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Ich und du Muellers Kuh

Ich und du Muellers Kuh

Titel: Ich und du Muellers Kuh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amei-Angelika Mueller
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wenig ansprechenden Gesichtszügen bei ihm zur Kosmetik erschienen. Er solle sie recht schön machen, so habe sie mit neckischem Lächeln und schmachtendem Augenaufschlag gebeten, worauf er geantwortet hätte: »Aus einer Krähe kann ich keine Nachtigall machen!«
    »Na, wie finden Sie das? Ist es nicht irrsinnig humorvoll?«
    »Ja, sehr humorvoll! Richtig lustig!« sagte ich und schaute zu, wie sie wischte und schmierte, malte und bürstete, bis mir schließlich aus dem Spiegel eine gar freundlich veränderte, strahlende und farbenprächtige Amei entgegenlächelte.
    Im Lauf der Sendungen zeigte diese Maskenbildnerin noch mannigfache andere Qualitäten. So wies sie Reportern und Journalisten schroff die Tür, bedeutete, daß Frau Müller Ruhe brauche und Zeit zur Konzentration. War alles um uns herum still, so gab sie aber keine Ruhe, sondern bat mich um Hilfe bei der Lösung schwieriger, menschlicher Probleme. So sei das Kind ihrer Nachbarin unmäßig dick; was man denn tun könne, um dieser Not abzuhelfen, ohne dem Kind das notwendige heißgeliebte Essen zu entziehen? Wir überlegten hin und überlegten her, und ehe ich Zeit hatte, mich aufzuregen und Lampenfieber zu bekommen, schrillte die Glocke zum Auftritt.
    Draußen drückte das Publikum ungestüm durch die Seitengänge in das Studio hinein. Man schenkte mir keinerlei Beachtung, als ich aus der »Maske« trat, ich erhielt sogar mehrere Püffe.
    Na, wartet, ihr werdet mich schon noch kennenlernen! dachte ich erbost, wurde aber gleich wieder sanft und demütig. Vielleicht bist du hinterher froh, wenn dich kein Mensch kennt! Vielleicht blamierst du dich fürchterlich und suchst nach einem Mauseloch, in das du unerkannt schlüpfen kannst.
    Das scharfe Licht der Scheinwerfer brach sich in meinen Kontaktlinsen. Tränenden Auges sah ich vollbesetzte Zuschauerbänke, reges Treiben um den Kandidatenstuhl herum, Kameras und Monitors. Die Maskenbildnerin stürzte herzu, zog mich auf einen Stuhl und tupfte an meinen Augen herum.
    »Warum weinen Sie? Hören Sie auf!. Die ganze Schminke verläuft!«
    Dr. von Westen begrüßte das Publikum, forderte zu einem Probeapplaus auf, fand ihn zu schwach, ermunterte die Leute zu besserer Leistung, ließ sie noch einmal klatschen, gab sich zufrieden und verschwand im Regieraum.
    Im Monitor lag »Panorama« in den letzten Zügen. Bei uns im Studio herrschte gespannte Stille, nur mein Magen knurrte vernehmlich. Die Erkennungsmelodie von »Alles oder Nichts« ertönte. Erich Helmensdorfer trat aus den Kulissen. Das Kandidatenkarussell begann sich zu drehen. Ich sollte als letzte aufspringen, doch vorher sprang der Kakteenexperte ab. Lächelnd tat er das, knickte nicht ein und fiel nicht um.
    Ich schloß entsetzt die Augen vor so viel Mißgeschick. Viertausend Mark verloren, futsch, weg! Ein schöner Start war das, ermutigend und vielversprechend! Russische Musik und Eisenbahnen brausten vorbei. Signale wurden gesetzt und Weichen gestellt. Die Bahn war frei für mich. Meine Augen suchten die weißen Kreuze und die gefährlichen Kabel. Dann stand ich im Scheinwerferlicht, lächelte mit zitternden Mundwinkeln und reichte Erich Helmensdorfer eine eiskalte Hand.
    »Wie heißen Sie?«
    »Was sind Sie von Beruf?«
    »Hausfrau!« hätte ich sagen sollen, nicht mehr und nicht weniger. Aber, was sich während der Bahnfahrt in meinem Kopf eingenistet hatte, diese trefflichen Überlegungen, apart und humorvoll, drängten jetzt mächtig nach draußen und siehe, da quollen sie schon über meine Lippen:
    »Ich bin Köchin, Näherin, Wäscherin... Wie sagt man doch gleich?« Hier machte ich eine effektvolle Pause, um dann die Pointe hervorzustoßen: »Nur-Hausfrau!«
    Erich Helmensdorfer stand erstarrt, ich auch. Das Publikum reagierte mit Schweigen.
    Hübsch blöd hatte ich mich da eingeführt! Das dachten außer mir noch viele Zuschauer, und sie taten diese ihre Meinung in Briefen an das Fernsehen kund.
    Vor der nächsten Sendung ersuchte mich Dr. von Westen, nie wieder etwas dergleichen zu sagen und meinen Mund, wenn irgend möglich, nur noch für Antworten Wilhelm Busch betreffend zu öffnen. Ach, er hätte es mir nicht mehr servieren müssen, zu schwer lag der Brocken in meinem Magen, denn eigene Dummheit läßt sich nur langsam verdauen.
    Erich Helmensdorfer verzichtete auf weitere Fragen zur Person und wandte sich Wilhelm Busch zu. Max und Moritz erschienen auf einer Tafel.
    »Wer ist Max, wer Moritz?«
    Da war sie, die gefürchtete leichte

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