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Ich Töte

Ich Töte

Titel: Ich Töte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giorgio Faletti
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unnatürliche Farbe.
    Erst als sie in Larvotto wieder ins Freie und in die Nacht zurückkehrten und der Wagen in die Rue du Portier einbog, brach der Alte schließlich das Schweigen.
    »Also, was meinen Sie dazu, Frank? Ich bin ein persönlicher Freund von Johnson Fitzpatrick, dem Direktor des FBI. Und falls nötig, kann ich noch viel höher gehen. Ich garantiere Ihnen, dass Sie es nicht bereuen werden, wenn Sie auf meinen Vorschlag eingehen.
    Ihre Karriere könnte sich merklich beschleunigen. Wenn es Geld ist, wofür Sie sich interessieren, kein Problem. Ich kann Ihnen so viel bieten, dass Sie sich für den Rest Ihres Lebens keine Sorgen mehr machen müssen. Denken Sie daran, hier geht es nicht nur um Rache, es geht um Gerechtigkeit.«
    Frank schwieg, wie er während der ganzen Rede General Parkers geschwiegen hatte. Auch er ergriff jetzt die Gelegenheit, ein wenig aus dem Fenster zu sehen. Das Auto bog gerade in den Boulevard des Moulins ein. Bald würden sie rechts die kurze Steigung hinauffahren, die zum Parc Saint-Roman führte. Unter all den Dingen, die sie von ihm wussten, war sicher auch seine Adresse.
    »Sehen Sie, General, es ist nicht immer alles so einfach, wie es scheint. Sie tun so, als hätten alle Menschen einen Preis. Um ehrlich zu sein, ich denke da wie Sie. Alles hat seinen Preis. Sie haben nur einfach meinen nicht begriffen.«
    Die kalte Wut in den Augen des Generals leuchtete stärker als die Lichter am Eingang des Hochhauses.
    »Sie brauchen mir gegenüber nicht den tadellosen, furchtlosen Helden mit weißer Weste zu spielen, Mister Ottobre …«
    Dieses »Mister Ottobre«, mit tonloser Stimme gezischt, hallte bedrohlich im Inneren des Wagens wider.
    »Ich weiß sehr gut, wer Sie sind. Wir sind aus demselben Holz geschnitzt, wir zwei.«
    Der Wagen kam geräuschlos vor dem gläsernen Eingang des Parc Saint-Roman zum Stehen. Frank öffnete die Tür und stieg aus. Er blieb, auf den Türflügel gestützt, draußen stehen. Er beugte sich herunter, so dass ihn der andere aus dem Inneren heraus sehen konnte.
    184

    »Vielleicht, General Parker. Aber nicht vollständig. Da Sie anscheinend alles über mich wissen, wissen Sie sicher auch vom Tod meiner Frau. Ja, ich weiß sehr gut, was es heißt, einen lieben Menschen zu verlieren. Ich weiß, was es bedeutet, mit den Gespenstern zu leben. Vielleicht stimmt es, dass wir aus demselben Holz geschnitzt sind. Es gibt nur einen Unterschied zwischen Ihnen und mir.
    Als ich meine Frau verlor, habe ich geweint. Wahrscheinlich bin ich kein Soldat.«
    Frank schloss vorsichtig die Wagentür und trat einen Schritt zurück. Der Alte senkte einen Moment den Blick und suchte nach einer Antwort. Als er ihn wieder hob, war Frank Ottobre verschwunden.
    185

24
    Gleich nach dem Aufwachen, ohne auch nur aufzustehen, wählte Frank die Nummer von Coopers Büro in Washington. Er hoffte, ihn trotz des Zeitunterschieds noch dort anzutreffen. Beim zweiten Klingeln hob er ab.
    »Cooper Danton.«
    »Hi, Cooper, ich bin’s, Frank.«
    Wenn Cooper überrascht war, ließ er es sich nicht anmerken.
    »Hi, altes Haus. Wie geht’s?«
    »Scheiße.«
    Cooper sagte nichts. Der Ton in Franks Stimme war nicht wie sonst. Entgegen seiner Antwort enthielt sie im Vergleich zum letzten Anruf eine neue Vitalität. Schweigend wartete er ab.
    »Sie haben mir hier in Monaco einen Fall mit einem Serienkiller aufgedrückt. Total verrückt.«
    »Ja, ich hab in der Zeitung davon gelesen. Auf CNN kam auch mal etwas. Aber Homer hat mir nichts davon gesagt, dass du damit zu tun hast. Eine schlimme Sache, sagst du?«
    »Viel schlimmer, Cooper. Wir jagen einem Schatten hinterher.
    Dieser Irre scheint aus Luft zu bestehen. Keine Spuren. Keine Indizien. Und dazu verarscht er uns noch. Wir stehen wirklich beschissen da. Und wir haben schon drei Tote.«
    »Ich seh schon, bestimmte Dinge passieren auch im alten Europa, nicht nur in Amerika.«
    »Tja, so wie’s aussieht, haben wir da keine Exklusivrechte drauf
    … Wie läuft es bei euch?«
    »Wir sind immer noch an dem Larkin-Fall dran. Jeff ist tot, und niemand trauert ihm nach. Osmond ist kaltgestellt, redet aber nicht.
    Wir haben jedoch einige vielversprechende Spuren. Ein Weg scheint nach Südostasien zu führen, neue Handelswege für Drogen. Wir sind dabei, genauer hinzusehen, was da vor sich geht.«
    »Cooper, du müsstest mir einen Gefallen tun.«
    »Was immer du willst.«
    »Ich brauchte Informationen über einen gewissen General Parker und Captain Mosse,

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