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Ich Töte

Ich Töte

Titel: Ich Töte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giorgio Faletti
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verwendet, die auf dem Markt zu haben sind. Dieses Mal wird er uns nicht entkommen …«
    Gottets Einlassung war deutlich kürzer als die von Cluny, auch weil es wesentlich weniger zu sagen gab. Das Rätsel um den Anruf, dessen Eingang nicht registriert werden konnte, war ein Fleck auf dem frisch gewaschenen Hemd der Abteilung. Sie würden alle die Ärmel bis zu den Achseln hochkrempeln, um es wieder sauber zu bekommen.
    Durand ließ seinen Blick in die Runde schweifen.
    »Gibt es noch etwas anderes, das wir hier besprechen sollten?«
    228

    Hulot schien die anfängliche Beschämung überwunden zu haben und war zu seiner alten Kaltblütigkeit zurückgekehrt.
    »Wir fahren mit den Ermittlungen zum Privatleben der Opfer fort, auch wenn wir uns aus dieser Richtung nicht viel erwarten. Auf jeden Fall machen wir weiter. In der Zwischenzeit werden wir unsere Überwachung von Radio Monte Carlo aufrechterhalten. Wenn der Täter noch einmal anruft und uns einen weiteren Hinweis gibt, sind wir darauf vorbereitet einzugreifen. Wir haben eine Spezialeinheit aus Polizisten in Zivil zusammengestellt, darunter auch einige weibliche Kräfte, die den Ort überwachen. Gleichzeitig steht uns eine Eingreiftruppe mit Scharfschützen und Nachtsichtgeräten zur Verfügung. Wir sind in Kontakt mit Musikexperten, die sich bereithalten, um uns im Falle aller Fälle bei der Entschlüsselung der Botschaft zu unterstützen. Ist sie entschlüsselt, werden wir alle Personen unter Überwachung stellen, die wir für gefährdet halten. Wir hoffen, dass dieser Mörder einen Fehler begeht, obwohl er sich bis heute leider als unfehlbar erwiesen hat.«
    Durand sah ihn vom Kopf des Tisches her an. Endlich konnte Frank erkennen, dass er braune Augen hatte. Mit seiner Baritonstimme wandte er sich an alle und keinen.
    »Meine Herren, ich brauche Sie ja nicht daran zu erinnern, wie wichtig es ist, dass wir keine Fehler mehr begehen. Dieser Fall gehört nicht mehr der Polizei allein, er ist gerade dabei, sehr viel mehr zu werden. Wir müssen diesen Typen so bald wie möglich schnappen, bevor uns die Medien in der Luft zerreißen.«
    Und die vom Nationalrat, wenn nicht gar der Fürst persönlich, dachte Frank.
    »Setzen Sie mich von jeder Entwicklung, was auch immer es sei, unverzüglich in Kenntnis, egal um welche Uhrzeit. Meine Herren, auf Wiedersehen, ich zähle auf Sie.«
    Durand erhob sich, und alle taten es ihm nach. Der Generalstaatsanwalt wandte sich zur Tür, dicht gefolgt von Roncaille, der wahrscheinlich seine Anwesenheit noch für eine PR-Veranstaltung nutzen wollte.
    Morelli wartete, bis die beiden weit genug weg waren, dann ging er seinerseits hinaus, nachdem er Hulot mit einem Blick seiner ungeteilten Loyalität versichert hatte.
    Doktor Cluny stand noch am Tisch und sammelte das Heftchen mit seinen Notizen ein.
    »Wenn ihr mich im Sender braucht, könnt ihr auf mich zählen.«
    229

    »Das Angebot nehmen wir gerne an, Doktor«, antwortete Hulot.
    »Also, wir sehen uns dann später.«
    Auch Cluny verließ den Raum, und Frank und Nicolas blieben allein zurück.
    Der Kommissar machte eine weitläufige Geste in Richtung des Tisches, an dem sie alle gerade noch gesessen hatten.
    »Du weißt, dass ich mit dem Ganzen nichts zu tun habe, oder?«
    »Sicher weiß ich das. Hat ja jeder so seine Scherereien.«
    Frank dachte an Parker. Er fühlte sich schuldig, weil er Nicolas noch nichts von dem General und von Ryan Mosse gesagt hatte.
    »Wenn du mit hinauf in mein Büro kommst, dann habe ich noch etwas für dich.«
    »Was?«
    »Eine Waffe. Eine Glock 20. Ich denke, das ist eine Waffe, die du ziemlich gut kennst.«
    Eine Waffe. Frank hatte gedacht, dass er nie wieder eine brauchen würde.
    »Ich glaub nicht, dass sie mir etwas nützt.«
    »Mir wäre es auch lieber, wir brauchten sie nicht, aber im Moment halte ich es für notwendig, dass wir auf alles gefasst sind.«
    Frank schwieg eine Weile. Er strich sich mit der Hand über eine Wange, wo der Bart schon wieder anfing, dunkle Schatten zu werfen. Hulot merkte, wie durcheinander er war.
    »Was gibt es, Frank?«
    »Nicolas, ich habe vielleicht etwas gefunden …«
    »Soll heißen?«
    Frank nahm den Umschlag vom Tisch und die Kassette, die er dort abgelegt hatte, als er hereingekommen war.
    »Ich hatte diese Sachen mit heruntergebracht, aber im letzten Moment habe ich mich entschieden, vor den anderen lieber nichts zu sagen, weil es ein so unbedeutendes Detail ist, dass ich es lieber erst überprüfen will,

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