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Ich töte lieber sanft (German Edition)

Ich töte lieber sanft (German Edition)

Titel: Ich töte lieber sanft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George V Higgins
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Tische. Zwei zogen Schuhe mit Messingeinlagen aus, nahmen Geldscheine heraus und legten sie zu den anderen. Ein Mann in einem blau karierten Hemd zog den Gürtel aus, öffnete den Reißverschluss auf der Innenseite und holte vier längs gefaltete Fünfziger heraus. Er legte sie vor sich auf den Tisch.
    Frankie ging wieder zur Verandatür, während Russell das Geld einsammelte. Er legte es in den geöffneten Aktenkoffer und klappte den Deckel zu. Dann steckte er die 38er in den Hosenbund und nahm in jede Hand einen der Koffer. Frankie trat zwei Schritte vor. Russell ging hinter ihm vorbei und blieb an der Verandatür stehen.
    »Ich habs mir anders überlegt«, sagte Frankie. »Der Typ ist einfach zu nervös – mit dem geh ich lieber kein Risiko ein. Wir werden euch jetzt doch nicht mehr durchsuchen. Ihr seid sehr vernünftig. Seht zu, dass ihr es bleibt. Alle sind noch am Leben. Versucht nicht, uns zu folgen.«
    Russell öffnete die Tür und schlüpfte hindurch und ging mit schnellen Schritten zur Treppe. Er stellte den rechten Koffer ab, zog die Skimaske aus und steckte sie in die Tasche. Dann nahm er den Koffer wieder auf und ging leise die Treppe hinunter.
    Frankie schwenkte die Flinte langsam hin und her. Er wartete etwa vierzig Sekunden. Keiner der Männer rührte sich. Frankie stand an der Tür.
    Frankie öffnete die Tür, ging rückwärts hinaus, schloss sie und stellte einen der Aluminiumsessel davor. Er wartete.
    Frankie trat von der Tür zurück. Er schob die Flinte unter die Jacke und eilte zur Treppe. Im Gehen zog er die Skimaske aus. Er ging die Treppe hinunter und über den Parkplatz. Russell saß im Wagen. Frankie stieg auf der Fahrerseite ein und ließ den Motor an. Mit ausgeschalteten Scheinwerfern glitt der Chrysler rasch und geräuschlos unter den Eichen der Zufahrt hindurch und verschwand in der Dunkelheit.

5
    Um fünf nach zwei Uhr nachmittags fuhr der silbergraue Toronado mit schwarzem Vinyldach und Rhode-Island-Nummernschild 651 RJ die Boylston Street entlang und hielt auf dem Randstreifen vor einem smaragdgrün und weiß beflockten Fleetwood, der vor dem 1776 Pub im Parkverbot stand. Der Toronado blieb vor Brigham’s stehen, eine Wagenlänge vor der Kreuzung mit der Tremont Street.
    Jackie Cogan trug eine abgewetzte Wildlederjacke. Er ließ seine Salem auf den Bürgersteig fallen, trat sie aus und stieg in den Toronado. Ohne den Fahrer anzusehen sagte er: »Hier rechts und dann erst mal eine Weile geradeaus.«
    Der Fahrer trug einen hellgrauen Glencheck-Anzug und hatte sehr langes weißes Haar. Er schob den Hebel der Hydramatic nach unten. »Nicht zum Gerichtsgebäude, nehme ich an.«
    »Nein«, sagte Cogan. »Wir fahren zu einem großen Loch in der Erde. Da sind bloß Bauarbeiter. Und ein paar von denen sitzen immer in irgendeinem Wagen und wärmen sich auf. Keine Sorge.«
    Der Fahrer bog nach rechts in die Tremont Street ein. »Er war sehr besorgt«, sagte er. »Als ich ihm gesagt hab, dass ich telefoniert hab und Dillon gesagt hat, ich soll mit dir sprechen, war er sehr besorgt. Wie gehts ihm?«
    »Nicht gut«, sagte Cogan. »Letzten Montag war er wiederda – er war drei Wochen weg, und letzten Montag war er wieder da, aber er musste einen kommen lasssen, der für ihn übernimmt. Dienstag und Mittwoch war er, glaube ich, auch nicht da, und gestern hat er mich angerufen und gesagt, dass der Typ, der ihn vertreten hat, nicht kann und ob ich nicht einen Vertreter für den Vertreter finden kann. Das hab ich dann getan. Und heute ist er auch nicht gekommen. Er war zweieinhalb Wochen im Krankenhaus, und die haben ihm gesagt, wenn er es ruhig angehen lässt, müsste er diese Woche wieder auf dem Damm sein. Er ist also raus aus dem Krankenhaus, aber er sieht beschissen aus. Ich hab ihn gestern gesehen. Er hat immer noch Schmerzen im Arm, und er sagt, das macht ihn nervös, und er raucht nicht mehr, obwohl es ihm wahrscheinlich besser gehen würde, wenn er rauchen würde. Er sagt, es fühlt sich an, als hätte ihm einer ein Messer in die Brust gestoßen.«
    »Dann wird er sich wohl für eine Weile nicht um die Geschäfte kümmern können«, sagte der Fahrer. Er hielt an der roten Ampel an der Kreuzung mit der Kneeland Street an.
    »Im Augenblick kann er sich jedenfalls um gar nichts kümmern«, sagte Cogan. »Ich persönlich hab das Gefühl, dass es ihm sehr schlecht geht. Früher hat er immer gejammert, wie schlecht es ihm geht und dass sein Magen ihm Ärger macht und so, und wenns nicht der

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