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Ich töte lieber sanft (German Edition)

Ich töte lieber sanft (German Edition)

Titel: Ich töte lieber sanft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George V Higgins
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wecke ich dich und sage dir, was du zu tun hast, klar?«
    »Du hast mir gar nichts zu befehlen«, sagte Mitch.

16
    Der Fahrer stellte den Motor des silbergrauen Toronado ab und wartete auf Cogan, der die Straßenbahngleise hinter dem Cronin Park in Cambridge überquerte. Als Cogan eingestiegen war, sagte der Fahrer: »Weißt du, ich mach nicht gern Umstände, aber mein Leben wäre ein ganzes Stück leichter, wenn du dich ab und zu dazu bequemen könntest, ein Telefon zu benutzen, um was zu besprechen. Es gibt inzwischen Telefonzellen, und jeder darf sie benutzen. Ich glaube, ich könnte dir für Providence zwei, drei Nummern von Telefonzellen geben, und wenn du mit mir über irgendwas reden willst, rufst du mich einfach an und sagst mir, welche. Dieses Hin und Her jedes Mal, wenn einer ein Wehwehchen hat, geht mir auf die Nerven. Meine Frau ist krank, eins der Kinder ist krank, ich vernachlässige meine Kanzlei, aber das reicht dir anscheinend noch nicht. Heute ist einer der letzten schönen Samstage, und ich musste vom Golfplatz herkommen und mit dir reden. In letzter Zeit mache ich anscheinend nichts anderes, als irgendwelche Termine abzusagen und irgendwohin zu fahren, um mit dir zu reden.«
    »Das solltest du mal mit ihm besprechen, Albert«, sagte Cogan. »Für mich klingt das nach einer Gehaltserhöhung. Sag ihm, er soll sich mit mir in Verbindung setzen. Ich leg ein gutes Wort für dich ein.«
    »Wirklich zu nett«, sagte der Fahrer. »Okay, hier bin ich.Wie sind die neuesten schlechten Nachrichten? Was ist jetzt wieder schiefgegangen?«
    »Tja«, sagte Cogan, »wir haben anscheinend ein kleines Problem.«
    »Wir sollten aber keine kleinen Probleme mehr haben«, sagte der Fahrer, »überhaupt keine kleinen Probleme mehr. Ich habe mit ihm gesprochen, und wir haben alles getan, worum du uns gebeten hast. Keine Probleme mehr, weder groß noch klein. Nenn mir einen einzigen Punkt, mit dem wir nicht einverstanden waren.«
    »Es gab keinen«, sagte Cogan. »Aber es sind ein paar Sachen aufgetaucht, von denen ich nichts wusste.«
    »Erzähl«, sagte der Fahrer.
    »Mitch«, sagte Cogan. »Er kriegt es nicht hin. Ich hatte alles ganz gut geplant für heute Abend. Ich weiß, wo Amato sein wird, und ich schätze, dass ich bis dahin auch rausfinden kann, wo der Typ ist, bei dem ich mir sicher bin. Amato haben wir jedenfalls auf dem Schirm. Wenn alles gut geht, könnten wir einen Doppeljob hinlegen. Auf jeden Fall würden wir Squirrel erledigen, und der ist sowieso der größere Fisch. Aber Mitch kriegt das nicht hin.«
    »Du wolltest ihn haben«, sagte der Fahrer. »Du und Dillon, ihr beide wolltet ihn haben. Du hast gesagt, du könntest es nicht, und Dillon kann es natürlich auch nicht. Wir haben dir besorgt, was du wolltest.«
    »Er ist nicht das, was ich wollte«, sagte Cogan, »aber das wusste ich nicht. Ich wollte Mitch, wie er vor einem Jahr, vor ein paar Jahren war. Jetzt ist er zu nichts zu gebrauchen.«
    »Was ist los mit ihm?« fragte der Fahrer.
    »Das Erste, was er mir erzählt hat«, sagte Cogan, »war, dass er unten in Maryland was am Hals hat. Er glaubt, dass er dafüreine Weile in den Bau kommt, und das macht ihm Angst, weil er denkt, dass seine Frau ihm dann einen Arschtritt gibt. Was sie, wie er sagt, bestimmt tun wird, und auch wenn sie es nicht tut, hat er nicht das Gefühl, dass er die Zeit im Knast genießen wird.«
    »Ich verstehe nicht, was das mit unserem Auftrag zu tun hat«, sagte der Fahrer.
    »Sah anfangs auch nicht so aus«, sagte Cogan, »aber für alles außer Maryland braucht er eine gerichtliche Erlaubnis, und die hat er natürlich nicht eingeholt, als er hergekommen ist, darum hat er Angst rauszugehen und bleibt die ganze Zeit in seinem Hotelzimmer. Wenn rauskommt, dass er hier ist, geht er schon allein dafür in den Knast.
    Jedenfalls bleibt er auf seinem Zimmer und fickt alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist.«
    »Als ich ihm gesagt habe, dass du Mitch willst«, sagte der Fahrer, »hat er gesagt, das geht in Ordnung, aber es wäre vielleicht am besten, wenn ihr eine Möglichkeit finden würdet, ihn im Badezimmer einzusperren, solange er hier ist. Also was ist mit ihm? Will er nicht rauskommen?«
    »Er wird schon rauskommen, wenn wir es ihm sagen«, sagte Cogan. »Aber ich glaube, das sollten wir nicht. Als er gelandet war, sollte ich ihm eine Braut besorgen, und ich dachte: Scheiße, was geht mich das an? Aber ich hab einen Typen angerufen, und der hat ihm eine besorgt. Gut.

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