Ich schenk dir was von Tiffany's
Rachel erwähnt hatte. Die Speisekarte neben der Tür bot eine verlockende Auswahl mediterraner Gerichte an, und der holzgetäfelte Innenraum, die bunten, lederbezogenen Sitzbänke und die sanfte Beleuchtung wirkten gemütlich und einladend, anders als der kalte, einfarbige Stil, der in modernen Restaurants meistens bevorzugt wurde.
Seltsam, aber das Stromboli sah fast genau so aus, wie Ethan es sich vorgestellt hatte. Warm und einladend.
Passt zu Rachel, dachte er sofort.
Die Glocke über der Tür des Restaurants bimmelte, als Ethan eintrat. Obwohl die Mittagszeit längst vorbei war, herrschte immer noch viel Betrieb. Offenbar lief Rachels Bistro super. Die Atmosphäre und dazu der Duft aus der kleinen angrenzenden Backstube waren verführerisch, das gesamte Lokal war altmodisch und bezaubernd. Ethan fühlte sich an gemütliche Abende am Kamin und an Frühstück im Bett erinnert, und ihm war, als könnte er den ganzen Tag in der Tür stehen bleiben und die köstlichen Düfte einatmen.
«Hallo, kann ich Ihnen helfen?», fragte eine hübsche rothaarige Frau und riss ihn aus seinen Tagträumen. Sie trug Jeans und eine Kochjacke über ihrem T-Shirt und sah einfach unglaublich gut aus. Es waren die Augen, stellte Ethan fest. Sie hatte die größten grünen Augen, die er je gesehen hatte.
«Hallo, ja. Ich möchte Rachel sprechen. Ist sie da?» Er klang nervös, merkte er und ärgerte sich über seine Unsicherheit.
«Sie kommt erst heute Abend wieder. Kann ich Ihnen vielleicht helfen?», fragte die Rothaarige herzlich. «Ich bin Miteigentümerin des Bistros.»
Nun sah Ethan das Namensschildchen an ihrer Jacke. «Terri» stand darauf.
«Ach so.» Ethan hatte einfach darauf gesetzt, dass Rachel hier sein würde, schließlich war Samstagnachmittag und viel zu tun. «Ach, ich hätte wohl erst anrufen sollen. Aber sie kommt nachher, sagen Sie?»
«Ja. Sie beliefert gerade Kunden, wir haben ja auch einen Catering-Service.» Die Frau betrachtete ihn interessiert. «Kann ich ihr etwas ausrichten? Soll Rachel Sie anrufen, wenn sie wiederkommt?»
«Das ist nicht nötig, danke. Vielleicht schaue ich einfach später nochmal rein.»
«Eigentlich müsste sie in etwa einer Stunde wieder da sein.» Erst jetzt fiel ihr Blick auf den kleinen Koffer, den Ethan in der Hand trug. «Sind Sie gerade erst angereist? Möchten Sie nicht hier warten und in der Zeit eine Kleinigkeit essen?», schlug sie vor.
Ethan überlegte. Er hatte seit dem Frühstück nichts mehr zu sich genommen, und das Essen hier roch wahrhaftig sehr appetitanregend.
«Wenn Sie einen Tisch für mich haben, sehr gern. Danke.»
«Kein Problem. Folgen Sie mir.» Terri führte ihn zu einem freien Tisch hinten im Restaurant. «Etwas anderes kann ich Ihnen leider gerade nicht anbieten, es ist einfach so voll. Normalerweise wird es nach dem Lunch weniger, aber heute ist besonders viel los», erklärte sie.
«Ach, wenn das Essen so köstlich schmeckt, wie es riecht, kann ich das gut verstehen», erwiderte Ethan.
«Danke.» Terri reichte ihm lächelnd die Speisekarte. «Ich heiße übrigens Terri. Wie gesagt, ich bin Rachels Geschäftspartnerin.» Sie streckte ihm die Hand hin, und Ethan sah sich genötigt, sich vorzustellen.
«Schön, Sie kennenzulernen, Terri. Ich bin Ethan Greene.»
Ihr Gesicht hellte sich auf, als erinnere sie sich an seinen Namen. «Ach so», sagte sie. «Ja, Rachel hat Sie schon erwartet.»
Ethan erschrak ein wenig. «Wirklich? Ich war nämlich nicht ganz sicher, ob ich es schaffen würde –»
«Ich habe schon alles über Sie gehört.» Terri lächelte breit. «Ich finde es toll, was Sie für Gary getan haben.»
«Wie bitte?» Ethan kam nicht mehr mit.
«Na ja, dass Sie ihm in New York geholfen haben, meine ich.»
«Ach so, natürlich.»
«Und es ist auch sehr nett von Ihnen, dass Sie hergekommen sind, um sich nach ihm zu erkundigen.»
«Ja. Ist er vielleicht zufällig hier?»
Terri lachte leise. «Nein, nein, Gary arbeitet nicht hier. Eigentlich ist er gar nicht so oft hier, außer zum Essen und Trinken.» Sie klang etwas bitter. «Aber ich bin sicher, dass er Sie sehr gern sehen würde, damit er sich bei Ihnen bedanken und mit Ihnen sprechen kann. Schließlich wäre er vielleicht gar nicht mehr bei uns, wenn Sie nicht gewesen wären.»
Ethan fiel ein sarkastischer Unterton in Terris Stimme auf, aber er konnte nicht sagen, ob er sich gegen ihn richtete oder gegen Gary.
Unbehaglich rutschte er auf dem Stuhl herum. «Ich muss dazu
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