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Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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gekommen.«
    »Das schon, aber ich kann ihr besser helfen, indem ich nach New York fliege, vielleicht sogar nach Montana, woher Damon nach den Angaben von euch FBI -Jungs stammt. Im Gegensatz zu dir habe ich nie an meiner Schwester gezweifelt. Wenn sie sagt, dass es Damon war, der sie entführt hat, dann war es Damon. Wir können dieses Rätsel nur lösen, wenn wir herausfinden, warum er seinen Tod vorgetäuscht hat und welches Spiel er spielt. Um das zu schaffen, brauche ich mehr Fakten, mehr Puzzleteilchen.«
    »Du und deine Rätsel.«
    Logan zuckte mit den Achseln. »Das ist eben meine Stärke – Rätsel zu lösen. Du bist eher der Elefant-im-Porzellanladen-Typ. Wenn ich mich darauf verlassen kann, dass du ein Auge auf sie hast, dann kann ich mich auf meine Stärken konzentrieren.«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Hast du nicht gesagt, ich behandele sie mies?«
    »Das hast du auch. Deswegen habe ich dir ja auch die Leviten gelesen – damit du dich an deine Manieren erinnerst.« Er stand auf und streckte Pierce die Hand hin.
    Pierce ergriff sie und schnitt eine Grimasse, als seine Rippen protestierten.
    »Du musst für ihre Sicherheit sorgen«, sagte Logan.
    »Sie besitzt mehr Waffen als ich. Es würde ihr bestimmt nicht gefallen, dass du sie hinstellst, als würde sie mich brauchen.«
    »Das tut sie aber, weißt du.«
    »Sie tut was?«
    »Dich brauchen.« Logan ging zur Treppe. Auf der dritten Stufe hielt er inne. »Nur Gott weiß, warum, aber sie scheint sich ernstlich etwas aus dir zu machen.« Er rannte die Treppe hinauf und knallte die Tür hinter sich zu.
    Pierce lachte, ein harsches, hohles Geräusch, das in dem leeren Keller widerhallte. Na klar. Madison brauchte ihn. Darum hatte sie ihn ja auch sitzen lassen. Darum hatte sie ihn inzwischen häufiger belogen, als er mitzuzählen imstande war.
    Er schüttelte den Kopf. Logan irrte sich. Leider war genau das Gegenteil wahr. Er war es, der Madison brauchte, oder jedenfalls war es für ihn wichtig, dass sie in Sicherheit war. Nicht zu wissen, wo sie war, hatte ihn beinahe um den Verstand gebracht.
    Er hatte die neunundzwanzig Stunden und zweiunddreißig Minuten ihres Verschwindens nur überstanden, weil er sich das Grübeln darüber verboten hatte, was ihr Schreckliches zugestoßen sein mochte, und indem er sich an die Hoffnung geklammert hatte, dass Tessa recht hatte und sie mit einem anderen Mann davongelaufen war. So konnte er wenigstens hoffen, dass man ihr nicht wehgetan hatte.
    Selbst jetzt, trotz all der Lügen, die zwischen ihnen standen, beherrschte ihn nur ein einziger Gedanke: Nach oben zu gehen und sich zu vergewissern, dass wirklich alles in Ordnung war mit ihr. Leider schmerzten seine Rippen höllisch; er konnte kaum atmen.
    Er holte ein paarmal vorsichtig Luft und richtete sich dann mühsam auf.

19
    »Ich bin nicht mit Damon oder sonst jemandem zu einem Motel gefahren.« Madison verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich auf dem Sofa zurück, wobei sie Lieutenant Hamilton, der ihr gegenübersaß, grimmig musterte. Alle anderen waren unterwegs, um ihren jeweiligen Auftrag auszuführen. Hamilton bediente sich der üblichen Vernehmungsstrategie: Er wiederholte unablässig immer dieselben Fragen, in der offenkundigen Absicht, eine Ungereimtheit in ihrer Geschichte zu entdecken.
    Beim Geräusch sich nähernder Schritte blickte sie auf und sah, wie Pierce die Treppe aus dem ersten Stock wieder herunterkam. Dorthin war er nach seinem »Treffen« mit Logan verschwunden. Sein Gesicht war kreidebleich, so bleich hatte sie ihn seit der Schießerei nicht mehr gesehen.
    Obwohl er nach ihrer Rückkehr so grausam zu ihr gewesen war, konnte sie dem Drang nicht widerstehen, zu ihm zu gehen. Die Erinnerung an das Foto aus ihrer Gefängniszelle, auf dem sein schmerzverzerrtes Gesicht und sein blutdurchtränktes T-Shirt zu sehen gewesen waren, stieg in ihr auf und sie sehnte sich verzweifelt danach, ihn zu sehen, ihn zu berühren und sich zu vergewissern, dass mit ihm alles in Ordnung war.
    Sie sprang auf und ging ihm bis an den Fuß der Treppe entgegen. »Alles okay mit dir?«, fragte sie leise, damit der Lieutenant sie nicht hören konnte.
    »Natürlich. Warum nicht?«
    »Ach, komm schon. Auf Logans Wange ist der Bluterguss schon deutlich zu sehen, und als er aus dem Keller gekommen ist, hat er wie ein Zwölfjähriger gegrinst, der seinen ersten Fisch gefangen hat. Mir ist klar, dass ihr beide euch gerauft habt.«
    Pierce’ rechter Mundwinkel

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