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Ich töte lieber sanft (German Edition)

Ich töte lieber sanft (German Edition)

Titel: Ich töte lieber sanft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George V Higgins
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dass Russell noch was anderes will.«
    »Dass einer den Typen ausknipst, von dem er glaubt, dass er ihn hingehängt hat«, sagte Amato.
    »Genau«, sagte Frankie. »Also gut, ich bin ein Arsch, aber er wird Toby auf gar keinen Fall dazu bringen, mir diese Nachricht zu überbringen, und ich gehe bestimmt nicht hin und besuche ihn.«
    »Wo ist er überhaupt?« fragte Amato.
    »Charles Street«, sagte Frankie.
    »Dann wirst du es hintenrum erfahren«, sagte Amato.
    »Dagegen hab ich nichts«, sagte Frankie. »Wenn man so was hört, kann man immer sagen: ›Scheiß drauf, ich trete doch nicht in Aktion, bloß weil ich irgendwas gehört hab.‹ Aber wenn er mich persönlich fragen würde, müsste ich ihm wohl was sagen, und das will ich nicht, verstehst du? Ich mag Russell. Er war ein guter Kumpel, und ich hab ihm gesagt, er soll es lassen. Aber Scheiße, Ziegenarsch hat einfach gemacht, was er wollte. Er ist hingegangen und hat vier Pfund Procain oder so geklaut, und ich schätze, irgendein Bulle war schlau genug, um sich zu fragen, was irgendeiner mit ein paar Pfund von dem Zeug will, und ist irgendwie auf Russell gekommen. Ziegenarsch hatte nichts damit zu tun. Und außerdem – wer bin ich denn? Ich hab doch … Ich kenne doch keinen.«
    »Ich glaube, Trattman kannte ein paar«, sagte Amato.
    »Der arme Scheißer«, sagte Frankie.
    »Na ja«, sagte Amato, »ist ja nicht so, als hätte man das nicht kommen sehen.«
    »Klar«, sagte Frankie. »Aber als dann nichts passiert ist und Russell mir das ganze Zeug erzählt hat, hatte ich einen Mordsschiss, dass Trattman nichts passieren würde. Ich dachte, es würde mir passieren. Das soll nicht heißen, dass ich froh bin, dass es ihm passiert ist. Trotzdem wärs mir am liebsten, es wär ihm nicht passiert. Es hätte nicht sein müssen. Wie bei Russell. Ich wusste, dass Russell das passieren würde. Ich habs ihm gesagt. Aber Scheiße, ich kenne den Typen. Und ich kann nichts machen, um ihm zu helfen. Ich kenne keinen.«
    »Er hats drauf ankommen lassen«, sagte Amato.
    »Klar«, sagte Frankie, »und jetzt hat er eine Menge Zeit. Du und ich, wir lassen es auch drauf ankommen, und früher oder später ziehen wir dieses Ding durch, und wahrscheinlich werden sie uns wieder nicht kriegen. Aber ich hab ein bisschen nachgedacht. Mal angenommen, Dean und ich gehen da rein, und mit einem Mal ist der ganze Laden voller Bullen. Wen ruf ich dann an? Wen rufe ich an, von dem ich nicht dieselbe Scheiße zu hören kriege wie das, was ich Russell erzählt hab? Weißt du, warum Russell mich angerufen hat? Wen soll er denn sonst anrufen? Und bei mir ist es dasselbe. Wenn wir gepackt werden, kann Dean Sandy anrufen. Und ich? Soll er ihr ausrichten, dass sie mir auch einen Anwalt besorgen soll? Dich kann ich ja wohl nicht anrufen, verdammt. Darauf würden die bloß warten. Ich … wir haben keine Freunde. Wenn man sichs genau ansieht, sind Russell und ich in genau derselben Situation, nur dass er jetzt sitzt und wir noch nicht.«
    »Ach du lieber Himmel«, sagte Amato. »Ich meine, es wardoch deine Idee, oder nicht? War ja nicht so, dass ich zu dir gekommen wäre. Mann, wenn du Schiss hast, dann vergiss es. Ich bin nicht sauer. Ich bin bloß hingegangen und hab gemacht, was du gesagt hast. Ich hab in der Sache keine Aktien. Gestern allein hab ich viertausend gemacht. Ich brauch diese Sache nicht.«
    »Du hast zur Abwechslung mal gewonnen«, sagte Frankie.
    »Ja«, sagte Amato, »und es hat mir irgendwie gefallen. Das hat den ersten Teil der Woche wieder rausgerissen. Donnerstag hab ich fünfzehnhundert gewonnen und gestern noch mal zweieinhalb, weil ich auf die Knicks gesetzt hab. Die Knicks werdens diesmal machen.«
    »Ja«, sagte Frankie. »Soll ich dir mal was sagen, John? Wenn du mir sagen würdest, dass es im Winter schneit, würde ich hingehen und dagegen wetten.«
    »Trotzdem schön, wenn man gewinnt«, sagte Amato. »Nach dem Geld, das ich verloren habe, müsste ich, wenns erst mal losgeht, eigentlich ziemlich viel gewinnen.«
    »Ich glaube«, sagte Frankie, »damit fange ich gar nicht erst an. Ich halte mich an Sachen, die ich kalkulieren kann.«
    »Und?« fragte Amato. »Was ist jetzt?«
    »Wie siehts denn aus?« fragte Frankie.
    »Für mich siehts gut aus«, sagte Amato. »Der ganze Block ist zurückgesetzt bis an den Rand der ehemaligen Müllkippe, und es gibt da eine Menge Büsche und Zeug, und auf dem Dach sind Leuchtreklamen, die einem da oben Deckung geben. Die Vorderfront ist aus

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