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Ich Töte

Ich Töte

Titel: Ich Töte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giorgio Faletti
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oberen Stock?«
    Gachot schüttelte den Kopf.
    »Kein Problem, wenn die Männer sich von der Treppe entfernen.
    Der Luftdruck, der bei der Explosion entsteht, wird zwar, wie gesagt, nicht stark sein, aber er wird über die Treppe und durch die Belüftungsschächte nach vorne hinaus entweichen.«
    Gavin wandte sich an seine Männer.
    »Habt ihr gehört, Jungs? Hier geht jetzt gleich ein Feuerwerk los.
    Wir warten draußen im Flur und im oberen Stockwerk, kommen aber sofort nach dem Knall wieder rein, um die Tür des Bunkers zu überwachen. Wir wissen nicht, was geschehen wird. Mit Sicherheit ist unser Mann nach der Explosion ein wenig vor den Kopf geschlagen.
    In jedem Fall aber hat er verschiedene Optionen.«
    Der Leutnant begann, die Möglichkeiten an den Fingern seiner rechten Hand aufzuzählen.
    »Erstens, er kommt bewaffnet heraus, um seine Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Ich will auf keinen Fall, dass irgendjemandem von uns etwas passiert. In Fall Nummer eins, also wenn wir sehen, dass er eine Waffe in der Hand hat, und sei es ein Bleistiftanspitzer, machen wir ihn deshalb sofort erbarmungslos kalt …«
    Er blickte seine Männer alle einzeln an, um sich zu vergewissern, dass sie verstanden hatten, worum es ihm ging.
    »Zweitens, er kommt nicht von selbst heraus. Dann helfen wir mit Tränengas nach. Sollte er sich dann entscheiden, in kriegerischen 525

    Absichten aufzutreten, gehen wir vor wie bei Punkt eins. Alles klar?«
    Die Männer nickten.
    »Gut, dann teilen wir uns jetzt in zwei Gruppen. Die eine Hälfte geht mit Toureu nach oben, die andere kommt mit mir in die Garage.«
    Die Einsatzkräfte entfernten sich in dem leisen Gang, der Teil ihres Wesens geworden war. Frank bewunderte die Effizienz von Gavin und seinen Leuten. Vor allem jetzt, wo er in seinem Element war, ging der Leutnant mit absoluter Ruhe und Souveränität vor.
    Frank stellte sich diese Männer vor, wie sie auf den Bänken ihres Mannschaftswagens saßen, hin und her gefahren wurden, den Schaft ihrer M-16 neben sich auf den Boden gestützt, mal mehr, mal weniger plaudernd, wartend.
    Jetzt war die Warterei vorbei. In dem Moment, da es zu handeln galt, konnte jeder erkennen, dass die Zeit, die sie auf ihr Training verwandt hatten, sinnvoll gewesen war.
    Als seine Leute den Raum verlassen hatten, wandte sich Gavin an Inspektor Morelli und Kommissar Roberts.
    »Ihre Männer stellen sich am besten im Freien auf, das ist weniger gefährlich. Sollte es hier unten zu einem Schusswechsel kommen, möchte ich auf keinen Fall, dass wir zu viele sind und uns am Ende gegenseitig stören. Fehlt nur noch, dass einer der meinen einem der Ihren eine Kugel in den Kopf jagt oder umgekehrt. Ich glaube nicht, dass wir uns etwas darauf einbilden könnten. Und mir dann die da anzuhören, die Schreibtischer …«
    »Geht in Ordnung.«
    Die beiden Polizisten schickten sich an, ihren Leuten die Situation zu erklären und die entsprechenden Anweisungen zu erteilen.
    Frank musste lächeln. Mit den Schreibtischern, einer offensichtlich privaten Wortschöpfung, meinte er wohl diejenigen, die hinter ihren Schreibtischen saßen und Befehle erteilten, ohne je vor Ort ein Risiko einzugehen.
    Nun waren sie nur noch zu dritt in der Waschküche, Gachot, Gavin und Frank.
    Der Feuerwerker hielt eine Fernbedienung in der Hand, einen Apparat, der nicht größer war als eine Streichholzschachtel und eine ähnliche Antenne hatte wie die Sprengkapsel, die an der gepanzerten Tür befestigt war.
    »Ich warte jetzt nur noch auf Ihr Kommando. Wann Sie wollen«, 526

    sagte Gavin.
    Frank verweilte einen Augenblick und dachte nach. Er starrte auf das Funkgerät, das in Gachots Hand verschwand. In seiner Pranke wirkte es noch kleiner, als es in Wirklichkeit war. Frank fragte sich, wie Gachot es fertig brachte, mit seinen riesigen Fingern Apparate aus zum Teil winzigsten Teilchen zu bedienen.
    Der Feuerwerker Gachot war binnen der von Gavin festgesetzten Viertelstunde erschienen. Mit seinem Team, das nur aus zwei Männern und dem Fahrer bestand, war er im üblichen blauen Einsatzwagen vorgefahren. Man hatte ihm die Situation erklärt, und bei dem Wort »Atombunker« hatte sich sein Blick verdüstert und ihn noch finsterer wirken lassen. Die Männer hatten ihr Material ausgeladen und waren in die Waschküche hinuntergegangen. Frank wusste nur zu genau, dass sich in einem dieser harten, schwarzen Koffer mit den Aluminiumkanten Plastiksprengstoff befand. Auch wenn ihm klar war, dass

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