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Ich soll nicht töten

Ich soll nicht töten

Titel: Ich soll nicht töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Lyga
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die Augen.
    » Ihre Initialen sind F. G.«, sagte Jazz, entschlossen, dem Sheriff zu beweisen, dass er wusste, was er tat. » Die Inschrift auf dem Ring. Es hat eine Weile gedauert, aber dann bin ich dahintergekommen. Es sieht aus wie ein Code– Howie meinte, es sieht aus wie ein Robotername–, aber es ist eine Widmung. › Für F. G. von D. R.‹ Sonderbar, einen Zehenring gravieren zu lassen, aber es gibt nichts, was es nicht gibt, oder? Sie können die Initialen in der nationalen Vermisstendatei gegenprüfen und…«
    » Ihr Name ist Fiona Goodling«, sagte G. William in nüchternem Tonfall. » Verschwand vor zwei Wochen in der Nähe von Atlanta. Ihr Freund heißt Doug Reeves. Wenn man uns beide Hände und eine Taschenlampe benutzen lässt, schaffen wir armen, mitleiderregenden Polizisten es gelegentlich, unseren eigenen Hintern zu finden.«
    Jazz spürte, wie ihm die Schamesröte ins Gesicht schoss und sich bis zu den Ohren ausbreitete. » Oh«, war alles, was ihm als Antwort einfiel.
    » Sie gab im Sommer immer Schwimmunterricht für Kinder im YMCA , deshalb musste sie sich einem Background-Check unterziehen, mit Fingerabdrücken und allem Drum und Dran. Das nationale Fingerabdruck-Archiv hat letzte Nacht bei mir zu Hause angerufen. Ich wollte eben ihre Familie benachrichtigen.«
    Jazz fand noch immer keine Worte. Er war so überzeugt gewesen, dass er besser als die Polizei wusste, was los war, dass er der Einzige war, der den Fall knacken konnte.
    Und jetzt fühlte er sich unter G. Williams zornigem Blick wie … vernichtet. Es war eine Sache, sich dem Sheriff zu widersetzen, unbefugt einen Fundort zu betreten und sich in eine Ermittlung einzumischen, wenn man die einzige Hoffnung darstellte. Aber es war eine gänzlich andere Geschichte, wenn man damit lediglich bestätigte, was die Polizei bereits wusste.
    G. William sah ihn an, als forderte er ihn heraus, den Mund aufzumachen.
    Und Jazz beschloss, dass er keine Angst vor G. William hatte.
    » Wird die Polizei in Atlanta eine Task Force einrichten? Sie müssen beteiligt werden. Sie…«
    » Jazz«, sagte G. William in nicht unfreundlichem Ton. » Du hast nichts als Serienmörder im Kopf, und das verstehe ich, aber das ist kein Serienmörder.«
    » Wenn einer Finger abschneidet…«
    » Serienmörder«, sagte G. William, als wäre er nicht unterbrochen worden, » haben genau definierte Wohlfühlzonen, in denen sie töten. Kein Serienmörder wird eine Frau in Atlanta umbringen und ihre Leiche dann bis zu uns transportieren, um sie hier abzulegen. Zu weit von seinem heimischen Revier entfernt.«
    » Billy hatte eine Wohlfühlzone, die so groß war wie das Land«, höhnte Jazz. » Gerade Sie sollten das wissen.«
    Die Miene des Sheriffs verhärtete sich. So groß war sein Reservoir an Sympathie für Jazz dann doch nicht, dass er sich diese Art von Widerrede gefallen ließ. » Ihre Familie wird es zu schätzen wissen, wenn sie den zurückbekommt.« Er gestikulierte in Richtung Ring. » Und ich warne dich: Bleib verdammt noch mal von meinen Tatorten weg.«
    » Sie müssen an die Öffentlichkeit gehen. Sie müssen durchsickern lassen, dass jemand in dieser Nacht etwas gesehen hat. Zwingen Sie den Täter, sich zu melden und zu erklären, warum er dort gesehen wurde. So…«
    » Erzähl mir nicht, wie ich meine Arbeit zu tun habe!«, brauste G. William auf und erhob sich von seinem Sessel. Sein Gesicht wechselte in weniger als einer Sekunde von Rot zu Purpur. » Wage es bloß nicht. Nicht, wenn es um meine Arbeit geht!«
    Jazz wich zur Tür zurück. » Es wird weitere Morde geben«, sagte er so düster er konnte.
    Für Billy Dents Sohn war das ziemlich düster. G. William war sichtlich erschüttert. » Ich habe dich gewarnt. Halt dich dran. Und ist heute nicht Schule?«
    Jazz machte den Mund auf, um etwas zu sagen, aber er wusste, dass es G. William nicht erreichen würde, deshalb ging er lieber.
    Jazz kam zur Mitte der ersten Unterrichtsstunde in der Schule an und versuchte, die stellvertretende Direktorin davon zu überzeugen, dass er Probleme mit dem Auto gehabt hatte und es deshalb nicht rechtzeitig schaffte. Meist gelang es ihm mit seinem Charme, sich aus so ziemlich allem zu schwindeln, aber an diesem Morgen war er durcheinander und nicht auf der Höhe. Und seine Augenringe verrieten ihn– die stellvertretende Direktorin schickte ihn mit einem » Netter Versuch« in den Unterricht und ermahnte ihn, » nicht die ganze Nacht aufzubleiben und zu feiern«. Wenn

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