Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich töte lieber sanft (German Edition)

Ich töte lieber sanft (German Edition)

Titel: Ich töte lieber sanft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George V Higgins
Vom Netzwerk:
mit vielen Leuten, und ich weiß Bescheid. Also, wie wollen wir es machen? Rufst du mich an?«
    »Ich schlage vor, ich rede mit ihm und höre, was er dazu meint, und dann rufe ich Dillon an.«
    »Na gut«, sagte Cogan. »Du denkst anscheinend, dass Dillon so gut in Form ist, dass er das regeln kann.«
    »Nein«, sagte der Fahrer. »Du sagst doch, das kann er nicht.«
    »Dillon hat gesagt, dass er das nicht regeln kann«, sagte Cogan. »Darum redest du jetzt mit mir.«
    »Richtig«, sagte der Fahrer.
    »Eben«, sagte Cogan. »Wenn du willst, dass Dillon das regelt, ruf Dillon an. Ist mir auch recht. Wenn du willst, dass ich es regle …«
    »Ich ruf dich an«, sagte der Fahrer.
    »Nein,
ich
ruf
dich
an«, sagte Cogan. »Ich bin viel unterwegs. Du hörst von mir.«

6
    Steve und Barry Caprio warteten im Eingang des Hayes Bickford gegenüber dem Lobster Tail in der Boylston Street. »Ich sag dir«, sagte Barry, »ich hätte den Typen nicht erkannt.«
    »Hat Jackie auch gesagt«, sagte Steve. »Er hat ein paar Kilo abgenommen, und er glaubt, er trägt eine Perücke oder so. Und in letzter Zeit zieht er sich immer ziemlich schick an – das war früher auch anders.«
    »Muss wohl zu Geld gekommen sein«, sagte Barry.
    »Wohl eher nicht, sagt Jackie. Er glaubt, dass der Typ einfach hin und wieder was springen lässt. ›Ist wahrscheinlich bei einer Scheidung besser davongekommen, als er dachte‹, hat er gesagt. Dabei war er früher der knickrigste Sack, den man sich vorstellen kann.«
    »Musste er ja wohl auch sein – so, wie er den Bräuten nachgejagt ist. Wie oft war er verheiratet – ungefähr neun Mal, oder?«
    »Dillon sagt, drei Mal«, sagte Steve. »Dillon war auch da. Herrgott, er sieht aus wie Scheiße.«
    »Der wird schon wieder«, sagte Barry. »Der ist zu böse zum Sterben. Hast du dir mal seine Augen angesehen?«
    »Nicht so genau«, sagte Steve.
    »So Augen hab ich sonst noch nie gesehen«, sagte Barry, »außer bei Typen, die ich voll erwischt hab. Als ich ihn zum ersten Mal gesehen hab, hab ich gedacht: Gleich fällt er um. Aber erfällt nicht um. Der sieht immer so aus. Der hat einen gemeinen Blick. Aber irgendwann wird er sterben.«
    »Das werden wir alle«, sagte Steve. »Trattman auch.«
    »Ja«, sagte Barry, »aber nicht heute Nacht, hab ich recht?«
    »Ich hab keine Insiderinformationen«, sagte Steve. »Ich hab bloß einen Job zu erledigen.«
    »Komm mir nicht damit«, sagte Barry. »Das war nicht ausgemacht. Du sagst mir jetzt sofort, dass Trattman nicht heute Nacht kaltgemacht wird.«
    »Jedenfalls nicht von uns«, sagte Steve.
    »Na, dann ist es ja gut.«
    »Er hat sein Nachtgebet vergessen oder so«, sagte Steve. »Ich kanns auch nicht ändern. Aber wir werden ihn nicht kaltmachen.«
    »Okay«, sagte Barry. »Nur damit das klar ist.«
    »Wir machen nur, was ausgemacht ist«, sagte Steve. »Sonst nichts.«
    »Weil ich Markie nämlich schon immer gemocht hab«, sagte Barry.
    »Das ging allen so. Aber noch mehr hast du die Blondine gemocht.«
    »Was für eine Blondine?« fragte Barry.
    »Ach, komm schon«, sagte Steve. »Sag bloß, du erinnerst dich nicht an die Blondine, die er in der 115 hatte.«
    »Das war da, wo er seine erste Pokerrunde hatte.«
    »Die er selber hochgenommen hat«, sagte Steve.
    »Wir haben Schwein gehabt, dass wir nicht dabei waren«, sagte Barry. »Da hätte ich nicht so gern mitgemacht.«
    »Mann«, sagte Steve, »es ist wirklich nicht zu fassen, wie dämlich du manchmal bist.«
    »Wieso?« sagte Barry. »Die Runde ist hochgenommen worden. Wenn wir dabei gewesen wären, hätten wir entweder wasunternehmen müssen oder wir hätten in der Scheiße gesteckt, weil wir nichts unternommen haben.«
    »Und was glaubst du, warum er nicht wollte, dass wir da sind?«
    »Das meine ich ja«, sagte Barry. »Das war nett von ihm. Er wollte was durchziehen und hat uns aus der Schusslinie genommen.«
    »Herrgott, bist du blöd«, sagte Steve. »Ich muss mal mit Ma reden. Jetzt weiß ich, dass sie was mit dem Milchmann hatte. Oder mit dem Pferd vom Milchmann. Wenn du so lang wärst, wie du blöd bist, könntest du aus der Dachrinne saufen. Weißt du was? Das ist echt peinlich. So viel Blödheit auf einmal.«
    »Aber so wars doch«, sagte Barry.
    »Du hättest mit Helm boxen sollen, Barry. Ganz im Ernst. Du hast zu viele Kopftreffer kassiert. Weißt du, warum er uns gesagt hat, wir sollen zu Hause bleiben?«
    »Weil er ein netter Mensch ist.«
    »Weil er nicht mit uns teilen wollte«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher