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Ich soll nicht töten

Ich soll nicht töten

Titel: Ich soll nicht töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Lyga
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Howie ertrug es stoisch wie immer.
    » Meine Mom wird mich umbringen«, jammerte er. » Im Ernst. Sie wird diesen blauen Fleck sehen, und dann wird es heißen: › Wo hast du den her?‹, und dann werde ich ihr erzählen müssen, dass ich mich von dir zu dieser verrückten Idee habe überreden lassen, und sie wird…«
    Jazz hörte nicht mehr hin, sondern beobachtete stattdessen den Deputy, der sich in der Leichenhalle zu schaffen machte und sich überzeugte, dass nichts fehlte oder in Unordnung war. Jazz’ Kopie des Berichts hatte er bereits beschlagnahmt.
    Wie hatte er den Kerl so falsch einschätzen können? Am Tatort hatte er nervös und befangen gewirkt. Jetzt war er die Ruhe selbst. Er…
    Der Deputy kam aus dem Leichenschauhaus. » Ihr beiden bekommt eine Menge Ärger«, sagte er. » Ihr habt die Leiche bewegt, oder?«
    Jazz zuckte mit den Achseln.
    » Wissen Sie, mit wem Sie reden?«, fragte Howie.
    » O ja«, sagte der Deputy. » Ich habe euch die Brieftaschen abgenommen, als ich euch Handschellen angelegt habe, wie du dich vielleicht erinnerst.«
    » Ach so, stimmt.«
    Der Deputy grinste. » Glaub bloß nicht, dass ihr billig davonkommt, weil dein Kumpel hier eine Art lokale Berühmtheit ist.«
    Jazz lachte. Lokale Berühmtheit? Das war das erste Mal, dass man ihn so bezeichnete.
    » Findest du das komisch?« Der Deputy wandte seine Aufmerksamkeit Jazz zu. » Das ist eine ernste Angelegenheit. Einbruch. Kontaminieren von Beweismitteln. Diebstahl. Was habt ihr euch dabei gedacht? Was habt ihr hier verloren?«
    Was hast du hier verloren?, hätte Jazz am liebsten gefragt. Es ist nie eine schlechte Taktik, jemanden in die Defensive zu drängen, wenn man kann. Ein Deputy hatte nachts eigentlich nicht beim Leichenschauhaus herumzulungern.
    Aber ehe Jazz etwas sagen konnte, ging am Ende des Flurs eine Tür auf, und G. William kam hereingewalzt. Er trug eine Jeans und eine alte Windjacke, und sein Haar sah aus wie ein Vogelnest.
    » Na großartig«, murmelte Howie.
    Der Deputy blickte auf, und in dem Ausdruck, der über sein Gesicht huschte, mischten sich Erleichterung und Besorgnis. » Tut mir leid, dass ich Sie aus dem Bett geholt habe, Sheriff. Aber da heute mein erster Tag hier ist, wollte ich mir nicht gleich zu viel Autorität anmaßen. Vor allem, da ich weiß, dass Sie mit einem von diesen Burschen…« Er kam leicht ins Straucheln. » Na ja, dass Sie zu einem von ihnen eine besondere Beziehung haben.«
    G. William stand mit den Händen auf den Hüften vor Jazz und Howie. » So, so. Wie es aussieht, habt ihr Deputy Erickson bereits kennengelernt. Wurde gerade von außerhalb zu uns versetzt. Aus Lindenberg, richtig, Erickson?«
    » Ja, Sir. Direkt hinter der Staatsgrenze.«
    G. William grinste die Jungen an. » Ich baue ihn zu meinem Stellvertreter auf. Verdammt guter Polizist, findet ihr nicht?«
    » Das war eher Dusel«, sagte Jazz.
    Erickson fuhr zusammen.
    » Er hat uns nicht aufgespürt«, stellte Jazz klar. » Er hatte keine Ahnung, dass im Leichenschauhaus etwas vor sich geht. Er ist einfach nur vorbeispaziert und hat uns gesehen. Und weil wir gerade dabei sind, warum war er eigentlich…«
    » Du verkennst, worum es hier geht«, unterbrach ihn G. William. » Es ist mir egal, wie oder warum er hierherkam. Was zählt, ist, dass er euch geschnappt hat. So. Ich werde dich jetzt fragen, wie ihr hier hereingekommen seid, und wenn mir deine Antwort nicht gefällt, werde ich Howie fragen, weil ich weiß, dass mir Howie die Wahrheit sagt, hab ich recht, Howie?«
    Howie schluckte.
    Jazz dachte rasch nach. Es war unnötig, Lana in Schwierigkeiten zu bringen, indem er G. William erzählte, wie sie vor ihrer Nase eine Kopie des Schlüssels aus der Polizeistation geschmuggelt hatten. » Ich habe letzten Monat ein Duplikat des Schlüssels gemacht. Als dieses Unfallopfer hier drin lag. Ich war neugierig.«
    G. William kniff die Augen zusammen und schaute von Jazz zu Howie und wieder zurück. » Erickson, bringen Sie Howie nach oben und nehmen Sie seine Personalien auf. Seien Sie vorsichtig wegen seiner Krankheit.«
    » Verstanden.«
    » Und wir beide, Jazz, werden uns ein wenig unterhalten.« Er führte Jazz ins Leichenschauhaus, während Erickson Howie wegbrachte. Jazz bemühte sich, den wunden Welpenblick Howies nicht auf sich wirken zu lassen. Er hatte jetzt andere Probleme.
    » Du warst also nur neugierig wegen der Leiche letzten Monat, ja?«, sagte G. William, als sie im Leichenschauhaus waren. » Und hast du

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