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Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesse Andrews
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einfach gefühlsmäßig zu schmerzlich für mich ist, aber das ist ganz offensichtlich gelogen, weil ich mir hier ja die Mühe mache, dieses idiotische Buch zu schreiben. Der wahre Grund ist: Faulheit. Die Unterlagen über meinen Krankenhausaufenthalt rauszukramen erschien mir unsäglich stressig. Darum hab ich’s bleiben lassen.
    Außerdem ist es sowieso ein bisschen bizarr, irgendwelche Dinge mit einem Datum zu versehen. Es klingt dann gleich so wie in den Nachrichten. Als stünde mein Leben in der Pittsburgher Post-Gazette oder in der New York Times .
    20. O KTOBER 2011
    K ÄSIGER T EENAGE R VERLÄSST K RANKENHAUS
    Erleichterter Filmemacher feiert Entlassung mit Fressgelage
    Bauchknuddeln führt zu KatzenattackeNatürlich, klar: Dieses Buch lässt mein Leben wahrscheinlich interessanter und ereignisreicher erscheinen, als es in Wirklichkeit ist. Romane versuchen immer, diesen Eindruck zu erwecken. Würdet ihr lediglich die Schlagzeilen jedes einzelnen Tages meines Lebens lesen, könntet ihr besser nachvollziehen, wie öde und beliebig es ist.
    21.  O KTOBER 2011
    R ÜCKKEHR DES KÄSIGEN TEENAGERS AN DIE SC HULE SCHLÄGT KEINE H OHEN WELLEN
    Gaines »ungehalten« über Last nachzuholender Schularbeiten
    Wochenlange Abwesenheit des Schülers v on etlichen Lehrern nicht bemer kt
    22.  O KTOBER 2011
    N ICHTS ANSATZWEISE I N TERESSANTES GESCHIEHT
    Selbst zum Abendessen gab es nur die Reste von gestern
    23.  O KTOBER 2011
    S CHWABBELIG ER T EENAGER VERSUCHT M USKELN A N NICHTGEBROCHENEM A RM AUFZUBAUEN
    Kurze, höllisch schmerzhafte Hantelsession
    Filmemacher erholt sich durch stundenlanges regloses Liegen am Boden mit dem Gesicht nach unten
    24.  O KTOBER 2011
    E XTREM WENIG GESCHIE HT
    Bauchknuddeln löst erneute Katzenattacke aus
    Schüler führt eine Reihe von dummdreisten Gesprächen, auf die einzugehen sich nicht lohnt
    Vielleicht kommt man, wenn man gestorben ist, in ein riesiges Archiv mit Zeitungen, die Journalistenengel speziell über dein Leben geschrieben haben. Und wenn man anfängt zu lesen, klingen sie alle so wie die da oben. Das wäre wahnsinnig deprimierend. Man kann nur hoffen, dass wenigstens ein paar Schlagzeilen von den anderen Leuten in deinem Leben handeln, nicht nur von dir.
    25.  O KTOBER 2011
    KUSHNER KAUFT HUT
    Peinliches Starren auf Glatze wurde nach einer Weile wahrscheinlich lästig
    Hut irgendwie noch deprimierender als Darth-Vader-Schädel
    26.  O KT . 2011
    J ACKSON SUCHT WÄHREND MITTAGS PAUSE STREIT INFO LGE VON N IKOTINENTZUG
    Mehreren Menschen, leblosen Objekten und Konzepten wird mitgeteilt, sie sollen sich verpissen
    Dicklicher, murmeltiergesichtiger Freund:
    Nichtrauchen »wahrscheinlich ein Fehler«
    27. Oktober 2011
    G AINES -E LTERN ERÖFFNEN NEUE R UN DE D ER C OLL EGE -G ESPRÄCHE
    »Enttäuschende« Zensuren des Filmemachers für ausführliche Prognosen zukünftigen Scheiterns angeführt
    Penner-Berufsfachschule in engere Wahl gezogen
    Ich schätze mal, als ich im Krankenhaus war, hatten Mom und Dad beschlossen, dass es an der Zeit war, mit mir über das College zu sprechen. Wir sprachen natürlich nicht zum ersten Mal darüber. Beim ersten Mal hatte Dad eines Tages gegen Ende des 9. Schuljahrs mein Zimmer betreten. Er hatte diesen belämmerten und gereizten Gesichtsausdruck, den er immer bekommt, wenn Mom ihn bittet, etwas total Unangenehmes zu tun.
    »Hallo, mein Sohn«, hatte er gesagt.
    »Hi«, sagte ich.
    »Mein Sohn, hast du Lust, dir einige Colleges anzuschauen?«
    »Ähm, nicht wirklich.«
    »Oh!«
    »Ja, ich hab eigentlich keine Lust, so was zu machen.«
    »Nein – du sagst nein zur Collegetour! Ver stehe .«
    »Ja, nein.«
    Dad war so begeistert davon, dass wir die Collegetour nicht machen mussten, dass er sofort wieder ging und die Sache monatelang nicht mehr erwähnte. Und obwohl die College-Entscheidung während dieser Zeit mein gesamtes Dasein mehr oder weniger dräuend bestimmte, konnte ich sie ignorieren, solange niemand sie zur Sprache brachte.
    Aus irgendeinem Grund war ich einfach nicht imstande, mich mit dem Thema College zu befassen. Ich bemühte mich, mir Gedanken darüber zu machen, aber dann wurde mein Mund ganz trocken, und meine Achselhöhlen fingen an zu jucken, und ich musste einen anderen Sender im Kopf einschalten. Meistens wechselte ich zur Tierdokustation in meinem Gehirn. Das ist der Kanal, bei dem man sich eine Herde anmutig herumtollender Gazellen vorstellt oder ein paar verspielte Biber, die sich ihr raffiniertes kleines Heim

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