Ich schenk dir was von Tiffany's
herzlich. Ethan fiel auf, dass Terri den Blickkontakt mit ihm mied, und er entspannte sich ein wenig. Offenbar hatte sie ihn also erwartet. «Und du bist bestimmt Daisy. Hallo!» Terri beugte sich zu ihr hinunter und lächelte, bevor sie dann endlich Ethan ansah. «Mr. Greene, wie schön, Sie wiederzusehen. Ich freue mich sehr, dass unsere kleine Überraschung so gut angekommen ist.» Dabei zwinkerte sie ihm verstohlen zu, und Ethan stieß innerlich einen Seufzer der Erleichterung aus.
Alles war in Ordnung. Er hatte sich grundlos Sorgen gemacht. Terri hatte alles im Griff.
«Es ist schön, wieder hier zu sein. Und ja, danke, es hat alles gut geklappt.»
«Schön. Ich habe dort hinten einen Tisch für Sie vorbereitet», sagte sie und führte die drei in den hinteren Teil des Restaurants.
Während Terri gutgelaunt mit Vanessa und Daisy über das Menü und die Kostproben plauderte, hielt Ethan wieder nach Rachel Ausschau.
Doch dann hörte er Terri sagen: «Ich muss mich entschuldigen, wir sind heute etwas unterbesetzt.» Konnte sie seine Gedanken lesen? «Meine Kollegin und Mitinhaberin Rachel hat heute frei, daher möchte ich Sie jetzt schon um Nachsicht bitten, wenn es ein bisschen hektisch zugeht.»
«Ach so.» Vanessa wirkte etwas pikiert, aber Ethan verstand sofort, dass diese Information für ihn bestimmt war, damit er sich keine Sorgen machte, dass es ein Drama um den Ring geben könnte. Er nahm sich vor, Terri irgendwann unter vier Augen zu sprechen und sich zu bedanken, dass sie ihm wieder einmal aus der Klemme geholfen hatte.
Gerade lächelte sie gewinnend und führte ihre Charmeoffensive gegen Vanessa weiter. «Aber bestimmt möchten Sie jetzt erst mal in Ruhe essen, und wenn Sie alles probiert haben, besprechen wir die Einzelheiten. Wäre Ihnen das recht?»
«Das klingt wunderbar, danke», erwiderte Ethan, als Vanessa keine Antwort gab.
«Schön. Ich bringe Ihnen die Getränke, und dann bitte ich Justin, unseren Koch, Ihnen den ersten Gang zu servieren.»
In diesem Moment war Ethan zutiefst dankbar für alles, was Terri für ihn getan hatte. Hätte sie nicht die Initiative ergriffen, dann hätte er den Ring vielleicht niemals zurückbekommen, und ohne ihr Eingreifen wäre er heute bestimmt in ein Minenfeld gestolpert. Plötzlich ging ihm auf, wie peinlich und schwierig die ganze Situation auch für Terri sein musste und wie viel sie riskierte, um ihm zu helfen. Rachel war ihre beste Freundin und ihre Geschäftspartnerin, und das alles setzte sie für ihn aufs Spiel. Warum nur?
Ethan hatte das Bedürfnis, Terri zu danken. «Ich – ich meine, wir», stotterte er, «sind Ihnen sehr dankbar für alles. Oder nicht, Vanessa?»
Seine Verlobte schaute ihn an, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank. «Also, ich hätte jetzt gern etwas zu trinken, wenn das geht», sagte sie mit einem angespannten Lächeln.
«Selbstverständlich! Ich bin sofort wieder da.» Terri sprintete los.
«Kommt es nur mir so vor, oder ist sie wirklich ein bisschen komisch?» Vanessa zog die Nase kraus.
«Ich finde sie nett», meldete Daisy sich. «Sie hat so schöne Augen.»
Ethan nickte zustimmend. Seltsamerweise waren auch ihm als Erstes Terris Augen aufgefallen.
«Hmm. Für meinen Geschmack benimmt sie sich etwas zu vertraulich.»
«Ach, weißt du, sie war es ja, die auf die Idee gekommen ist, deinen Verlobungsring in das Brot einzubacken.» Irgendwie fühlte Ethan sich verpflichtet, Terri zu verteidigen. «Vielleicht hat sie deswegen das Gefühl, ein bisschen dazuzugehören. Und außerdem», ergänzte er, «war dieser persönliche Touch doch gerade der Grund dafür, dass du das Stromboli als Caterer für die Hochzeit in Erwägung ziehst, oder?»
«Ja, aber zwischen persönlichem Touch und plumper Vertraulichkeit besteht ein Unterschied.» Vanessa griff nach der Speisekarte, die Terri ihnen hingelegt hatte. «Trotzdem, ich muss zugeben, dass die Gerichte hier wirklich lecker klingen.» Sie beugte sich auf ihrem Stuhl vor und sah sich um. «Aber die Einrichtung – hm. Selbst für Dublin ist das ein bisschen … hausbacken, findest du nicht?»
Wieder ärgerte Ethan sich. Bestimmt hatten Terri und Rachel sich eine Menge Gedanken über die Einrichtung gesteckt.
«Mir gefällt es hier eigentlich recht gut», sagte er. «Es ist warm und gemütlich, und vor allem hat man nicht das Gefühl, man würde in einem Labor essen.» Das war eine kaum getarnte Spitze gegen Vanessas Faible für minimalistische Londoner
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