Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesse Andrews
Vom Netzwerk:
auf dem Planeten Erde, nicht in der Zukunft, und obwohl er einen abgefahrenen Namen hat, ist Luke Crazy Böse-Finger der luschigste Knabe der ganzen Nachbarschaft. Beispiel: Seine Brieftasche enthält nichts als Pudding, und anstatt mit ihm zu knutschen, boxen ihn die Mädchen lieber in den Bauch. Dann entdeckt er in einem Sandkasten zwei Roboter, die ihm mitteilen, dass er die Fähigkeit besitzt, Gegenstände per Geisteskraft zu bewegen. Die Richtigkeit dieser Aussage wird nicht bewiesen, aber er erzählt trotzdem allen davon, und wenn man ihn um eine Vorführung bittet, wird er sehr sauer und vollführt den Tanz des Wütenden Roboters. Einmal glaubt er, sein Fahrrad sei eine Art futuristisches Speedbike, und fährt damit im Frick Park mit einer Wasserpistole herum, wobei er mit den Lippen Weltall-Geräusche schnalzt und fremde Leute attackiert, die er für SS -Männer hält. Dann kreuzt die Polizei auf, also jetzt richtige Polizisten, die nicht im Drehbuch standen, aber von einer alten Dame, die wir fast überfahren hätten, gerufen worden waren. Das erwies sich als der Hammer, denn wir hatten irgendwie noch gar kein Ende geschrieben. ** ½
    Hello, Good-Die (Regie: G. Gaines u.E. Jackson, 2008). Der Durchbruch! Es war der erste von vielen Filmen, in denen wir Sockenpuppen verwendeten. James Bondage, britischer Superspion, wacht im Bett neben einer schönen Frau auf, die insgeheim eine Sockenpuppe ist. Wir wissen, dass sie undercover arbeitet, als James Bondage sagt: »Das Wunderbare an dir ist, dass du keine Sockenpuppe bist.« ** ½
    Cat-ablanca (Regie: G. Gaines u.E. Jackson, 2008). Die schlichte Wahrheit ist: Katzen können nicht schauspielern.  *
    2002 (Regie: G. Gaines u.E. Jackson, 2009). Nachdem wir 2001 gesehen hatten, fühlten wir uns wie befreit. Wenn Aguirre, der Zorn Gottes  gezeigt hatte, dass ein Filmplot kein Happy End braucht, so bewies 2001 , dass ein Film nicht mal einen Plot braucht und eine Menge Szenen einfach nur aus bizarren Farben bestehen können. Künstlerisch gesehen ist er unser anspruchsvollster Film, was ihn gleichzeitig zu dem mit dem geringsten Spaßfaktor macht. ** ½
    The Manchurian Cat-idate (Regie: G. Gaines u.E. Jackson, 2010). Katzen können nicht nur nicht schauspielern, sie hassen es auch, Kostüme zu tragen. *** ½

Sechzehntes Kapitel – Hoffentlich das letzte aus einem Überangebot an Earl-Hintergrundinfo
    Insgesamt machten wir zweiundvierzig Filme, angefangen mit Earl, der Zorn Gottes II . Wenn ein Film abgedreht war, hatten wir folgendes Ritual: Wir brannten ihn auf zwei DVD s, löschten ihn auf Dads Computer und trugen dann das Rohmaterial zur Mülltonne hinter unserem Haus, wo Earl eine Zigarette rauchte. Dabei schaute Mom meist missbilligend zu – sie fand, wir sollten die herausgeschnittenen Szenen für später aufheben, und außerdem war sie von Earls Raucherei nicht gerade begeistert, obwohl sie sie tolerierte – , aber sie ließ es geschehen, weil wir ihr keine andere Wahl ließen.
    Wir wollten nicht, dass irgendjemand außer uns die Filme sah. Niemand. Nicht Mom und Dad; wir wussten, dass wir auf deren Urteil nichts geben konnten. Nicht unsere Klassenkameraden; deren Meinung interessierte uns nicht, nicht nach dem Fiasko mit Aguirre, der Zorn Gottes . Und es war ja nicht so, als wären wir mit irgendeinem von denen richtig befreundet gewesen.
    Was Earl betrifft, ihm ging es einfach vollkommen am Arsch vorbei, ob er Freundschaften schloss oder nicht. Ich war der engste Freund, den er hatte, und abgesehen vom Filmemachen hingen wir nicht besonders oft zusammen herum. In der Mittelstufe begann er, vieles allein zu unternehmen; ich wusste nicht, wo er unterwegs war, jedenfalls nicht bei sich und auch nicht bei mir zu Hause. Er hatte eine Drogenphase, aber da wurde ich nicht wirklich eingeweiht. Sie hielt auch nicht lange an; bei zwei Filmen, die wir drehten, war er mehr oder weniger die ganze Zeit zugedröhnt, ( Walk Lola Walk [2008], Gay. I. [2008]), danach riss er sich ziemlich bald wieder zusammen. In der achten Klasse beschränkte er sich schon wieder auf Zigaretten. Aber er blieb weiterhin ein großer Einzelgänger, und manchmal bekam ich ihn wochenlang nicht zu Gesicht.
    In meinem Fall war es so, dass es mir in der Mittelstufe einfach schwerfiel, Freundschaften zu schließen. Ich weiß nicht, wieso. Wenn ich es gewusst hätte, wäre es ja nicht so unmöglich gewesen.
    Zum einen interessierte ich mich in der Regel nicht für das, was die anderen Kids

Weitere Kostenlose Bücher