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Ich schenk dir was von Tiffany's

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Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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sorgen. Jedenfalls noch nicht.
    Ungefähr nach der ersten Hälfte von
Fluch der Karibik  2
hob Vanessa die Hand an den Mund und gähnte. «Wie dein Dad wohl in Dublin vorankommt?», fragte sie beiläufig.
    Daisy zuckte die Achseln und löffelte weiter ihr Eis. «Bestimmt gut, Hauptsache er kriegt den Ring von Ra-» Sie brach ab, aber es war zu spät. Sie hatte sich verplappert.
    Vanessa richtete sich kerzengerade auf und starrte sie an. «Was hast du da gesagt?»
    Daisy wurde knallrot und betrachtete angestrengt die Ben&Jerry’s-Packung, aus der sie gerade aß. «Ich meine, Hauptsache, er kriegt seine
Recherche
für Rachel hin.»
    «Das hast du aber nicht gesagt, Daisy.» Vanessas Stimme bekam eine Schärfe, die Daisy nicht gefiel. «Was geht hier vor? Ich dachte, Rachel wäre eine Agentin aus New York. Warum trifft er sich denn in Dublin mit ihr?» Nach einer kurzen Pause setzte sie hinzu: «Und was hast du da von einem Ring gesagt?»
    Daisy wollte ihr nicht in die Augen sehen. «Das hab ich ja gar nicht gemeint. Ich meinte, dass Dad einfach ganz viel Recherche für sein Buch machen muss … damit er alles
richtig
hinkriegt für Rachel», murmelte sie, innerlich in heller Panik.
    Oh nein, ihr Vater würde sie umbringen!
    Sofern seine Freundin ihm nicht zuvorkam. So, wie Vanessa sie gerade anschaute, befürchtete Daisy das Schlimmste.
    Vanessa schwieg einen Augenblick, dann sagte sie: «Daisy, hier läuft etwas, wovon ich nichts weiß, stimmt’s?»
    Daisy hatte den Blick auf den Bildschirm geheftet, wo Johnny Depp gerade irgendeinen Blödsinn machte. «Nein.»
    «Na komm, du kannst es mir ruhig sagen. Dein Vater ist nicht nach Irland geflogen, um da zu recherchieren, das wissen wir doch beide, oder?»
    «Nein, es stimmt, ehrlich.» Daisys Unterlippe zitterte. «Ich weiß gar nicht, warum ich das eben gesagt habe … das mit Rachel, meine ich. Ich bin einfach durcheinandergekommen, weil wir über Dads Buch geredet haben, und sie hat auch darüber geredet, als wir uns in New York mit ihr getroffen haben …» Ach, wenn Vanessa doch nur aufhören würde. Warum musste sie denn so genau wissen, was ihr Vater machte? Sie waren doch nicht verheiratet.
    Noch nicht.
    «Diese Rachel ist also die Agentin aus New York?»
    «Ja.»
    «Die Frau auf deinem Bild? Die Hübsche?», fragte Vanessa, und endlich schaute Daisy sie an. Warum hatte sie Rachel bloß gemalt? Anscheinend war Vanessa jetzt auch wegen des Bildes misstrauisch.
    Daisy nickte heftig, sie versuchte, ganz harmlos und normal zu wirken, und hoffte, das würde reichen, damit Vanessa aufhörte zu reden und einfach weiter den Film guckte. Gerade lief die große Kampfszene zwischen Johnny Depp und Orlando Bloom, und Daisy gab sich Mühe, sich darauf zu konzentrieren.
    «Also ist sie eigentlich eine Agentin aus New York – nicht aus Irland?»
    «Ich glaube, ja.» Daisy legte sich absichtlich nicht fest, überlegte aber fieberhaft und versuchte, sich zu erinnern. Was hatte ihr Vater Vanessa über Rachel, die vermeintliche Agentin, berichtet?
    Ach, er war doch selbst schuld an dem Chaos, weil er Rachel beim Treffen im Krankenhaus nicht alles erzählt hatte. Rachel war so nett, sie hätte es verstanden, da war Daisy sich sicher. Und dann würde Vanessa sie jetzt nicht mit ihren Fragen nerven.
    «Schätzchen, was habt ihr beide denn wirklich in New York gemacht?», wollte Vanessa wissen.
    «Was?», murmelte Daisy. Nun fühlte sie sich richtig in die Enge getrieben.
    «Wenn ihr beide verschwunden seid – wo seid ihr dann hingegangen?»
    «Äh …» Daisy starrte auf den Boden der Eispackung und zwang sich, kein Wort mehr zu sagen.
    «Daisy, du kannst es mir sagen. Ehrlich, das ist okay.»
    «Nein. Mein Dad hat gesagt –»
    Vanessa starrte sie an. «Was hat dein Dad gesagt?», fragte sie.
    Daisys Herz klopfte laut. «Mein Dad hat gesagt, ich darf es nicht verraten», antwortete sie leise. Ach je, er würde sie wirklich umbringen.
    «Was darfst du nicht verraten?» Vanessas Stimme war streng, so ähnlich wie die Stimme der Klavierlehrerin, wenn Daisy falsche Töne spielte. «Daisy, sieh mich an. Ich habe dich was gefragt.»
    Daisys Augen füllten sich mit Tränen. «Ich darf das nicht verraten», rief sie. «Wirklich nicht! Es sollte doch eine Überraschung sein.»
    Da veränderte Vanessas Gesichtsausdruck sich plötzlich, und ihre Stimme wurde wieder sanft. «Eine Überraschung?», wiederholte sie. «Was denn für eine Überraschung? Für dich, für deinen Vater … oder

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