Ich töte lieber sanft (German Edition)
gemeint.«
»Kein Problem«, sagte Mitch. »Er sieht ja auch aus wie ein Itaker. Ich wollte, er wär einer. Aber er ist Jude. Wir kennen uns seit Jahren, und trotzdem hat er sie geknallt. Der Scheißkerl.«
Cogan hörte im Badezimmer das Wasser laufen. Mitch kam mit dem Glas voll Scotch und Wasser zurück. Er wischte sich mit dem linken Handrücken über den Mund. »Es war mein eigener beschissener Fehler«, sagte er. »Am Abend, bevor ich gefahren bin, sitzen wir beim Abendessen, und er kommt rüber an unseren Tisch, ich stelle die beiden einander vor, und das wars. Ich weiß auch gar nicht, warum mich das eigentlich stört, verstehst du?«
»Nein«, sagte Cogan.
Mitch setzte sich. Er stellte das Glas auf den Beistelltisch. »Ich meine, ich weiß, was mich stört. Wenn ich da bin, bin ich da, und sie gehört zu mir. Wenn ich nicht da bin, bist du da, und sie gehört zu dir.«
»Sie hat nicht zu mir gehört«, sagte Cogan.
»Ich meine nicht dich«, sagte Mitch. »Ich meine irgendeinen Typen. Sie gehört zu jedem, der gerade da ist. Wenn du fährst, gehört sie nicht mehr zu dir.«
»Tja«, sagte Cogan.
»Und das meine ich«, sagte Mitch. »Ich weiß das natürlich. Letztes Jahr war ich nur zwei Wochen da unten. Nein, drei. Wie viele Nächte sind das?«
»Einundzwanzig«, sagte Cogan.
»Nein«, sagte Mitch. »Ach, egal. Ich hatte sie jedenfalls für die ganze Zeit gebucht, und das waren vierzehn Nächte. Weißt du, was mich das gekostet hat? Dreitausend Dollar.«
»Das sollte ja wohl reichen«, sagte Cogan. »Ich würde einer Braut jedenfalls keine dreitausend Dollar für irgendwas zahlen, ganz gleich, was sie kann. Würde ich nicht.«
»Mir wars egal«, sagte Mitch. »Damals war ich noch bei der Gewerkschaft, und die Typen, die Jobs zu vergeben hatten, waren immer sehr nett zu mir. Damals gabs eben noch keine wilden Streiks, verstehst du? Mir wars egal. Dann war es eben viel Geld, na und? Ich bin in die nicht
verknallt
, okay? Ich bezahle sie nur für die Zeit, die ich da bin.«
»Sie ist trotzdem eine verdammt gut aussehende Frau«, sagte Cogan.
»Stimmt«, sagte Mitch. »Dieser Scheißsammy. Was hatte sie an dem Abend an, als du sie gesehen hast?«
»Um ehrlich zu sein«, sagte Cogan, »hab ich nicht so sehr auf das geachtet, was sie anhatte, sondern mehr auf das, was darunter war. Irgendwas Gelbes oder so. Man konnte eine Menge sehen.«
»Da gibts auch eine Menge zu sehen«, sagte Mitch. »An dem Abend, als Sammy rüberkam, hatte sie so ein graues Ding an. Es war grau und wie Seide, und es hatte keinen Rücken, und sie mit ihren Riesentitten – ich sage dir, das war ein Anblick. Ich hätte fünf Typen mit dem Ständer erschlagen können, den ich hatte, und ich hatte sie immerhin jede Nacht gevögelt. Sammy kam also rüber zu uns, und ich hab die beiden einander vorgestellt, und wir haben ein bisschen gequatscht, wie lange ich bleibe und wie lange er bleibt. Ich war nicht richtig bei der Sache – wir hatten ja auch schon Wein getrunken und so – undhab ihn gefragt, ob er sich nicht zu uns setzen will. Kurz darauf musste ich aufs Klo, und ich bin ziemlich lange weggeblieben, denn ich hatte ja diesen Riesenständer und musste praktisch einen Kopfstand machen, um in das Pissbecken zu pinkeln anstatt in meinen Mund, und außerdem musste ich vorsichtig mit dem Ding umgehen. Er war wirklich riesig. Ich glaube, ich hätte ihn nicht aus den Augen lassen dürfen. Er war schon ganz wund. Sunny ist gut, das kann sie richtig gut. Wenn einer bei ihr keinen hochkriegt, ist er wahrscheinlich tot. Aber es war mein letzter Abend, und sie brauchte sich nicht anzustrengen, ich war scharf wie ein Rasiermesser und konnte es gar nicht erwarten, dass das Abendessen endlich vorbei war. Du kannst sagen, was du willst, mein Freund, aber ich habe jede Art von Arsch gesehen, die es gibt.«
»Und zwar in dieser Woche«, sagte Cogan. »Du bist seit … was? drei Tagen hier, und nach dem, was ich so höre, hast du in dieser Zeit praktisch jeden Arsch in ganz Boston gesehen.«
»Mir gefällt das«, sagte Mitch. »Ja, ich muss sagen, mir gefällt das. Es ist so was wie ein Hobby. Zu Hause mache ich so was nie. Nie. Aber darum fahre ich ja auch zum Rennen. Einmal im Jahr fahre ich zum Rennen und ficke, was das Zeug hält. Dieses Jahr allerdings wahrscheinlich nicht.«
»Ich könnte das nicht«, sagte Cogan. »Ich wär bald ausgelutscht. Du bist wahrscheinlich einfach besser in Form, aber ich könnte das nicht, drei Tage lang
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