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Ich töte lieber sanft (German Edition)

Ich töte lieber sanft (German Edition)

Titel: Ich töte lieber sanft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George V Higgins
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an. Und dann, dannmusst du schnellstens dafür sorgen, dass sie rauskönnen, denn ich garantiere dir, die werden scheißen wie
geschmiert
.‹
    Diese Köter«, sagte Russell. »Ich musste immer daran denken, wie es war, wenn im Knast einer zum ersten Mal die Ruhr gekriegt hat. Die hatten so was noch nie erlebt und wussten gar nicht, was mit ihnen los war. Als ich den Kötern das Fressen hingestellt hab, haben die sich draufgestürzt wie die Werwölfe, und danach hab ich sie rausgelassen. Ziemlich bald waren sie ganz faltig, mit runzligen Gesichtern und so, und haben geschissen und geschissen. Mann, diesen Scheißgarten konnte man bestimmt bis nach Springfield riechen, und überall ist Dampf aufgestiegen, als würde das Gras brennen. Meine Mutter ist nach Hause gekommen und fing schon an zu schreien, als sie noch einen Block entfernt war. ›Wo hast du diese Hunde her? Da krieg ich ja Ärger mit dem Gesundheitsamt.‹ Ich sage: ›Ja, Ma. Aber weißt du, was du getan hast? Du hast meine Gefühle verletzt. Du hättest nicht herziehen sollen, du hättest bleiben sollen, wo du warst.‹ Ihr einziger Sohn sitzt im Gefängnis, also muss sie herziehen, damit sie in seiner Nähe sein und ihn besuchen kann. Weißt du, wie oft sie mich besucht hat? Drei Mal. Drei Mal in fast drei Jahren. Einmal hat sie mir einen Scheißkuchen mitgebracht. Den musste sie natürlich am Eingang abgeben. ›Du hättest eben keine Feile drin verstecken sollen‹, hab ich gesagt. ›Die haben hier Metalldetektoren, Ma. Die merken das.‹ Und sie sagt: ›Aber da war doch gar nichts drin in dem Kuchen.‹ Und ich sage: ›Na, du bist ja eine tolle Mutter.‹ Scheiße. Jedenfalls, ich sage zu ihr: ›Ma, du hast meine Gefühle schwer verletzt. Und darum werde ich meine Hunde jetzt alle wegbringen. Heute Abend noch. Aber damit du weißt, wie verletzt ich bin, werde ich hier nicht sauber machen. Wenn du den Müll rausbringst, würde ich an deiner Stelle gutaufpassen, wo ich hintrete.‹ Sie glotzt mich an. ›Das passt ja‹, sagt sie. ›Das passt ja zu allem anderen. Tu mir einen Gefallen, ja? Komm nicht zurück.‹ Und ich sage: ›Werd ich nicht. Ich machs wie mein Alter.‹
    Als Nächstes musste ich die Schlaftabletten in die Köter reinkriegen. ›Das ist ein bisschen kompliziert‹, sagt er. ›Nach fünf darfst du ihnen kein Wasser mehr geben, sonst trinken die alles weg, sobald sie sich ausgeschissen haben, und dann
ersaufen
wir in Hundepisse. Letztes Mal haben wir ihnen die Schlaftabletten so gegen fünf gegeben, bevor wir ihnen das Wasser weggenommen haben, und wir haben jedem eine ziemliche Dosis verpasst, denn das Mal davor hatten wir ihnen zu wenig gegeben, und dann haben wir sie in den Wagen geladen, und sie haben sich schön ausgepennt, und von da an wars das reinste Irrenhaus. Letztes Mal haben wir ihnen also zu viel gegeben, und da waren sie dann völlig neben der Spur, und als wir sie bei dem Typen abgeliefert haben, haben wir nichts dafür gekriegt, weil sie zu nichts mehr zu gebrauchen waren. Das kommt also auch nicht infrage. Ich will nicht, dass die Köter auf dem ganzen Weg da runter verrückt spielen, aber ich will auch nicht, dass sie, wenn wir dann da sind, gegen Wände laufen und so. Gib den Kleinen eine halbe. Eine ganze, wenn sie lebhaft sind. Den Großen gibst du ein paar, und wenn sie nach einer Weile noch immer herumlaufen, legst du noch zwei, drei nach. Mit ein bisschen Wasser – das nimmst du ihnen danach wieder weg. Nimm ein Stück Brot, mach kleine Kugeln daraus und tu in jede Kugel eine halbe Pille. Die gibst du ihnen dann um elf, und damit müsste das erledigt sein.‹
    Ich hab zu ihm gesagt«, sagte Russell, »ich hab gesagt: ›Kenny, ich denke, ich soll den ganzen Nachmittag pennen. Aber wie soll ich das machen, wenn ich all dieses Zeug erledigenmuss?‹ Und er sagt: ›Nimm eine von den Hundepillen.‹ Und ich frage ihn, wenn er an den Kötern verdient, warum soll ich dann eigentlich die ganze Arbeit machen? Und er sagt: ›Weil ich noch was zu erledigen hab.‹
    Der Typ beutet einen schlimmer aus als dieser verdammte Squirrel«, sagte Russell. »Gegen Mitternacht kreuzt er wieder auf und bringt noch drei Köter mit. Ich reiße mir den ganzen Tag den Arsch auf, und Kenny ist unterwegs und schleppt noch mehr Hunde an. Ich sage: ›Du liebe Scheiße, Kenny, wir haben jetzt‹ – da hatten wir schon ein paar Hunde an einen Typen in North End vertickt, drei Pudel für hundertfünfzig das Stück, was nicht mal

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