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Ich töte lieber sanft (German Edition)

Ich töte lieber sanft (German Edition)

Titel: Ich töte lieber sanft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George V Higgins
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Barry. »An dem Abend, als Walker mich geschlagen hat, hat er gar nicht mehr aufgehört, Scheiße zu reden, dabei war ich verletzt. Das Arschloch hatte mir eine Platzwunde verpasst, und er ist den ganzen Abend darauf herumgeritten.«
    »Bei dem Kampf davor hast du dasselbe mit ihm gemacht«, sagte Steve.
    »Das macht es auch nicht besser«, sagte Barry. »Ich war verletzt, und dieser Scheißtyp hat bloß daran gedacht, wie viel Geld er verloren hat.«
    »Du hättest ihm eins verpassen sollen«, sagte Steve.
    »Ich habs ja versucht, aber es ging nicht – sein Kopf war zu weit unten. Soll ich dir mal was sagen? Das ist das, was ich anMarkie so mag: Er hat mich nie boxen sehen. Ihr anderen schon.«
    »Und wir wissen, dass du aufgehört hast, weil du die Hosen voll hattest«, sagte Steve. »Ist schon okay.«
    »Ich war nicht gut genug«, sagte Barry. »So was gibts.«
    »Ich weiß.«
    »Nein, das weißt du nicht«, sagte Barry. »Du bist genau wie Jackie. Ich mach nicht mehr mit. Ich hab nichts gegen Markie. Ich weiß bloß nicht, warum er sich von der Blondine hat scheiden lassen.«
    »Barry«, sagte Steve, »die waren nicht verheiratet. Die waren bloß lange zusammen. Sie hat es dir nett verpackt. Sie wollte nicht mit dir vögeln, aber sie wollte auch nicht deine Gefühle verletzen.«
    »Nein«, sagte Barry. »Na ja, kann sein, aber Markie war mit keiner seiner Bräute lange zusammen. So schnell, wie er sie flachgelegt hat, hat er sie auch geheiratet. Das war ihm egal. Er ist kein schlechter Kerl.«
    »Nein«, sagte Steve, »ist er nicht. Aber wenns um Bräute geht, ist er ein echtes Arschloch.«
    »Ich mag ihn trotzdem«, sagte Barry.
    »Ich auch«, sagte Steve. »Das hab ich Jackie auch gesagt. Ich will das eigentlich lieber nicht, hab ich zu ihm gesagt. Und es stimmt: Markie ist kein schlechter Kerl. Ich hab gesagt: ›Hör mal, ich hab hin und wieder für den Typen gearbeitet. Ich und Barry. Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Er hat mich immer ganz gut behandelt.‹«
    »Dillon war auch dabei, oder?« sagte Barry.
    »Dillon war auch dabei«, sagte Steve. »Weiß wie ein Tischtuch. Und er verschwendet keinen Atemzug, um irgendwas zu sagen, wahrscheinlich, weil er Angst hat, es ist sein letzter. Ichhab schon Hunde gesehen, die nicht so fertig waren wie Dillon.«
    »Die sind beide gleich«, sagte Barry. »Beide Arschlöcher.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Steve.
    »Aber ich weiß es«, sagte Barry. »Ich hab Jackie schon gekannt, bevor ich Dillon kennengelernt hab. Ich hab nicht mehr für Dillon gearbeitet, nachdem ich mit Jackie gearbeitet hab. Obwohl Jackie gar nichts für mich hatte. Die sind beide gleich.«
    »Na und?« sagte Steve.
    »Du kennst Dillon«, sagte Barry.
    »Ja«, sagte Steve.
    »Und du kennst Jackie«, sagte Barry.
    »Ja«, sagte Steve.
    »Und du weißt, wie Dillon aussieht«, sagte Barry, »und zwar, weil er krank ist.«
    »Er sieht nicht gut aus«, sagte Steve.
    »Und so hat Jackie schon immer ausgesehen«, sagte Barry. »Schon immer. Er hat denselben Blick.«
    »Ach, komm«, sagte Steve.
    »Im Ernst«, sagte Barry, »ganz im Ernst. Ich hab ein paar Sachen für ihn gemacht. Bei den Kämpfen und so. Und weißt du was? Ich wette, der Typ wog damals kaum sechzig Kilo, und er hatte nie eine Kanone dabei – jedenfalls hat man nie eine gesehen, und normalerweise sieht man so was.«
    »Ja«, sagte Steve.
    »Ein kleiner Scheißer«, sagte Barry. »Er war schon immer ein kleiner Scheißer. Und da liefen jede Menge schwere Jungs herum. Und Geld hatte er auch. Soll ich dir was sagen? Keiner hat sich je mit ihm angelegt. Keiner. Nicht mal die Bullen. Und weißt du, warum? Weil er damals genauso aussah wie Dillonheute. Dieselben Augen. Als hätte ihn einer voll erwischt. Nur dass es ihm nicht wehtut und er nicht zu Boden geht. Er ist einfach da. Und dabei kannte ihn damals noch keiner. Jetzt ist Dillon krank und sieht genauso aus. Ich traue diesem Typen nicht.«
    »Er ist in Ordnung«, sagte Steve.
    »Er ist ein hinterhältiges Arschloch.«
    »Aber er benimmt sich nicht wie eins«, sagte Steve. »Mich hat er immer gut behandelt. Alle Fragen, die ich hatte, hat er gut beantwortet.«
    »Was für Fragen?« sagte Barry. »Und was hat er gesagt?«
    »Ich hab ihm gesagt«, sagte Steve, »ich hab gesagt: ›Also, eigentlich mag ich Markie irgendwie.‹ Und er hat gesagt: ›Ich weiß. Alle mögen ihn. Er ist ein netter Kerl. Ich hab ihm mal gesagt: »Markie, du legst Frauen flach, auch wenn du eigentlich gar keine

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