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Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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Stirn.
Das
war es, worüber er mit ihr sprechen wollte? Nicht darüber, warum sie ihn damals belogen hatte? Sie erhob sich und ging hinüber zum Schreibtisch, um einen Blick auf den Bericht zu werfen. Er war einen Tag alt. »Warum hast du mir gestern nichts davon gesagt?«
    »Hab ich wohl vergessen. So wie du vergessen hast, mir etwas von dem Drohbrief und dem Anruf zu erzählen, die du bei Lieutenant Hamilton erwähnt hast.«
    Sie zuckte zusammen, reagierte jedoch nicht auf die Provokation, die sie insgeheim bewunderte. Stattdessen scrollte sie durch den Bericht. »Der Alarm ist nicht ausgelöst worden. Das war mir schon vorher klar.«
    »Was ist mit den Ein- und Aus-Phasen der Alarmanlage? Passen sie?«
    Sie drückte ein paar Tasten und ging den Bericht mit mehr Bedacht durch. »Ich kann natürlich nicht für jeden einzelnen Zeitraum meine Hand ins Feuer legen. Ich habe nicht unbedingt Buch geführt. Aber alles in allem scheinen die Zeiten zu stimmen.«
    »Und außer dir kennt niemand die Zahlenkombination für die Alarmanlage?«
    »Ich habe bereits dir und auch Hamilton gesagt, dass ich die Kombination geändert habe, als ich eingezogen bin. Ich habe den Code niemandem anvertraut – nicht einmal dir.«
    Er drehte den Bildschirm wieder in seine Richtung. »Hast du ein Geburtsdatum benutzt? Oder irgendeine andere Zahlenkombination, die dein Mann leicht erraten könnte?«
    Ihr Herz schlug schneller, und sie ging zurück zum Sofa. »Ähm, nein, Damon kann den Code unmöglich erraten. Er hat keine tiefere Bedeutung.« Zumindest nicht für
ihn
. Für
sie
allerdings schon.
    »Bist du ganz sicher?«
    Bei der Zahlenkombination handelte es sich um das Datum ihres ersten Dates mit Pierce. Sie schluckte und hatte das Gefühl, als wäre ihr Mund voller Sand. »Ich bin mir sicher.«
    »Welche Zahlen sind es?«
    »Warum?« Sie dachte fieberhaft über eine überzeugende Ausrede nach, damit sie den Code nicht preisgeben musste, aber genau wie wenige Stunden zuvor mit Austin war ihr Hirn wie leer gefegt.
    »Ich möchte selbst beurteilen, ob die Zahlen einem Muster entsprechen, das Damon erraten könnte.«
    »Woher solltest du das wissen können?«
    Er deutete auf den Computer. »Casey hat mir per E-Mail ein paar Informationen zu Damon geschickt. Einen Teil davon habe ich schon auf meinem Handydisplay gelesen. Bevor ich mir den Rest ansehe, hätte ich gern den Code. Vielleicht gibt es etwas in der Vergangenheit, eurer gemeinsamen Vergangenheit, das ihn auf die richtigen Zahlen bringt. Ich muss herausbekommen, wie er es geschafft hat, in dein Haus zu kommen, um die Fotos aus dem Album zu stehlen – wie er es überhaupt geschafft hat, sich Zutritt zum Haus zu verschaffen. Manchmal lagern Umzugsfirmen Möbel und Kisten für kurze Zeit in einem Lagerhaus, bevor sie die Sachen endgültig abliefern. Vielleicht hat er sich Zugang zu einem Lagerhaus verschafft und die Kisten dort durchsucht.«
    Bei der Vorstellung, wie Damon ihre Sachen durchwühlte, richteten sich die kleinen Härchen auf ihren Armen auf. »Schon möglich. Nachdem die Leute vom Umzugsunternehmen mein Apartment leer geräumt hatten, bin ich noch ein paar Tage in New York geblieben. Ich hatte noch ein paar Sachen zu erledigen, ehe ich hergeflogen bin. Sie haben meine Sachen einen Tag nach meiner Ankunft geliefert. In der Zwischenzeit müssen meine Sachen irgendwo gelagert worden sein.«
    »Die Kombination?«
    Männer merkten sich solche Sachen wie das Datum ihres ersten Dates nicht – oder doch? Erst recht nicht, wenn die Beziehung ein unschönes Ende gefunden hatte. Sie holte tief Luft und sagte ihm die Kombination.
    Sein Blick schoss zu ihr herüber, und einen Moment lang dachte sie, er hätte die Bedeutung der vier Zahlen begriffen. Doch dann nickte er nur und sah wieder auf den Bildschirm.
    In dem Gefühl, eine Gnadenfrist erhalten zu haben, stieß sie erleichtert den Atem aus. »Falls es sonst nichts gibt, gehe ich jetzt ins Bett. Das war ein langer Tag.«
    »Noch nicht. Erst erzählst du mir von dem Brief und dem Anruf.«

13
    Madison hätte wissen müssen, dass Pierce nicht locker lassen würde. Sie seufzte und machte es sich wieder auf der Couch bequem. »Ich habe die Nachricht bei meiner Rückkehr gefunden, jemand hatte sie an meine Haustür geklebt. Wenige Tage zuvor war mir zum ersten Mal aufgefallen, dass … jemand … mein Haus beobachtete.«
    »Es war also keine handgeschriebene Botschaft, sondern eine, die auf dem Computer verfasst

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