Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich töte lieber sanft (German Edition)

Ich töte lieber sanft (German Edition)

Titel: Ich töte lieber sanft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George V Higgins
Vom Netzwerk:
Teppich gesenkt. »Na gut, ihr –«
    Russell hielt ihm die 38er unter die Nase. Langsam hob Trattman den Kopf. Die Muskeln in seinem Gesicht entspannten sich. Sein Blick ging an Russell und der 38er vorbei durch den Raum. Er sah Frankie. »Hmm«, sagte er. »Tja, ich hoffe, ihr wisst, was ihr tut. Ich werd es holen.«
    Russell sah Frankie an. Frankie nickte. Russell ließ die 38er sinken. Trattman ging an Russell vorbei zum Wandschrank und öffnete die Lamellentür. Er nahm zwei Aktenkoffer, die auf dem Boden des Schranks lagen, trat einen Schritt zurück, drehte sich um und ging zu dem Bett, das dem Waschbecken am nächsten stand. Er legte die Koffer auf das Bett. Russell hielt die 38er die ganze Zeit auf ihn gerichtet.
    »Kann ich mich jetzt setzen?« fragte Trattman. Er sah Russellan. Russell sah Frankie an. Frankie nickte. Russell sah Trattman an. Russell nickte. Trattman setzte sich auf das andere Bett und faltete die Hände zwischen den Beinen.
    Russell ging zum Bett. Er nahm die 38er in die Linke und klappte mit der Rechten die Koffer auf. Beide waren voller Geldscheine. Er klappte den einen Koffer wieder zu, den anderen ließ er offen. Er richtete sich auf, trat einen Schritt zurück und nickte Frankie zu.
    Frankie ging zu dem Tisch, der der Tür am nächsten stand. Bei dem ersten Spieler blieb er stehen. Der Mann trug einen hellblauen Rollkragenpullover. Er hatte graues, kurz geschnittenes Haar. Frankie hielt ihm die Schrotflinte dicht vor das Gesicht; die Patronen waren direkt vor seinen Augen. »
Nein
«, sagte der Mann.
    Trattman sagte: »Tut das nicht. Ihr habt doch das Geld.«
    Frankie sagte: »Was ihr in den Taschen habt – auf den Tisch damit.«
    Trattman sagte: »Lass das arme Schwein doch in Ruhe.«
    Mit zwei raschen Schritten stand Russell am Bett. Frankie trat einen Schritt von dem Mann im hellblauen Rollkragenpullover zurück.
    »Dafür seid ihr fällig«, sagte Trattman.
    Russell stand vor ihm. Er legte die Mündung der 38er an Trattmans Kinn. Die anderen Männer beobachteten ihn. Frankie beobachtete die anderen Männer. Russell drückte Trattmans Kopf mit der 38er in den Nacken, bis dessen Oberkörper sich rückwärts bog. Seine Augen traten vor. Er sagte nichts. Als er versuchte, sich hochzustemmen, nahm Russell die 38er weg. Trattman richtete sich auf. Er sagte: »Mir doch egal. Aber euch werden sie –« Mit einer hackenden Bewegung schlug Russell Trattman den Lauf der 38er kurz über dem Hemdkragen insGenick. Trattman stöhnte, doch es gelang ihm, aufrecht sitzen zu bleiben.
    Frankie trat wieder an den Tisch. Er hielt dem Mann in dem hellblauen Rollkragenpullover die Schrotflinte vor das Gesicht. Der Mann beugte sich langsam zur Seite, zog die Brieftasche hervor, nahm die Scheine heraus und legte sie auf den Tisch.
    Während der Mann mit dem hellblauen Rollkragenpullover damit beschäftigt war, zielte Frankie auf den nächsten. Dieser trug ein lindgrünes Polohemd. Auch er griff nach seiner Brieftasche.
    »Es gibt zwei Möglichkeiten, das hier abzuwickeln«, sagte Frankie, »auf die sanfte oder auf die harte Tor. Die sanfte sieht so aus: Ihr macht jetzt alle das, was die beiden hier machen. Wenn ihrs lieber auf die harte Tour wollt, müssen wir rumgehen und uns das Geld abholen und so, und das macht mich nervös. Und seht ihn euch an«, sagte Frankie und wies mit der Flinte auf Russell. »So ist er drauf, wenns mir gut geht. Ihr solltet mal sehen, was er macht, wenn ich nervös bin. Aber das wollt ihr vielleicht gar nicht sehen. Jedenfalls nicht, solange er eine Kanone in der Hand hat. Und die hat er ja in der Hand. Also, was wir wollen, ist das, was ihr in euren Brieftaschen und Schuhen und Jackentaschen und so weiter habt. Und in diesen praktischen Gürteln mit dem Reißverschluss auf der Innenseite. Ihr könnt es entweder rausholen oder da sitzen bleiben und so tun, als hättet ihr nichts im Strumpf. Wenn alle damit fertig sind, das auf den Tisch zu legen, was sie auf den Tisch legen sollen, werden ich und mein nervöser Freund überprüfen, ob da auch wirklich alles liegt. Und diejenigen, die was vergessen haben, kriegen mindestens die Zähne ausgeschlagen. Einverstanden?«
    Niemand sagte etwas.
    »Gut«, sagte Frankie. »Ganz meine Meinung. Je weniger was abkriegen, desto besser. Also keine Heldentaten. Legt einfach alles auf den Tisch, verhaltet euch ruhig, und keinem passiert was. Es ist ja nur Geld.«
    Die anderen Männer zogen die Brieftaschen hervor und legten Geld auf die

Weitere Kostenlose Bücher