Ich und er und null Verkehr
dagegen mussten Beeren
sammeln und nebenbei noch ihre herumkrabbelnden Kleinen im Auge behalten, das
heiÃt, die mussten überallhin gleichzeitig gucken. Und deswegen haben Frauen
ein weiteres Sichtfeld und die Männer eher einen Tunnelblick.«
»Und was bedeutet das, heutzutage, meine ich?«
»Das heiÃt, wir wissen jetzt, warum Männer nie etwas finden. Du
weiÃt schon, im Kühlschrank oder bei ihren Klamotten â¦Â«
Nun ist auch Susi beeindruckt. »Wow. Und ich dachte immer, die seien
nur zu blöd dafür.«
»Nein, nein, die können diese Sachen gar
nicht sehen. Und deswegen fällt es bei den Männern auch sofort auf, wenn sie
einer anderen Frau nachstarren«, führe ich weiter aus. »Die müssen dazu immer
den Kopf verdrehen, wir Frauen dagegen schauen aus den Augenwinkeln, verstehst
du?«
»Spannen mit Weitwinkelobjektiv«, bringt es Susi auf den Punkt.
Ich nicke. »Und weiÃt du, was? Das mit dem Reden, das ist bei uns
nicht bloà Getratsche â¦Â« Ich mache
eine Kunstpause, während Susi gebannt an meinen Lippen hängt. »â¦Â das ist unsere kommunikative
Fähigkeit . Dafür haben wir im Gegensatz zu den Männern eigene
Sprachzentren in unseren Gehirnen«, sage ich triumphierend. Dieses Thema hat
mich natürlich besonders angesprochen nach dem gestrigen Streit mit Martin. »Da
sind wir den Männern überlegen, weil die das auf der Jagd nicht brauchten. Im
Gegenteil, die mussten da sogar stundenlang die Klappe halten, sonst hätten sie
ja ihre Beute verscheucht, die ⦠Zebras und die ⦠Gnus.«
Susi nickt beeindruckt. »Klingt ziemlich interessant.« Dann steht
sie auf und holt eine Packung Chips, die sie in eine Glasschale leert.
»Und weiÃt du, was das Beste daran ist? Unsere Gehirne sind auch
besser vernetzt als die der Männer. Du weiÃt ja, ein Mensch hat zwei
Gehirnhälften, die linke für die Gefühle und die rechte für die logischen
Sachen â¦Â«
»Ist das nicht umgekehrt? Die rechte für die Gefühle und die linke
für die logischen Sachen?«
»Meinst du? Ich war der Meinung ⦠ach was, ist ja auch völlig egal.
Jedenfalls, durch diese bessere Vernetzung kann eine Frau ganz viele Sachen auf
einmal machen.«
»Zum Beispiel?«
»Zum Beispiel ⦠telefonieren, kochen und fernsehen.«
Susi nickt nachdenklich. »Ja, das könnte hinkommen.«
»Oder gleichzeitig Auto fahren, Make-up auflegen, Radio hören und über die Freisprechanlage telefonieren.«
»Wow, das ist aber eine ganze Menge auf einmal«, sagt Susi
beeindruckt.
»Ganz genau. Männer dagegen können sich immer bloà auf eine Sache
konzentrieren. Das ist auch der Grund, warum die gleich so ungemütlich werden,
wenn man sie beim Fernsehen stört. Die kriegen dann nichts mehr mit von ihrer
Sendung.«
»Und das ist wissenschaftlich belegt?«, vergewissert sich Susi.
Ich nicke überzeugt. »Hundertprozentig. Und wenn man darüber
nachdenkt, dann stimmt das auch. Ich weià noch, wie Martin das letzte Mal gekocht
hat und ich ihn zwischendurch angerufen habe, da wurde er total ungehalten.
Damals habe ich mich darüber geärgert, aber jetzt weià ich, dass er gar nichts
dafür konnte. Er kann eben nicht gleichzeitig kochen
und telefonieren.«
»So so, gut zu wissen«, sagt Susi. »Wobei das bei den meisten
Männern auch daran liegt, dass sie gar nicht kochen können.«
»Ja, sicher, ist ja auch nur ein Beispiel«, räume ich ein. Ich hole
zwischendurch tief Luft. »Hast du auch was SüÃes da?« Wenn ich Salziges esse,
bekomme ich irgendwann unweigerlich Lust auf Schokolade.
»Klar.« Susi steht auf und geht zum Wandschrank. »Was hältst du von
Duplo?«
»Duplo? Super!«
»Sonst noch etwas Aufschlussreiches in dem Buch?«, fragt sie dann.
»Oh, noch eine ganze Menge. Das mit dem Sex zum Beispiel â¦Â« Ich klopfe mit dem Handrücken auf den
Buchdeckel. »Männer würden am liebsten jede x-beliebige Fremde anspringen, wenn
die nur mit dem Hintern wackelt. Das ist auch biologisch bedingt. Ein Mann ist
darauf programmiert, seinen Stamm zu vergröÃern, das ist sein natürlicher
Fortpflanzungstrieb.«
»Und wir Frauen haben den nicht? Wir wollen uns doch auch
fortpflanzen, oder?«
»Doch, schon. Nur haben wir das Problem, dass
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