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Ich Töte

Ich Töte

Titel: Ich Töte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giorgio Faletti
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zitterte.
    Versteckt, wer weiß wo, war ein gefährlicher Mörder, der immer noch frei herumlief und jederzeit zuschlagen konnte. Dieser Mann hatte bereits mit unglaublicher Grausamkeit verschiedene Personen umgebracht, unter anderem Nicolas Hulot, seinen besten Freund.
    Vor ein paar Tagen noch hätte er das Leben, das ihm blieb, geopfert, nur um den Namen des Mörders auf ein Stück Papier schreiben zu können.
    Jetzt waren all seine Gedanken von Helena Parker bestimmt, und er wusste nicht, was er tun sollte.
    433

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    Als Laurent Bedon aus dem Café de Paris kam, strichen seine Finger zärtlich über das Bündel Fünfhundert-Euro-Scheine, das die Innentasche seiner Jacke ausbeulte. Er dachte nochmal an sein unverschämtes Glück diesen Abend. Er war der absolute Held der Träume eines jeden Roulettespielers gewesen. Mit Coup de Lion auf der roten Dreiundzwanzig, dreimal hintereinander abgeräumt bei maximalem Einsatz, die anderen Gäste im Delirium, das entsetzte Gesicht des Croupiers angesichts dieses eher einzigartigen als seltenen Ereignisses.
    Er war zur Kasse gegangen und hatte angefangen, bunte Chips aus den Taschen zu ziehen, als trage er die Jacke von Eta Beta. Den Angestellten hatte das Ausmaß seines Sieges gleichgültig gelassen, aber er musste sich von einem Kollegen Bargeld geben lassen, weil er nicht genügend in der Kasse hatte, um die vollständige Summe auszuzahlen.
    Während er den Wachstuchsack holte, der noch in der Garderobe hing, hatte Laurent gedacht, dass das Glück, wenn es einem in die Hände spielte, fast etwas Peinliches hatte in der Raserei, mit der es dem Elend ins Gesicht schlug. Er war ins Café de Paris eingetreten, um eine halbe Stunde dort zu überbrücken, und in dieser halben Stunde hatte er alles, was er in den letzten vier Jahren verloren hatte, wieder reingeholt.
    Er sah auf die Uhr. Superpünktlich.
    Er blieb einen Augenblick auf dem Gehweg stehen und betrachtete den Platz vor sich.
    Links schillerte das Casino Municipal in all seinem Lichterglanz, der die affektierteste Barockarchitektur wiederauferstehen ließ.
    Links neben dem Eingang stand eine BMW 750 auf einer schiefen Fläche und wurde geschickt von einer Reihe von Spots angestrahlt.
    Sie war der Preis für ein Wettrennen der chemin de fer, das in Kürze abgehalten werden würde.
    Das Hotel de Paris auf der gegenüberliegenden Seite schien konsequent die Linie des Casinos fortzusetzen, als könne das eine nicht ohne das andere existieren. Laurent stellte sich die Leute im Inneren vor. Die Kellner, die Pagen, die concierges, die aufgeblasenen und vor Geld platzenden Gäste.
    Bei ihm lief es nun endlich richtig gut. Angefangen beim Spiel.
    Seit die Zusammenarbeit mit diesem Amerikaner begonnen hatte, 434

    schien der Wind sich gedreht zu haben. Es war ihm durchaus klar, dass dieser Typ, Ryan Mosse, extrem gefährlich war. Er hatte es daran gesehen, mit welcher Leichtigkeit er sich Vadims entledigt hatte. Aber er war auch ausgesprochen großzügig, und solange das so blieb, rückte das eine das andere in den Hintergrund. Und um was hatte Mosse ihn schon gebeten? Eigentlich nur darum, ihn unter Wahrung strengster Diskretion über alle Neuigkeiten im Fall Keiner zu informieren, an die er durch Gespräche mit der Polizei gelangen konnte, während sie sich im Sender in Erwartung der Anrufe dieses Mörders einquartiert hatten. Eine sine cura, die ihm genügend Geld in seine Taschen füllte, um mehr als ein Leck in seinen Finanzen zu stopfen.
    Er hatte eine herbe Enttäuschung gefühlt, als Mosse wegen angeblichen Mordes an Roby Stricker verhaftet wurde. Nicht dass ihm einer der beiden Leid getan hätte. Der Amerikaner war ganz klar ein Psychopath, und ehrlich gesagt fand er den Ort, wohin sie ihn stecken wollten, genau richtig für diesen Fanatiker, eine robuste Zelle in einem soliden Gefängnis wie Rocher. Was Stricker anging, diesen Playboy, war er ein Idiot, dessen einziges Verdienst im Leben es gewesen war, genau aus dieser Möse gekrochen zu sein und nicht aus einer anderen. Keiner, vielleicht nicht einmal sein Vater, würde seine Abwesenheit bemerken.
    Requiescat, wie es diesem Arschloch gebührt. Amen.
    So weit Laurent Bedons kurzes und bündiges Epitaph in memoriam Roby Stricker.
    Der einzige Grund, die Nachricht von Mosses Inhaftierung zu bedauern, war die Tatsache gewesen, dass das Huhn, das goldene Eier legte, aus dem Hühnerstall verschwand. Die ernsthafte Sorge, seinen Sponsor, wie er ihn insgeheim nannte, zu

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