Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
Vom Netzwerk:
wanderte nach oben. »Gerauft?«
    Sie wedelte mit der Hand in der Luft herum. »Geprügelt, was auch immer, total kindisch.« Sie trat einen Schritt näher und stach mit dem Finger gegen seinen Bauch. »Du hättest ihn nicht anrufen sollen. Du hast seine Flitterwochen ruiniert.«
    Er griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. »Er ist dein Bruder. Er hatte das Recht zu erfahren, dass du entführt worden warst.«
    »Dann … glaubst du mir jetzt?«
    Sein Blick wurde weich und er sah sie reumütig an. »Ja, und es tut mir leid, dass ich mich wie ein Arsch verhalten habe. Ich glaube dir. Ich weiß nicht warum – deine Geschichte hat nämlich so große Löcher, dass ich mit meinem Pontiac hindurchfahren könnte. Aber ich glaube dir.« Er streckte die Hand nach ihr aus, zog sie zu sich heran und drückte seine Wange auf ihren Scheitel.
    Sie hielt sich an ihm fest und genoss seine Umarmung, den vertrauten Geruch nach Seife und Eau de Cologne im Stoff seines Hemdes. Sie hatte keine Ahnung, warum er seine Meinung so plötzlich geändert hatte oder warum er sie in den Arm nahm, ohne sich etwas daraus zu machen, dass Hamilton sie sehen konnte, aber sie würde keine Fragen stellen. Die Erleichterung, dass er in Ordnung war, war einfach zu groß, und außerdem hatte sie sich so sehr danach gesehnt, von ihm gehalten zu werden.
    Schließlich hob er den Kopf, gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und drückte sie an seine unverletzte Seite. Er zog sie hinter sich her und nickte Hamilton zu, als sie zusammen neben dem Sofa stehen blieben.
    »Wo ist Logan?« Sein Blick suchte das Zimmer ab und blieb dann erwartungsvoll an ihr hängen.
    »Er ist schon wieder weg. Er hat dir eine Nachricht hinterlassen, er musste schnell wieder los, um den Flieger nach New York zu erwischen. Tessa hat ihn gefahren. Logan wollte während der Fahrt alles von ihr hören, was ihre und Caseys Recherchen über Damon ergeben haben. Er will herausfinden, was Damon vorhat. Aus irgendeinem Grund glaubt er, dass er die nötigen Informationen in New York finden wird.«
    Er nickte. »Wenn ich nicht hierbleiben müsste, um deinen Babysitter zu spielen, würde ich auch dort anfangen.«
    Sie versetzte ihm einen Knuff, damit er sie losließ.
    »Lass gut sein. Ich wollte dich nur ärgern, und das weißt du auch.« Er drückte sie noch fester an sich, als wollte er sie nicht gehen lassen.
    Sie hörte auf, sich zur Wehr zu setzen. Es fühlte sich einfach viel zu gut an, von ihm gehalten zu werden. Schließlich war sie genau da, wo sie sein wollte.
    Sie nahm die Nachricht vom Couchtisch, die Logan dort für Pierce hinterlassen hatte, und überreichte sie ihm, während sie sich setzten. »Aus irgendeinem Grund hat er darauf bestanden, den Umschlag zu versiegeln. Keine Ahnung, warum.«
    Er riss den Umschlag auf und las die Nachricht schnell durch, dann steckte er den Zettel in die Tasche.
    »Und?«, fragte sie. »Was stand drin?«
    Er legte den Arm um ihre Schultern und beugte sich zu ihr hinunter, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. »Er hat mich gebeten, dich in meiner Nähe zu behalten, und genau das werde ich tun.«
    Ihr Gesicht begann zu glühen, genau wie der Rest ihres Körpers.
    »Hamilton, ich habe über die Frau nachgedacht, die auf den Fotos aus dem Motel zu sehen ist«, sagte Pierce. »Es würde mich nicht wundern, wenn sie eine Prostituierte wäre, die Damon für diese Rolle angeheuert hat.«
    »Darauf bin ich noch gar nicht gekommen. Das lässt sich aber relativ leicht überprüfen. Ich werde meinen Männern den Auftrag geben, unsere Quellen zu checken, vielleicht entspricht ja eine der Professionellen der Beschreibung von Mrs McKinleys Statur.«
    »Wenn es sonst nichts gibt, fahre ich mit Madison nach Hause.«
    Madisons Herzschlag machte einen kleinen Sprung, als sie hörte, wie er ›nach Hause‹ sagte – als wären sie ein Paar und sein Zuhause wäre auch ihres.
    Hamilton sah ihn entschuldigend an. »Tut mir leid, Pierce. Ich möchte, dass sie in der Nähe ist, für den Fall, dass ich ihr weitere Fragen stellen muss. Könnten Sie sie nicht in einem Motel in der Stadt unterbringen?«
    Pierce sah Madison fragend an.
    Sie seufzte. »Also gut. Ich gehe nach oben und packe noch einen Koffer.« Sie stand auf und ging zur Treppe.
    »Mads?«
    Beinahe wäre sie auf dem Treppenabsatz zu einer Pfütze geschmolzen. Sie klammerte sich an das Geländer und drehte sich zu ihm um. »Ja?«
    »Diesmal bitte kein geheimes Waffenlager im Koffer. Du weißt, dass ich ihn

Weitere Kostenlose Bücher