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Ich und andere uncoole Dinge in New York

Ich und andere uncoole Dinge in New York

Titel: Ich und andere uncoole Dinge in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia K. Stein
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Kopf fällt abrupt nach unten. Das soll wohl ein Nicken sein.
    „Hier, zum Schluss noch Beloye Zoloto – weißes Gold“, grinst Kolja, zeigt seine braunen Zähne und einen vergoldeten Eckzahn. „Ist teuer, aber besonders bekömmlich und weich.“ Er gießt eine kleine Menge in vier Gläser und wir probieren gleichzeitig von dem Wundertrank.
    „Ich schmecke keinen Unterschied“, wage ich festzustellen.
    „Das liegt vielleicht daran, dass du deine Nase beim Trinken zuhältst“, bemerkt Kolja trocken.
    Ich dachte, ehrlich gesagt, das hätte ich wahnsinnig unauffällig gemacht. Aber sonst bekomme ich nichts mehr runter. Mein Gehirn ist ziemlich gelähmt, so dass ich Kolja anstarre und weder antworten noch meine Blickrichtung eigenständig ändern kann. Als Peter aufsteht und Rachels Arm nach oben zieht, um mit ihr zu tanzen, gehe ich allerdings in plötzlicher Geistesgegenwart dazwischen und kurz darauf drehen wir uns weiter durch die im Licht kreisenden Rauchschwaden. Er hält mich besonders fest, damit ich nicht das Gleichgewicht verliere. Er streichelt meinen Nacken und küsst meinen Hals. Ich bin wirklich übertrieben eifersüchtig, schließlich sind wir alle befreundet und leben nicht im letzten Jahrhundert, wo man nur miteinander tanzen kann, wenn man verheiratet ist. Kolja und seine Frau, die aus der Küche gekommen ist, klatschen den Takt und Koljas Frau beginnt plötzlich mit einer wundervoll melodischen Stimme, die gar nicht zu ihrem fleckigen, weißen Kittel und ihrem groben Gesicht passen will, zu singen. Wir wirbeln umeinander und unsere Drehungen fühlen sich so leicht an, als hätten wir den Tanz lange gemeinsam geübt. Er ist so warm und wir küssen uns wieder. Peter hat unglaublich weiche Lippen. Trotz der vielen Wodkas oder vielleicht wegen der vielen Wodkas beginne ich, schon während ich mit Peter durch das Restaurant tanze, mich nach diesem Moment zurückzusehnen.
    Aber irgendwann setzt doch die Müdigkeit ein. Jedenfalls bei mir. Peter wird wie immer nicht müde, aber Kolja und seine Frau stellen alle Stühle auf die Tische und sogar Peter kann irgendwann nicht mehr ignorieren, dass wir gehen sollten. Außerdem kommt Meredith zu uns und raunt: „Wir müssen gehen“, und wirft uns einen sehr eindringlichen Blick zu. In der anderen Ecke sitzt ihr russischer Verehrer von vorhin, der nicht mehr so fröhlich aussieht. Er sieht, wenn man genauer hinschaut, sogar ziemlich sauer aus. Sie folgt meinem Blick und zuckt mit den Schultern. „Etwas zu sensibel der Typ.“ Peter zahlt für alle und schiebt Adam zur Seite wie einen lästigen kleinen Jungen, als der auch bezahlen will. Einen Moment starren sich die beiden mit glasigen, feindlichen Augen an. Dann schubst Rachel Adam zum Glück vor sich her nach draußen.
    Wir irren eine Weile herum, bis wir den Subway finden und die Fahrt zurück dauert ewig. Mein Kopf dröhnt und irgendwann sind die anderen weg und wir sind in Peters Wohnung. Ich bin immer noch ziemlich durcheinander und wackelig, aber schon weniger betrunken. Wir haben uns solange nicht gesehen und morgen können wir ja ausschlafen, nein, heute, es ist ja schon morgen.
    „Bist du müde?“, fragt Peter und zieht mich auf das Sofa herunter und an seine Brust, als wir in seine Wohnung kommen.
    „Ein bisschen.“
    Er lehnt sich nach vorn und küsst mich auf die Stirn und meine geschlossenen Augen und mir läuft ein Schauer über den Rücken. Natürlich bin ich müde, aber gleichzeitig versetzt mich die Müdigkeit und die nachlassende Wirkung der Wodkas in einen Zustand, in dem ich zwar nicht mehr gut denken, aber dafür umso besser fühlen kann. Als wären alle Gehirnzellen zugunsten der sensibilisierten Nervenzellen heruntergefahren und jede Berührung hinterlässt eine elektrische Spur auf meiner Haut. Seine Lippen streifen meine und kurz danach liegen wir wieder verschlungen auf seinem Bett. Ich will auch gar nicht denken und schiebe jeden Gedanken, der sich anschleichen will, schnell zur Seite und lehne mich nach hinten und bevor ich irgendetwas machen kann, hat Peter mein Oberteil abgestreift. Ich kneife die Augen fester zu, aber ich werde jetzt nicht aufhören. Ich will, dass er weiß, dass ich es ganz ernst meine. Er streichelt meinen Hals immer weiter und küsst mein Schlüsselbein und ich lasse mich in den Schwindel fallen und sein Herzschlag ist so nah und ich spüre sein Gewicht und die Hitze und in meinen Kopf dreht sich alles und ich will mehr, mehr, mehr. Ich will nur

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