Ich vergesse dich niemals
und das will ich vermeiden.“
„Hat er schon mal einen verprügelt wegen dir?“ Stöhnend schmiss ich mich wieder nach hinten aufs Bett und starrte an meine Zimmerdecke. „Ja erst gestern.“
„Autsch. Wieso?“
„Wir waren auf einer Party und ich habe mit seinem besten Freund getanzt und dann hat Jason ihm eine runter gehauen und seine Nase gebrochen.“
„Wow das nenne ich mal Bruderliebe.“
„Haha sehr witzig.“
„Das meine ich ernst. Immerhin kennt ihr beiden euch doch kaum und du hast mir doch gesagt, dass er dich eigentlich nicht leiden kann.“
„Ja.“
„Für mich klingt das aber ganz anders. Wenn ich nicht wüsste, dass er dein Bruder ist, dann würde ich sagen er steht auf dich Claire-Bär.“ Ich zuckte unwillkürlich zusammen und atmete tief durch, ehe ich Sam antwortete. „Ach quatsch. Jason ist einfach nur ziemlich schnell reizbar. Mehr nicht.“
„Wenn du meinst.“ Ich verfluchte zum unzähligsten Mal die viel zu schnelle Auffassungsgabe meines besten Freundes. „Lass uns einfach über was anderes reden. Für heute habe ich genug von meinem Stiefbruder.“
„Na schön erzähl mir alles. Jede kleine schmutzige Einzelheit deines Lebens hier in New York, die du mir noch nicht am Telefon beschrieben hast.“ Ich lachte laut auf und drehte mich so um, dass ich Sammy direkt ansehen konnte. „Du weißt doch, dass ich total anständig bin. Bei mir gibt es keine schmutzigen Angelegenheiten.“ Sammy verdrehte lachend die Augen. „Na klar. Du hast nur einen Schlägerbruder, der jeden verkloppt, der sich an dich ranmacht. Keine schmutzige Einzelheit.“
„Hey! Kein Sarkasmus bitte!“ Ich boxte ihn grinsend gegen die Schulter und er zog spielerisch eine Grimasse, als hätte er große Schmerzen. „Und außerdem habe ich gesagt ein anderes THEMA!“, erinnerte ich ihn und streckte die Zunge heraus. „Na gut morgen werde ich dich ganz sicher auf andere Gedanken bringen. Denn du wirst mein persönlicher Reiseführer durch New York Little Miss Sunshine.“
„Ich denke damit komme ich klar. Aber ich warne dich. Ich kenne mich selber hier kaum aus. Wir werden uns ganz sicher verlaufen.“
„Ach quatsch nicht wenn ich dabei bin.“
„Du hast weniger Orientierungssinn als eine Schnecke.“
„Woher willst du wissen was eine Schnecke für einen Orientierungssinn hat?“ Über Sammys blöde Frage musste ich mal wieder lachen und war froh ihn bei mir zu haben. Er schaffte es immer mich von allem schlechten abzulenken und mir gute Laune zu bereiten. Ohne ihn hätte ich auch die ganze Sache mit meiner Mutter nicht so heil überstanden, wenn man zumindest von den furchtbaren Albträumen absieht. „Ich weiß es eben.“
„Na schön dann habe ich eben den Orientierungssinn einer Schnecke. Aber deiner ist der eines Pavians.“
„WAS?“ Empört sah ich meinen besten Freund an und wir begannen beide gleichzeitig laut zu lachen und kugelten uns auf meinem Bett herum. „Du bist so ein Hornochse Sammy, weißt du das eigentlich?“
„Jep ich weiß und trotzdem kriegst du nicht genug von mir.“
„Stimmt du bist meine persönliche Droge du Verrückter.“ Lachend schmiegte ich mich an ihn und schloss die Augen. „Ich hab dich so vermisst mein kleiner Sonnenschein.“
„Ich dich auch du verrücktes Huhn.“
„HEY!“
Am nächsten Tag führte ich Sammy durch halb New York, zumindest kam es mir so vor, da meine Füße nach fünf Stunden wie verrückt brannten. Danach setzten wir uns in ein kleines gemütliches Café und quatschen über alle möglichen Sachen. Ich erzählte Sam vor allem von Emma und Ash, mit denen wir uns heute Abend verabredet hatten. Wir wollten ins Kino zum neuen
James Bond
Film, da Sam und ich alle James Bond Filme liebten und bei manchen sogar schon mitsprechen konnten.
Jason hatte ich heute noch nicht zu Gesicht bekommen. Zum Frühstück war er nicht gekommen und gestern Abend war er einfach verschwunden. Sicherlich zu irgendeiner bescheuerten Party mit seinen Kumpels und vielen willigen Weibern. Doch ich versuchte mich nicht rein zu steigern und mir das Schlimmste auszumalen. Ich genoss einfach meine Zeit mit Sammy und versuchte Jason wenigstens für einen Tag aus dem Kopf zu bekommen. Was sich leider aus unmöglich herausstellte.
„Raumschiff Enterprise an Claire. Bitte kommen!“ Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch und sah in Sammys belustigtes Gesicht. „An was denkst du denn schon wieder? Du bist den ganzen Tag immer mal wieder
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