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Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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nicht verübeln. Mir gehen diese Dinge auch ziemlich an die Nieren. Widerliches Geschäft. Also, wann ist der Termin bei Mr MacGuffin?«
    »Um neun.«
    Madison schob den Bagel weg, sie hatte das Geplänkel satt. »Sollten wir nicht gehen? Ich möchte nicht zu spät kommen.«
    Pierce griff unter dem Tisch nach ihrer Hand und drückte sie. Anscheinend wollte er ihr damit signalisieren, dass sie das Reden ihm überlassen sollte. Wenn es sich nicht so gut angefühlt hätte, mit ihm Händchen zu halten, dann hätte sie ihm gesagt, was sie davon hielt, wie gern er sie herumkommandierte. Stattdessen umfasste sie seine Hand. Er warf ihr einen überraschten Blick zu, zog die Hand aber nicht weg.
    »Wir haben noch jede Menge Zeit«, sagte er. »Von hier aus sind es nur zwei Minuten zu Fuß.«
    »Apropos Zeit«, warf Hamilton ein. »Es wäre schön gewesen, wenn ich früher Bescheid gewusst hätte. Ich wünschte, Mrs McKinley hätte mir schon bei der Vernehmung auf dem Polizeirevier ihre Vermutung mitgeteilt, dass es sich bei dem Schützen möglicherweise um ihren auf wundersame Weise wiederauferstandenen Ehemann handelt.«
    Madison öffnete den Mund, um zu widersprechen, klappte ihn jedoch wieder zu, als Pierce warnend ihre Hand drückte. Er hatte vermutlich recht. Was sie Hamilton zu sagen hatte, würde sie höchstwahrscheinlich nur in Schwierigkeiten bringen.
    »Madison war sich der Tatsache bewusst, dass ihre Geschichte schwer zu glauben ist«, sagte Pierce. »Sie wollte der Polizei nichts erzählen, bis sie einen Beweis für ihre Vermutung hätte. Als Mr MacGuffin letzte Nacht angerufen und gesagt hat, er habe möglicherweise ihren früheren Ehemann gesehen, hielt ich es für besser, Sie über ihren Verdacht zu informieren.«
    Pierce’ diplomatische Erklärung schien ihn zu besänftigen, und er nickte. »Was genau hat MacGuffin Ihnen erzählt?«
    »Er sagte, er habe gestern Abend in seinem Restaurant einen Mann gesehen, der Madisons Beschreibung von ihrem früheren Ehemann entsprach – bis hin zu den ungewöhnlichen, hellblauen Augen. Die Mann unterschrieb eine Kreditkartenquittung und schaute genau in dem Moment auf, als Mr MacGuffin vorbeikam. Deshalb sind ihm die Augen aufgefallen.«
    »Hat er mit dem Mann gesprochen, ihn nach seinem Namen gefragt?«
    »Nein«, sagte Madison, der es nicht gelang, noch länger zu schweigen. »Mr MacGuffin sagte, er sei so überrascht gewesen, dass er zurück in sein Büro geeilt sei, um mich anzurufen. Er hat sich Zeit und Tischnummer notiert, um die Kreditkarteninformationen aus dem Kassensystem zu holen, aber dann wurde er durch irgendein Problem im Restaurant unterbrochen, sodass er keine Zeit zum Telefonieren hatte. Er vergaß die ganze Sache, bis er nach Hause kam und meine Telefonnummer in seiner Hosentasche fand, und da war es schon spät am Abend. Er sagte, abends könne er nicht so gut sehen, und wollte lieber bis zum nächsten Morgen warten, um zum Restaurant zurückzufahren. Er rief mich an, um ein Treffen zu vereinbaren.«
    Da sie nur ungern so lange wartete, hatte sie ihm angeboten, ihn abzuholen und zum Restaurant zu fahren. Aber Mr MacGuffin hatte ihr Angebot höflich abgelehnt und gesagt, er habe einen langen Tag hinter sich und habe es sich bereits gemütlich gemacht.
    Hamilton nahm einen weiteren Schluck von seinem Kaffee. »Okay, nehmen wir an, er kann die Kreditkarteninformationen dem Mann zuordnen, den er gesehen hat. Sie glauben doch wohl nicht, dass Ihr Mann, falls er tatsächlich seinen eigenen Tod vorgetäuscht hat, eine Kreditkarte mit seinem echten Namen benutzen würde, oder?«
    »Natürlich nicht. Aber Pierce glaubt, wir könnten einen Richter davon überzeugen, von der Kreditkartenfirma Informationen über den Kartenbesitzer zu erzwingen. Auf diese Weise könnten wir herausfinden, wo Damon sich aufhält.«
    Pierce ließ ihre Hand los, und Madison vermisste sofort die Wärme seiner Berührung.
    »Ich bezweifle, dass das so einfach wird«, sagte er, »Aber zumindest könnten wir seine Kapitalbewegungen nachverfolgen und überprüfen, ob ein Muster erkennbar ist. Wir könnten versuchen herauszufinden, wo er lebt und ob er seine Miete mit der Karte bezahlt. Es müsste relativ einfach sein, ihn zu finden, vorausgesetzt, dass er sich an irgendwelche festen Muster hält. Die meisten Leute tun das.«
    Hamilton schüttelte schon mit dem Kopf, ehe Pierce den Satz beendet hatte. »Kein Richter wird einen Haftbefehl ausstellen, nur weil eine Witwe glaubt, einen Mann

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