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Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegen

Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegen

Titel: Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Rautenberg
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    Konrad schmust sich von hinten an mich. Legt seinen Mund an meinen Nacken. Und flüstert drei Worte ganz leise in mein Haar: » Ich. Liebe. Dich.« Und plötzlich, ganz plötzlich, ist alles ganz einfach.

April
    Verdammt, ich lieb dich

Rosarot
    Sonntag, 3 . April, um 14 : 49 Uhr
    Ich habe gute Laune. Ausgezeichnete, phänomenale, supergigantomanisch gute Laune. Konrad Paulsen liebt mich. Jawohl! Das trifft sich gut, ich liebe ihn praktischerweise nämlich auch. Gut, das habe ich ihm noch nicht gesagt. Aber das kommt noch. Es fällt mir momentan noch ein bisschen schwer, sein wirklich entzückendes Geständnis in puncto Spannung, Spiel und Schokolade noch zu toppen.
    Dass Konrad mich liebt, habe ich in den letzten Tagen nicht oft genug hören können. Ich hab ihn mehrmals darum gebeten, diese drei kleinen Worte für mich zu wiederholen, was er jedes Mal mit einem breiten Grinsen im Gesicht tat. Gestern Vormittag war Konrad in der Stadt, da hab ich ihn sogar angerufen, weil ich den Satz noch mal hören wollte. Und drei Minuten später klingelte erneut mein Telefon und Konrad sagte: » Nur, damit du bis nachher durchhältst, bis ich wiederkomme: Ich liebe dich.«
    Hach. So einen tollen Mann muss man erst mal finden. Ist schon schön, im Frühling verliebt zu sein. Doch, hat was.

Frühjahrsputz
    Mittwoch, 6 . April, um 10 : 05 Uhr
    Alles muss raus! Das war das Motto des Gesprächs, das Konrad und ich gestern führten, während wir die studentische Regalkonstruktion in meinem Wohnzimmer (Ziegelsteine mit Holzbrettern) deinstallierten und drei neue Billyregale aufbauten.
    Es fing ganz beschaulich an. » Gibst du mir mal den Schraubenzieher?«, fragte Konrad.
    » Gibst du mir einen Kuss?«, fragte ich, und Konrad musste grinsen.
    » Gleich«, antwortete er und riss mit so viel Schwung das Plastiksäckchen mit den Schrauben, Dübeln und Nägeln auf, dass alles in hohem Bogen durchs Zimmer flog.
    Konrad seufzte und fing an, auf Knien über den Boden zu kriechen und die Einzelteile wieder einzusammeln.
    » Sag mal, seit wann weißt du eigentlich, dass du mich liebst?«
    Ich sah nur Konrads Hinterteil, hörte ihm aber an, dass er lächelte. » Och. Schon ein bisschen länger. Spätestens aber seit der Sache mit Nadine.«
    Ich musste mich nicht blöder stellen, als ich war, ich schnallte den Zusammenhang nämlich wirklich nicht.
    » Na ja«, fuhr Konrad fort, als er mein vielsagendes Schweigen vernahm. » Ich hab mir die ganze Zeit darüber Gedanken gemacht, warum mich das so stört, dass Nadine einen neuen Freund hat. Ich meine«, Konrad richtete sich auf und sah mich an, » ist doch komisch. Da bin ich seit hundert Jahren von ihr getrennt. Sie hat mich ja für einen anderen verlassen. Danach kam sie wieder bei mir angekrochen, ich hatte also wirklich jede Gelegenheit, es mit ihr noch einmal zu versuchen. Aber ich wollte nicht.« Good boy! » Trotzdem fuchste es mich. Dass sie mich irgendwann nicht mehr wollte.« Ich schluckte. Konrad guckte mich an. » Vielleicht hat mich ja einfach nur gestört, dass ich sie plötzlich nicht mehr haben konnte.« Ich schluckte noch einmal. Diesmal versuchte ich, einen dicken Kloß im Hals runterzukriegen. » Nein, nein«, beeilte Konrad sich zu sagen, als er meinen geknickten Blick bemerkte. » Ich wollte sie doch gar nicht mehr haben. Aber ich hätte sie haben können, die ganze Zeit über. Und plötzlich… na ja, ging das halt nicht mehr.«
    Ach, Konni. Ich seufzte. Wie gut ich dich verstehen kann. Was man nicht bekommt, das will man haben. Der Soundtrack meines Lebens.
    Konrad guckte mich an. » Voll doof, oder? Und total unnötig. Und verletzend, ich weiß…«
    Ich nickte. Ja, stimmt. Weiß ich. Aus eigener Erfahrung.
    Konrad widmete sich wieder dem Bausatz vor seinen Füßen. » Und als ich dann gesehen habe, wie sehr dir das an die Nieren geht und wie ruhig du trotzdem geblieben bist. Ich meine: Du hast mich sogar getröstet!« Konrad nahm sich den Schraubenzieher und fing an, eine Schraube in das Seitenteil zu drehen. » Da ist mir bewusst geworden, was ich für dich empfinde.«
    Ich wurde rot. Und fand Konrads Aussage auch fast ein bisschen beschämend– Ruhe und Geduld gehörten ja nun wirklich nicht zu meinen Königsdisziplinen.
    » Die restliche Zeit habe ich dann darüber nachgedacht, wie ich es dir sage.«
    » Was?«, entfuhr es mir. » Wie lange?«
    » Pff.« Konrad überlegte. » So… circa eine Woche?«
    Unglaublich! Männer sind schon was ganz Besonderes. Während

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