Ich musste sie kaputtmachen: Anatomie eines Jahrhundert-Mörders (German Edition)
Kripobeamten, die sich in den vergangenen 48 Stunden intensiv mit Kroll beschäftigt hatten, bekamen endlich Antworten. Zunächst wurde protokolliert, was Kroll über seine bizarren Gewaltphantasien preisgab: »Diese Gedanken kamen mir hin und wieder, aber nicht immer. Wenn ich allein war und wichste, habe ich oft daran gedacht, daß es schön wäre, einmal eine Frau oder ein Mädchen zu öffnen. Das hat mich sehr erregt. Auch wenn ich mit Kindern Kontakt hatte, habe ich diese Gedanken des öfteren gehabt.
Auch bei der Bianca Hansen hatte ich schon diese Gedanken, wenn ich sie an mich drückte und erregt war. Ich habe mir das aber überlegt, daß ich das bei der Bianca nicht machen konnte, weil ich ja sofort aufgefallen wäre. Gereizt hat mich das aber doch. Bei der Frau Hansen habe ich diese Gedanken nicht gehabt. Ich habe hier geschildert, daß ich in meiner Wohnung mindestens dreimal noch ein anderes kleines Mädchen aus der Nachbarschaft mißbraucht habe. Auch hier, wenn ich das Kind an mich drückte, kam mir der Gedanke, es zu töten und zu öffnen. Ich bin davor aber zurückgeschreckt, weil ich mit dem Mädchen des öfteren Kontakt hatte und ich dadurch schnell auffallen konnte.
Ich stellte mir vor, die Kinder oder Frauen erst dann aufzuschneiden, wenn ich sie getötet hätte. Ich stellte mir vor, daß ich die Frauen oder Kinder zuerst mit meinen Händen erwürgen und ihnen dann mit einem Messer von unten nach oben den Bauch aufschneiden würde.«
Nach längerem Überlegen ergänzte er, dass sich im Laufe der Jahre seine Tötungsphantasien entwickelt und auch der favorisierte Opfertyp gewechselt habe: »Als ich mehr mit Kindern Kontakt bekam und sie zu sexuellen Spielen verführte, kam ich davon ab, daran zu denken, Frauen zu töten und aufzuschneiden. Ich habe dann nur noch daran gedacht, dies bei Kindern zu tun. Wenn ich ein Kind zufällig kennenlernte und es zum ersten Mal sah, dann hatte ich die beschriebenen Gedanken nur verschwommen. Dann habe ich nicht so stark daran gedacht, sie zu töten. Erst wenn ich ein Kind mehrmals gesehen und mit ihm Kontakt bekam und ich es liebhatte, dann wurden die Gedanken an das Töten des Kindes sehr stark.«
Wenig später bekannte er sich auch zu den tatsächlichen Motiven und Begleitumständen des Mordes an Tanja Bracht. Die Kriminalisten notierten: »(…) Ich habe am Samstag in meiner Vernehmung nicht in allen Punkten die Wahrheit gesagt. Ich bin bereit, es jetzt so zu schildern, wie es sich wirklich zugetragen hat.
Neben meiner Wohnung befindet sich ein Trockenboden, wo Wäsche aufgehängt wird. Das Fenster liegt zum Hof raus. Von dort kann ich den ganzen Hof einsehen und die Kinder beim Spielen beobachten. Da ich mein Moped hinten auf dem Hof abstelle, wollte ich in den späten Nachmittagsstunden mal nachsehen, ob mein Moped noch da ist. Ich kann die Uhrzeit nicht angeben, weil ich nicht auf die Uhr geschaut habe. Der Boden ist unverschlossen, jeder kann ihn betreten.
Als ich nach meinem Moped schaute, bemerkte ich auf dem Hof mehrere spielende Kinder. Ich sah in nicht weiter Entfernung ein Plastikplanschbecken stehen. Drin war Wasser. Die Kinder zogen ihre Hosen aus und planschten nackt im Wasser. Ich wurde dadurch geschlechtlich erregt. Die nackten Kinder reizten mich. Mein Glied versteifte sich aber noch nicht. Unter den Kindern ist mir besonders die Tanja aufgefallen. Gerade das Kind hatte ich in der Vergangenheit oft gesehen, und es gefiel mir. Ich kann sagen, daß ich es durch Anschauen regelrecht liebgewonnen habe. Ich hatte das Kind noch nie in meine Wohnung mitgenommen. Aber im Keller oder Hausflur hatte ich schon mal mit ihr gesprochen.
Ich überlegte mir nun, wie ich einen Grund finden konnte, nach unten zu gehen. In meiner Wohnung standen schon seit einiger Zeit einige Rohre vom Badeofen. Die brachte ich nun nach unten in meinen Keller. Ich habe dabei gedacht, wenn ich etwas in der Hand habe, denkt sich niemand etwas dabei, wenn ich nach unten gehe. Als ich in meinem Keller war, kamen die Tanja und deren Bruder auch in den Keller. Die Kinder sprachen mit mir. Sie stellten kindliche Fragen. Beide hatten jedoch ihre Höschen an. Der Junge hatte noch ein Hemd an. Die Tanja hatte ein weißes Unterhöschen an.
Frage: Was haben Sie gedacht, als Sie oben aus dem Fenster schauten und die Kinder nackt sahen?
Antwort: Obwohl sich beim Anblick der nackten Kinder mein Glied nicht versteifte, überlegte ich mir, wie das Kind in meine Wohnung kommen
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