ahnung.«
    »Hat er dir erzählt, dass wir mal zusammen waren?«
    »Nein, nicht wirklich. Er hat mir erzählt, dass, na ja, dass er damals hinter dir her war und dass da etwas gelaufen ist.«
    »Ja, vor zwei Jahren hat er mich schrecklich angebaggert, bis ich seinem Drängen schließlich nachgegeben habe und mit ihm in die Kiste gestiegen bin.«
    Die letzten Worte sind ein absoluter Tiefschlag.
    Dieses Detail hatte Daniele nicht erwähnt, und ich glaube kaum, dass Martina wie Chiara ist. Wenn sie sagt, dass sie mit jemandem in die Kiste gestiegen ist, heißt es auch, dass sie mit ihm geschlafen hat. Gleichzeitig bin ich erleichtert darüber, wie sie reagiert. Martina ist es vollkommen egal, was mit Daniele gelaufen ist oder was noch laufen könnte.
    »Aber seid ihr jetzt zusammen, habt ihr seitdem miteinander telefoniert?«
    »Nein, noch nicht, aber ja, vielleicht telefonieren wir.«
    »Hör mal, also, du musst dir da keine Gedanken machen, wirklich nicht, solange man keinen Ring am Finger trägt, kann jeder tun, was er will.«
    »Okay.«
    »Wie war es denn?«
    Plötzlich wird es ein ganz anderes Gespräch. Martina möchte alle Einzelheiten wissen. Am Anfang bin ich vorsichtig, ihre gleichgültige Art hat mich nicht ganz überzeugt, das mit dem »jeder kann tun, was er will«, aber als ich sehe, dass sie mir weiter zuhört und mich ausfragt, erzähle ich ihr auch, wie Daniele mich zunächst so zwischen Lippen und Wange geküsst hat und ich ihm hinterhergelaufen bin unter dem Vorwand, dass ich etwas vergessen hätte. Sie hört amüsiert zu, meint irgendwas über Danieles Schüchternheit, sagt drei- oder viermal »So ein Idiot!«, und fängt dann an zu lachen.
    Ich erkläre ihr aber nicht, dass ich gedacht hatte, die Einladung zum Abendessen heute käme von Daniele, wo sie doch von ihr war, und es kümmert mich überhaupt nicht mehr, dass er sich noch nicht bei mir gemeldet hat, es ist mir völlig egal. Einen Moment lang glaube ich fast selbst daran. Aber ja, vielleicht ruft er mich an, oder auch nicht. Es ist alles okay so. Später allerdings, als ich zum Campingplatz zurückkehre, habe ich das Handy in der Hand und im Kopf nur den einen Gedanken: Warum rufst du mich nicht an?

Sechsundfünfzig
    Alice: Er ruft mich nicht an. (Weinendes Schweinchen)
    Luca: Arschloch. (Maschinengewehr, das in die Luft ballert)
    Alice: (Lächelnder Smiley) Es ist ja erst einen Tag her.
    Luca: Dann wird er dich schon noch anrufen.
    Alice: Hmmm …
    Luca: Aber hast du dich denn wirklich verknallt?
    Alice: Quatsch! Aber hey, wir haben uns geküsst, dann ruf mich gefälligst an oder schick mir wenigstens eine SMS!
    Luca: So schiebst du ihm aber den schwarzen Peter zu, also, ich meine damit, du willst, dass er den ersten Schritt macht.
    Alice: Aber ich hab doch noch gar nichts von ihm gehört.
    Luca: Schon gut, er meldet sich bestimmt bald, aber dann hast du inzwischen die ganze Zeit darüber geschmollt, dass er dich nicht früher angerufen hat, und wirst daher garantiert beleidigt klingen. Das wird er natürlich merken, und dann hat er die Zügel in der Hand.
    Alice: Aber wenn er mich anruft, werde ich natürlich so tun, als wäre es mir egal, ist doch klar, oder?
    Luca: Das reicht nicht! Du musst schon jetzt so tun, als wäre es dir egal, dann bist du darauf vorbereitet. Es muss dir völlig egal sein, das ist die einzige Möglichkeit.
    Alice: Die einzige Möglichkeit wofür?
    Luca: Damit er dir nicht das Herz bricht.
    Alice: Du bist ein Arschloch. (Gestreckter Mittelfinger)
    (Fragender Smiley)
    Alice: Weil du immer recht hast. Ich sollte dich mitnehmen.
    Luca: Na ja, wenn du mit Rastatypen rummachst, bleibe ich lieber zu Hause.
    Alice: Blödmann. (Smiley mit rausgestreckter Zunge) Und wie läuft es bei dir? Oder besser gesagt: Wo bist du?
    Luca: Ist ja witzig, dass du mich danach fragst. Ich bin wieder in Kingston.
    Alice: Die Hauptstadt von Jamaika.
    Luca: Ganz genau. Ich wollte ein paar Informationen über deinen Rastatypen einholen, aber hier können sie mir gar nichts sagen, irgendwie hab ich das Gefühl, dass er nicht ganz

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